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FaSSaDe 5/2017
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The best journeys are not always in straight lines
Das EU-geförderte Projekt
„SmartFlex Solarfacades“ hat
den Testbetrieb seiner Refe-
renz-Solarfassade
erfolgreich
abgeschlossen. Am Bürogebäu-
de des litauischen Glasherstel-
lers Glassbel wurde als „zweite
Haut“ eine Glasfassade mit ver-
schiedensten semitransparenten
Solarmodulen installiert, die in-
dividuell gestaltet, aber indust-
riell gefertigt wurden. Vor allem
die besonderen Größen und das
Gewicht der Module waren bei
der Herstellung eine Heraus-
forderung. Das Projekt konnte
jedoch zeigen, dass individuell
gestaltete Solarfassaden nicht
nur eine ästhetisch sondern
auch ökonomisch interessante
Möglichkeit darstellen, um Ge-
bäude-Klimaziele zu erreichen.
Die 75 Glas-Glas-Module pro-
duzieren rund 12,5 Megawatt-
stunden Strom jährlich. Die
Photovoltaikanlage mit einer
Leistung von über 15 Kilowatt
Peak (kWpeak) wurde im No-
vember letzten Jahres auf einer
Fläche von insgesamt 600 Qua-
dratmetern auf der Süd- und
Westfassade des Glassbel Bü-
rogebäudes in Klaipeda, Litau-
en, installiert. Die Solarfassade
bot den Architekten eine Fül-
le an Gestaltungsmöglichkei-
ten. Am Referenzgebäude wur-
den 15 verschiedene Glas-Glas-
Modultypen eingesetzt. „Über
bedruckte Modulgläser, ver-
schiedenfarbige Laminations-
Europäisches Solarfassaden-Projekt erfolgreich
folien oder unterschiedlich ge-
färbte Solarzellen können Solar-
fassaden fast beliebig gestaltet
werden. Die größte Herausfor-
derung bei unserer Solarfassa-
de war die Produktion der sehr
großen und schweren Glas-
Glas-Module mit bis zu 3,6 Me-
tern Länge und 1,7 Metern Brei-
te“, berichtet Tomas Lenkimas,
Leiter der Entwicklungsabtei-
lung von Glassbel. „Das Auf-
bringen des Fotodrucks auf die
Modulgläser war dagegen kein
Problem. Auch die Installation
der Fassade vor Ort klappte mit
einem spezialisierten Fassaden-
bau-Unternehmen völlig un-
kompliziert.“
Zur Ertragsmessung hat das re-
nommierte Photovoltaik-Insti-
tut Berlin (PI Berlin), einer der
Projektpartner, auf dem Dach
des Bürogebäudes eine Wetter-
und Messstation eingerichtet
und die Modulqualität vor Ort
geprüft. „Die PV-Anlage läuft
jetzt seit sechs Monaten. Aus
unseren bisherigen Monito-
ringdaten geht hervor, dass der
spezifische Ertrag der Anlage
bis zu 800 Kilowattstunden pro
kWpeak erreichen kann“, be-
richtet Thomas Weber, Projekt-
leiter am PI Berlin. „Wir konn-
ten durch unsere engmaschigen
Untersuchungen in der Phase
der Inbetriebnahme einige Ver-
besserungen vorschlagen, die
in Teilen der Anlage zu 25 Pro-
zent Ertragssteigerung führten.
Das Gelernte hilft uns dabei,
die SmartFlex Produkte in zu-
künftigen Projekten weiter zu
entwickeln“, so Weber. Die An-
schaffungskosten einer „second
skin“-Solarfassade liegen nach
Berechnungen der Projektpart-
ner mit 550 Euro pro Quadrat-
meter ungefähr auf dem Niveau
einer Fassade aus Stein oder
Metall, aber deutlich niedriger
als bei einer reinen Glasfenster-
fassade, die bis zu 840 Euro pro
Quadratmeter kostet. „Wir ha-
ben während des Projektes so-
gar noch Potenzial für weitere
Kosteneinsparungen
identifi-
ziert. Aber bereits die Referenz-
anlage zeigt, dass individuelle
Solarfassaden nicht nur eine äs-
thetische, sondern auch ökono-
misch sinnvolle Alternative zu
anderen Fassadenarten darstel-
len“, berichtet Dr. Juras Ulbi-
kas, Senior Researcher am litau-
ischen Applied Research Institu-
te for Prospective Technologies
(ProTech) und Koordinator des
SmartFlex Projektes. „Außer-
dem können mit dem Bau einer
Solarfassade gesetzliche Gebäu-
de-Klimaschutzvorgaben erfüllt
werden.“
›
www.smartflex-solarfacades.euDie fertige Solarfassade am Referenzgebäude des Projektpartners
Glassbel.
© Glassbel
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