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Hegla stärkt Laser-Kompetenz
Der Glasmaschinenhersteller Hegla hat zum 5. Oktober 2017 den
Standort, alle Angestellten und die Patente der insolventen
boraident GmbH aus Halle an der Saale übernommen und in die neu
gegründete Hegla boraident GmbH & Co. KG eingebracht.
nach nur kurzer insolvenzphase
können die 17
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der in wirtschaftliche
Schieflage geratenen boraident aufatmen. Die Zukunft
ist unter dem Dach der Hegla-Gruppe gesichert. Für
die bisherigen boraident-Kunden ändert sich nichts: Der
Service, die Beratung und die laufenden Projekte werden
wie auch das Produktportfolio unverändert fortgeführt.
Die bekannten Ansprechpartnerinnen und -partner ste-
hen für die Zukunft wie gewohnt zur Verfügung, heißt
es in einer Pressemeldung der Hegla-Gruppe, die ih-
ren Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Beverungen
hat und weltweit rund 550 Mitarbeiter beschäftigt. Über
die Übernahmesumme wurde Stillschweigen vereinbart.
Gemeinsame Glas-Kompetenz
Beide Unternehmen haben bereits seit 2004 bei zahlrei-
chen Kundenprojekten oft zusammengearbeitet. Heg-
la gehört als Maschinenbauspezialist mit mehr als 40
Jahren Erfahrung zu den Markt- und Technologiefüh-
rern für die Lagerung, die Beschickung, den Zuschnitt,
das Restblatthandling und die Sortierung von Glas. bo-
raident hat sich seit der Gründung im Jahr 2000 auf
Lösungen für die Lasermarkierung, die Strukturierung
und die Funktionalisierung von Glas spezialisiert. Tech-
nische Anwendungen und Produkte zur Identifizierung
maschinenlesbarer Codes, zur lasergestützten Fertigung
Foto: © Hegla
von Glasmembranen und Prüfsysteme aus dem Ge-
schäftsbereich Glassensorik gehören ebenso zum Pro-
duktprogramm.
Das über Jahre aufgebaute Wissen und die Kompe-
tenz der boraident in der Lasertechnologie für Glas kön-
ne durch die neue Tochtergesellschaft erhalten werden,
betont der Vorsitzende der Hegla-Geschäftsführung Jo-
chen H. Hesselbach. Dr. Johann Dorner, Geschäftsfüh-
rer der boraident und Dr. Thomas Rainer, Leiter Tech-
nik und Entwicklung, erklären: „Auch vor dem Hinter-
grund des schnell angestiegenen Auftragseingangs freu-
en wir uns auf die gesicherte Zukunft mit einem starken
Partner, der uns mit neuen Vertriebskanälen und weite-
rem Glas-Know-how unterstützt und die Rahmenbedin-
gungen dafür schafft, dass wir unsere Produkte noch bes-
ser imMarkt positionieren können.“ Beide werden auch-
für das neue Unternehmen in zentraler Position tätig sein.
Schritt Richtung Industrie 4.0
Von den Lösungen der neuen Tochtergesellschaft wer-
den nach Ansicht des Hegla Geschäftsführers Bernhard
Hötger zukünftig auch die Kunden des Hegla Maschi-
nenbaus profitieren. „In einem ersten Schritt werden wir
für unsere Schneidanlagen die maschinenlesbare, mate-
rialschonende Lasermarkierung als Option anbieten. In
einem zweiten, noch schnelleren Schritt kommen wir
mit der Lasertechnik unserer Vision der Industrie 4.0
ein großes Stück näher“, erklärt Bernhard Hötger. Durch
den konsequenten Einsatz der Lasermarkierung auf dem
Glas könne nicht nur jede Scheibe zu jedem Zeitpunkt
eindeutig identifiziert werden. „Wir können darüber hi-
naus den kompletten Produktionsprozess vollständig di-
gitalisieren und auf demGlas hinterlegen. Die Steuerung
des Zuschnitts kann damit unmittelbar über das Produkt
und damit dezentral gesteuert werden“, so der langjähri-
ge Geschäftsführer.
Weiterentwicklung im VSG-Schnitt
Naheliegend ist auch ein weiterer Aspekt der Hegla Stra-
tegie: Mit dem gestärkten, gemeinsamen Laser-Know-
how soll auch die Weiterentwicklung des Laserfolien-
trennens bei Verbundsicherheitsglas noch schneller vo-
rangetrieben werden.
www.hegla.deErfolgreiche Neugrün-
dung (v.l.): Jochen
H. Hesselbach (Vor
sitzender der Hegla-
Geschäftsführung),
Dr. Johann Dorner
(Vertriebsleitung Hegla
boraident), Dr. Thomas
Rainer (Leitung Technik
Hegla boraident),
Bernhard Hötger (Ge-
schäftsführung Hegla
Beverungen und Hegla
Kretzschau).