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Metall an der Fassade
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FASSADE 5/2016
Adapta Color (2)
Wie eine Burg, die ihr Umfeld überragt, er-
hebt sich symbolträchtig in College Lane
der Neubau der Fakultät für Medizin- und
Biowissenschaften der Universität Hert-
fordshire (Hatfield). Das Gebäude ist im
Rahmen des Um- und Ausbaus des Cam-
pusgeländes entstanden, der 2012 begon-
nen hat und noch ein Jahrzehnt in Anspruch
nehmen wird. Es umfasst die neue Ein-
gangshalle, das Studierendenzentrum, Stu-
dentenwohnheime und Gästehäuser, Park-
plätze und Konferenzzentren sowie Labors
und Sozialräume. Die von Sheppard Rob-
son (London) getroffenen architektonischen
Entscheidungen für das neue Gesamtprojekt
– das Wissenschaftsgebäude, ein mehrstö-
ckiges Parkhaus, einen Boulevard und Platz
sowie die zugehörige Infrastruktur – stehen
im Kontrast zur Architektur der vorhande-
nen Bauten, die sich harmonisch in die eng-
lische Landschaft einfügen.
Emotionale Umhüllung
Einerseits bringt das Wissenschaftsgebäu-
de durch eine maximale Reduktion aller Ele-
mente seine Funktion zum Ausdruck. Ande-
rerseits betont die Wahl einer „emotionalen“
Ummantelung durch Materialien, welche in
Verbindung mit wieder belebten lokalen Tra-
ditionen treten, den suggestiven Hintersinn
der Fassade. Die Gebäudehülle ist mit Aus-
Beschichtung mit Wellen-Effekt
Universitätsgebäude im englischen Hatfield erhält faszinierende Metallfassade
nahme der Nordfront mithilfe ei-
ner doppelten Fassade konstru-
iert. Deren äußerer Teil besteht aus
rechteckigen Modulen perforierter
Metallplatten mit Sonnenschutz-
funktion. Aufgrund der offen /ge-
schlossenen Anordnung der recht-
eckigen Elemente erzeugen die
Metallelemente einen wellenför-
migen Eindruck. Die innere Hül-
le besteht aus einer Verglasung mit
exponierter Stahlkonstruktion. Die
südwestliche Ecke betont den Ein-
gangsbereich, der durch eine recht-
eckige Aushöhlung der unteren
und der oberen Hälfte geschaffen
wurde und in dem oben ein sym-
bolischer Baum Platz findet.
Spezielle Pulverbeschichtung für
Metallelemente
Die charakteristische Beschichtung der per-
forierten Metallteile wird durch eine spezi-
elle Pulverbeschichtung erzielt. Die Patina-
Collection vom Typ Turquoise Cooper (Tür-
kis-Kupfer) stammt aus dem Hause des
spanischen Unternehmens Adapta Color
und unterstreicht den dynamischen Wellen-
Effekt der Fassade, der je nach Lichteinfall
und Betrachtungsperspektive variiert. Der
zweifarbige Eindruck schillert in voller Ma-
Das neue Wissenschaftsgebäude der Universität Hertfordshire nördlich von London begeistert
vor allem durch seine bemerkenswerte Fassadenlösung aus Metallplatten. Die charakteristische
Beschichtung der perforierten Teile wird durch eine spezielle Pulverbeschichtung erzielt.
terialität, da er wie oxidiertes Kupfer aus-
sieht. Die Pulverbeschichtung mit niedri-
gem Umwelteinfluss erzeugt eine suggestive
Wirkung, die beim alternativen Einsatz des
Werkstoffes Kupfer nur mithilfe eines ex
trem hohen Kostenaufwandes und äußers-
ten Schwierigkeiten erzielt werden könnte.
Die Palette der Patina-Collection erfüllt alle
bautechnischen Anforderungen und über-
zeugt auch in puncto Lebensdauer und Wi-
derstandsfähigkeit: Sie sind in 48 Effekten
bzw. Farbabstufungen erhältlich, durch Qua-
licoat für Klasse 1 zugelassen und auf An-
frage für Klasse 2 mit längerer Lebensdau-
er erhältlich. Alle Farben sind extrem wider-
standsfähig und behalten ihre Brillanz.
Objekttafel
Objekt:
Wissenschaftsgebäude (Fakultät
für Medizin- und Biowissenschaften) der
Universität Hertfordshire (Hatfield/England)
Planer:
Sheppard Robson (London/England)
Metalloberfläche:
Adapta Color (Pensicola/Spanien)
Fertigstellung:
2016
Südfassade: Perforierte Metallverkleidungen
ummanteln bis auf die Nordseite
das gesamte Gebäude.
Durch die Pulverbeschichtung mit Adapta Color
(Turquoise Cooper mit Patina-Tönung) wird ein
„oxidierter“ Kupfer-Effekt erzielt.