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TECHNIK

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Fachbeitrag

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FASSADE 5/2016

Im Rahmen eines Leistungsprogramms

wurde nach detaillierter Beschreibung al-

ler technischen Anforderungen und Rand-

bedingungen mit genauer Festlegung von

Qualitätsmerkmalen auf der Grundlage der

vom Fassadenberater entwickelten Leitde-

tails die Fassade ausgeschrieben und verge-

ben. Gemeinsam mit der Ausführungsfirma

wurden auf dieser Basis die Ausführungs-

pläne im Detail entwickelt und Laborun-

tersuchungen für neu entworfene Glaspfos-

ten und Zustimmungen im Einzelfall für

absturzsichernde Prallscheiben vorbereitet

und untersucht. Zu den wesentlichen Pro-

blemen, die zu lösen waren, gehörte die Be-

herrschung der „weichen“ Deckenkanten,

an deren Randträgern die Unterkonstrukti-

on für die nun gegenüber der Altfassade et-

wa doppelt so schwere neue Fassade zu ver-

ankern war. Durch den deutlich nach außen

gerückten Schwerpunkt der nun als Dop-

pelfassade konzipierten Fassadenelemente

traten jedoch nicht nur größere Durchbie-

gungen auf, sondern auch leichte Verdre-

hungen, die unter weitgehender Beibehal-

tung der Profilansichten zu berücksichtigen

waren.

Die Begrenzung der Profilansichten durch

denkmalpflegerische Bedingungen setz-

te der Breite von Bewegungsfugen zwi-

schen den Fassadenelementen enge Gren-

zen, die mit den rechnerisch zu erwarten-

den Deckenverformungen nicht in Einklang

zu bringen waren. So musste sichergestellt

werden, dass die Verformungen aus Nutz-

last und thermischen Längenänderungen

ohne Elementkontakt aufgenommen wer-

den. Für den ungünstigsten Fall der Belas-

tung der oberen Decke bei Entlastung der

unteren Decke und den umgekehrten Fall

der größtmöglichen Fuge mit undichter Fu-

ge erwies sich erst nach Durchführung von

Lastversuchen mit Sandsäcken ein Fugen-

maß von 23 mm +/- 15 mm entgegen der

deutlich größeren Bewegungsberechnung.

Eines der gestalterischen Merkmale der ur-

sprünglichen Fassade war die Lisene, de-

ren Erscheinung sich nach den Auflagen der

Denkmalschutzbehörde nicht wesentlich

verändern durfte. Hiermit verbunden war

die Begrenzung der Glaseinstände der Prall-

scheiben, die sowohl technische als auch

optische Funktion zu erfüllen hatten. Die

gestalterisch maßgebliche Außenebene er-

forderte zur technischen Anforderung aus-

reichender Lüftungsquerschnitte nach ASR

eine zweiseitige Lagerung der Scheiben, ei-

ne Begrenzung der Durchbiegung und aus-

Trotz Denkmalschutz zur modernen

Glasfassade?

Fassadenplanung erfolgt gesamtheitlich (Teil 2)

Von Dipl.-Ing. Hans-H. Zimmermann

Der erste Teil des Werkberichtes zur ehemaligen Unilever-Zentrale in Hamburg in der Ausgabe 4/2016 der

FASSADE befasste sich mit der Untersuchung des Bestandes und dem Entwurf der Fassadenerneuerung

mit Abstimmung des Denkmalschutzes. Teil 2 beschreibt die Lösung und Umsetzung.

Horizontal-Schnitt Erdgeschoss-Fassade

Versuche zur Belastbarkeit der Scheiben mit

Sand.