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Metall an der Fassade
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FASSADE 5/2016
Die Kreissparkasse hatte klare Vorgaben für
die Gestaltung ihres neuen Verwaltungsge-
bäudes. Unter anderem sollte es das bau-
lich angebundene ältere Stammhaus nicht
in schlechtem Licht erscheinen lassen. Mit
4700 Quadratmeter neuer Bürofläche erwei-
tert der Neubau nun die Kapazitäten des Fi-
nanzdienstleisters.
Ein Gebäude mit Rhythmus
Der von Braunger Wörtz Architekten ge-
plante Neubau ist über einen selbsttragen-
den Steg mit dem bestehenden Sparkas-
sengebäude verbunden. Er nimmt die lange
Baulinie der umliegenden Gebäude auf und
arbeitet diese straßenräumlich bedeutsame
Kante deutlich hervor. Die Linie wird jedoch
durch eine Gebäudefuge unterbrochen, die
eine mehrere Meter breite Öffnung in die
oberen zwei Stockwerke schneidet. Die Ar-
chitekten nutzten dieses Stilmittel, um ei-
nen Bezug zur eher kleinmaßstäblichen Be-
bauung der Altstadt herzustellen.
Insgesamt haben Braunger Wörtz darauf
geachtet, die horizontale und vertikale Lini-
enführung des Neubaus mit der Umgebung
in Einklang zu bringen. Das führt zu einer
Rhythmisierung des gesamten Baukörpers,
die auch das Haupthaus einbezieht. Unter-
stützt wird diese durch einen fortlaufenden
Wechsel zwischen Titanzink- und Glasflä-
chen an der Fassade.
Wechselspiel von Zink und Glas
Erweiterungsbau einer Sparkasse mit eindrucksvoller Fassade ausgestattet
Zinkverbundtafeln und
Monoglasscheiben an der Fassade
Insgesamt finden sich rund 1800 Quadrat-
meter Zinktafeln an der Fassade. Diese wur-
de von der Dieter Eitle GmbH aus Neu-Ulm
als Kassettensystem umgesetzt. Verwendet
wurden VMZ Composite Tafeln von VM-
Zinc. Dem Titanzink stehen naturbelassene
Holz-Alufenster mit vorgelagerten kristal-
linen Monoglasscheiben zur Seite. Die Flä-
chen der Fassade sind mehrschichtig ge-
plant: Im transparenten Bereich zwischen
den dreifach verglasten Holz-Alufenstern
und den vorgehängten Monoglasscheiben
finden sich Sonnenschutz- und Lichtlenk-
Lamellen. In Verbindung mit einer tages-
lichtabhängigen Steuerung der Beleuch-
tung im Inneren wird so eine gleichmä-
ßige und wirtschaftliche Raumbelichtung
erzeugt. Durch das thermische Konzept ei-
ner vorgehängten Scheibe wird der Wärme-
eintrag ins Gebäude zudem erheblich redu-
ziert. Auch die opaken Flächen der Fassade
mit dem Kassettensystem aus Titanzink be-
sitzen einen mehrschichtigen Aufbau. Hier
wird die Außenhaut durch eine vorgehängte
hinterlüftete Fassade realisiert, deren obers-
Eine Abfolge von hellen und dunklen Flächen prägt das Erscheinungsbild des neuen Erweiterungsbaus der
Sparkasse in Biberach. Verbundtafeln aus samtgrauem Titanzink bilden einen ausgewogenen Gegenpol zu
dunkelblau getönten Glasflächen. Die markante, rhythmisierte Fassade verleiht dem Neubau einen ganz
eigenständigen Charakter, dennoch fügt er sich harmonisch in die vorhandene Bebauung ein.
Objekttafel
Objekt:
Bürogebäude / Erweiterungsbau für
die Kreissparkasse Biberach (Biberach)
Bauherr:
Kreissparkasse Biberach (Biberach)
Architekten:
Braunger Wörtz Architekten GmbH (Ulm)
Fassaden-Ausführung:
Dieter Eitle GmbH (Neu-Ulm)
Hersteller:
VMZinc Niederlassung Deutsch
land Umicore Bausysteme GmbH (Essen)
Fertigstellung:
2015
VMZINC, Essen (2)
tes Element die VMZ Composit Tafeln sind.
VMZ Composite beruht auf einer Verbund-
platte mit einem Polyethylen-Kern. Auf die-
sen 3 Millimeter starken Kern werden beid-
seitig jeweils 0,5 Millimeter dicke, vorbewit-
terte Zinkbleche aufgebracht. In Biberach
fiel die Entscheidung dabei auf die Ober-
flächenqualität Quartz-Zinc, die ein helles,
samtgraues Erscheinungsbild aufweist und
für einen deutlichen Kontrast zu den dun-
kelblauen Monoglasscheiben sorgt.
Der Wechsel aus samtgrauen Zinkverbundtafeln
und dunkelblauen Monoglas-
scheiben gibt der Fassade
ihren Rhythmus.
Für die Zink-
verbundtafeln
VMZ Composite
werden auf einen
Polyethylen-Kern
beidseitig jeweils
0,5 mm dicke,
vorbewitterte
Titanzinkbleche
aufgebracht.