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TECHNIK

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Interview

wichtig, als Basismaterial industriell leicht

verfügbare Rohstoffe einsetzen zu können,

um die Bandbreite potenzieller Hersteller

möglichst groß zu halten.

Wurm:

Uns war von Anfang an klar: Bei die-

sem herausragenden Projekt möchten wir

dabei sein! In Deutschland bietet sich nicht

allzu oft die Gelegenheit, innovative Ansät-

ze auch umsetzen zu können. Wir haben

von Anfang an konstruktiv und befruchtend

zusammengearbeitet. Es gab klare Zielspe-

zifikationen, die uns ermöglichten, in relativ

kurzer Zeit Lösungsansätze zu identifizie-

ren. Im engen Austausch mit den weiteren

Projektbeteiligten wurden diese untersucht

und entsprechend weiterentwickelt. Zu the-

menspezifischen Workshops wurden Ex-

perten aus der Industrie hinzugezogen. Sie

halfen uns zu entscheiden, was machbar ist

und was nicht. Der gesamte Prozess war au-

ßerordentlich effektiv. Wichtig für den er-

folgreichen Projektverlauf war auch die He-

rangehensweise der Architekten: Von An-

fang an wurde mit Modellen, Mock-ups und

Prototypen gearbeitet, um die konkreten

Wechselbeziehungen von Materialien, Geo-

metrien und Orten zu erfassen.

Wie wurde das Fassadensystem entwickelt?

Wurm:

Die Entwicklung der Glas-Metallkas-

sette ist mit der Entwicklung eines Industrie-

produktes vergleichbar. Sie erfolgte komple-

mentär zu den klassischen Planungsphasen.

Die Vorgehensweise war sehr systematisch.

Interdisziplinäre technische Untersuchungen

haben den Prozess maßgeblich beeinflusst.

Richter:

Das unsichtbare Befestigungssys-

tem und der damit verbundene Glasauf-

bau waren von zentraler Bedeutung: Nach

deutschen Baurecht müssen strukturell

verklebte Glasscheiben ab einer Höhe von

acht Metern zusätzlich mechanisch befes-

tigt werden. Durch umfangreiche bautech-

nische Versuche der Bundesanstalt für Ma-

terialprüfung wurde die Dauerhaftigkeit der

Verklebung unter der kombinierten Einwir-

Ab Frühling nächsten

Jahres werden im Futurium

Szenarien für das Leben

der Zukunft gezeigt.

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kung von mechanischen und klimatischen

Beanspruchungen genauer untersucht. Die

Ergebnisse haben überzeugt: Das Futurium

ist das erste Bauvorhaben dieser Größe in

Deutschland ohne zusätzliche mechanische

Sicherungen der Gläser.

Vielen Dank für das interessante Gespräch.

Projektbeteiligte

Bauherr: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Berlin)

Partner: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin mit der Nutzer Futurium GmbH (Berlin)

Architekten: Richter Musikowski (Berlin)

Fassadenberater: Arup Deutschland (Berlin)

Generalübernehmer: BAM Deutschland AG (Stuttgart)

Fassadenausführung: AL Prompt Metallbau (Constanta/Rumänien), SteindlGlas (Itter/Österreich) für

Prototyp, Ferrolight SG (Kevelaer), Metallbau Windeck (Kloster Lehnin-Rietz)

Gutachter Z.i.E. Vorhangfassade: Schütz Goldschmidt Schneider (Heusenstamm)

Bautechnische Versuche: Bundesanstalt für Materialprüfung (Berlin)

Hersteller Fassade: Schüco Jansen

Hersteller Glas: Saint Gobain Building Glass Europe

Arup/Rossmann