TECHNIK
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Fachbeitrag
19
FASSADE 1/2018
den durch Sonnenstrahlung geleistet wer-
den muss. Wir können nicht alle Bauteile
mit einem außenliegenden Sonnenschutz
kühlen. Lösungsansätze sind schublose Me-
tall-Kunststoff Verbundprofile, wo sie mög-
lich sind. Auch führen Profile mit schmale-
ren Ansichtsbreiten (Fensterrahmen 45 mm
anstatt 100 mm Breite) und U
f
-Werten um
2 W/m²K zu geringeren Durchbiegungen
bei gleichen U
W
- und U
CW
-Werten. Die Be-
schlag-Industrie muss es möglich machen,
größere unterschiedliche Verformungen
zwischen Außenrahmen und Flügel zu er-
möglichen. Alle Beteiligten aus dem Bereich
Fassade sind gefordert, da die Konsequen-
zen wie klaffende Trennwandanschlüsse,
Knack-Geräusche oder das gestörte Öffnen
von Flügeln und Türen direkt das Qualitäts-
empfinden der Nutzer belasten kann. Es
geht dabei nicht um Komfort, sondern um
Grundanforderungen, die dem Nutzer erst
bei Störung bewusst werden. Nur auf die
Gutmütigkeit unserer Bauteile zu setzen,
das reicht nicht.
und Fassade“ aus 1987 zur Verfügung. Erste
Versuche deuten jedoch darauf hin, dass die
oben genannte Abschätzung für die kon
struktive Dimensionierung einer Vielzahl
von Profil-Geometrien hinreichend ist.
Zwängungsfreie Lagerung
von Fenstern
Es ist eine klare Lagerung der Fenster mit
Fest- und Loslagern auszubilden (Bild
2a+2b). Zwischen-Verankerungen zur Auf-
nahme von thermischen Zusatzlasten sind
zu vermeiden, da die dabei entstehenden
Zwängungen Knackgeräusche verursachen
können. Die thermischen Verformungen
müssen gegebenenfalls durch tiefere Rand-
profile reduziert werden. Bei der Ausbildung
der Anschlussfugen sind zu den Toleran-
zen und Dilatationen in der Fensterebene
auch die dynamischen Verformungen quer
zur Fensterebene zu beachten (Bimetall-Ef-
fekte; Wind und sonstige Horizontallasten).
Hinter und vor dem Fenster entstehen qua-
si Bewegungsfugen, die von den Anschluss-
Gewerken aufgenommen werden müssen.
Bei der heutigen Verankerungstechnik von
einfachen Fensterrahmen entstehen durch
die konstruktiv notwendigen Anker dyna-
mische Zusatzlasten. Diese lassen sich in
diesem Fall einfach mit der umgestellten
statischen Formel der Durchbiegung eines
Einfeldträgers mit Einzellast abschätzen. Im
vorliegenden Beispiel (Bild 1) beträgt das
Trägheitsmoment des Metallverbundprofi-
les 50 cm
4
; Stützweite = 267 cm; Thermische
Verformung f = 0,98 cm; E-modul Alumini-
um 7000 kN/cm².
Für die Last (Bild 3) ist der Anker mindes-
tens auszulegen. Ein gleichzeitiges Bemes-
sen für Wind und Thermik ist meines Erach-
tens nicht notwendig. Bei starkem Sturm
scheint die Sonne nicht mit einer hohen,
beachtenswerten Intensität, welche die Pro-
file aufheizt. Des Weiteren fallen die zu er-
wartenden Temperaturdifferenzen des Win-
terfalls signifikant niedriger aus.
Beispiel Fenster-Verankerung
Die dargestellte statische Verankerung (Bild
4) kann zur Umsetzung der geforderten
Los-Lagerkonstruktionen eingesetzt wer-
den. Der angedeutete Innenausbau im Be-
reich zwischen zwei Verankerungen soll je-
doch daran erinnern, wie wichtig eine ganz-
heitliche Reaktion auf die Problematik ist.
Beispiel Trennwandanschluss
Der Trockenbauwandanschluss (Bild 5) der
Fassade ist in Abwägung der Verformun-
gen aus statischen und thermischen Las-
ten festzulegen. Die Konstruktion des An-
schlusses erfolgt durch den Trockenbauer in
Absprache mit dem Fenster oder Fassaden-
hersteller. Die Vorgaben der zu erwarten-
den Verformungen erfolgen durch den Pla-
ner des Fensters und der Fassade. Hier ist
der Trennwandhersteller mit der Entwick-
lung von hoch schallgedämmten, gleitfähi-
gen Trennwandanschlüssen an die Fassade
gefordert. Die fassadenseitigen Anschluss-
möglichkeiten, insbesondere im Bereich von
Dehnfugen, obliegen dem Fach- oder/und
Objektplaner.
Fazit
Abschließend ist festzustellen, dass noch
viel Entwicklung für die Lösungen der dy-
namischen Aufgaben aus dem Bereich der
Erwärmung der Fenster, Türen und Fassa-
Dipl.-Ing. Ralf Ra-
che ist Technischer
Geschäftsführer der
Rache Engineering
GmbH (Aachen) und seit vielen Jahren Mitglied
im UBF – Unabhängige Berater für Fassaden-
technik e.V.
Bild 3: Berechnungsbeispiel.
Bild 4: Beispiel für eine Fenster-Verankerung.
Bild 5: Beispiel für einen Trennwandanschluss.
So ergibt sich die Thermische Ankerlast zu:
Für iese Last ist der Anker mindestens auszulegen.
Ein gleichzeitiges Bemessen für Wind und Thermik ist meines Erachtens
nicht notwendig. Bei starkem Sturm scheint die Sonne nicht mit einer
hohen, beachtenswerten Intensität, welche die Profile aufheizt. Des
Weiteren fallen die zu erwartenden Temperaturdifferenzen des
Winterfalls sig ifikant niedriger aus.
ine Fenster-Verankerung
ellte statische Verankerung kann zur Umsetzung der geforderten Los-
uktionen eingesetzt werden. Der angedeutete Innenausbau im Bereich zwischen
erungen soll jedoch daran erinnern, wie wichtig eine ganzheitliche Reaktion auf
atik ist.
nwandanschluss
bauwandanschluss der Fassade ist in Abwägung der Verformungen aus statischen
schen Lasten festzulegen. Die Konstruktion des Anschlusses erfolgt durch den
er in Absprache mit dem Fenster oder Fassadenhersteller. Die Vorgaben der zu
n Verformungen erfolgen durch den Planer des Fensters und der Fassade. Hier ist
andhersteller mit der Entwicklung von hoch schallgedämmten, gleitfäh gen
nschlüssen
an
die
Fassade
gefordert.
Die
fassadenseitig n
glichkeiten, insbesondere im Bereich von Dehnfugen, obliegen dem Fach-
bjektplaner.
P =
∗48∗ ∗ ³
=
0,98∗48∗7000∗50
267³
= 0,86 kN
Rache Engineering GmbH (6)
So ergibt sich die Th rmische Ankerlast zu:
Für diese Last ist der Anker mindest ns ausz legen.
Ein gleichzeitiges B m ss n für Wind und Thermik ist mein s Erachtens
nicht notwendig. Bei starkem Sturm scheint die Sonne icht mit einer
hohen, beachtenswerten Inte sität, welche di Profile aufheizt. Des
Weiteren fallen die zu erwartende T mperaturdifferenz des
Winterfalls signifikant niedriger a s.
F nster-Verankerung
s atische V rankerung kann zur Umsetzung der g forde ten Los-
onen i gesetzt werd n. Der anged ut te Inne ausbau im Bereich zwischen
nge soll jedoch daran erinner , wie wichtig ein ganzheitliche R aktion auf
ist.
and schluss
wand nschluss der Fass de ist in Abwägun der V rformunge aus statischen
n Lasten festzulegen. Die Konstruk ion des Anschlusses rfolgt durch den
n Absprache mit dem Fenster oder Fass denh rst ller. Die Vorgaben der zu
erformunge rfolgen durch den Planer d s F nster und der Fassade. Hier ist
herst ller mit der Entwicklung von hoc schallgedämmten, gleitfähigen
hlüssen
an
die
Fass de
geforde t.
Die
fassadens itigen
chkeiten, i sbe ondere im Bereich von Dehnfugen, obliegen dem Fach-
ktplaner.
P =
∗48∗ ∗ ³
=
0,98∗48∗7000∗5
267³
= 0,86 kN