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glas+rahmen

01.18

technik

26

technik

unternehmen

„Noch lange nicht ausgelastet“

Mit dem selbst entwickelten Produkt „evguard“ etabliert sich die

Folienwerk Wolfen GmbH auf dem Markt für Laminierfolien.

Dies ist der neueste Geschäftszweig des Unternehmens aus Bitterfeld-

Wolfen. evguard eignet sich dank herausragender Materialeigen-

schaften für vielfältige Anwendungen.

FOLIENWERK WOLFEN

Die Folienwerk Wolfen GmbH wurde zwar erst 1991 ge-

gründet, verfügt aber dennoch schon über mehr als 50

Jahre Mitarbeitererfahrung: Das Unternehmen ist aus

der Orwo Filmfabrik hervorgegangen, die zu DDR-Zei-

ten neben weiteren bekannten Anbietern wie Agfa und

Kodak hochwertige fototechnische Filme und Röntgen-

filme produzierte. Im Zuge der Umwälzungen durch

die deutsche Wiedervereinigung gründeten ehemali-

ge Orwo-Mitarbeiter 1991 die Folienwerk Wolfen GmbH.

Zunächst wurden transparente PET-Folien für die Falt-

schachtel- und Druckindustrie produziert.

Durch eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeit

wuchs die Produktpalette im Laufe der Jahre. Gleiches

gilt für die Mitarbeiterzahl. Von 28 Beschäftigten im

Gründungsjahr stieg die Belegschaft auf heute 160

Mitarbeiter, die einen Umsatz von 40 Millionen Euro

erwirtschaften. Die Kapazität der sieben Extrusionsan-

lagen im Werk an der Guardianstraße in Bitterfeld-

Wolfen liegt bei 20.000 Tonnen Folien pro Jahr. Neben

Fotos: © Folienwerk wolfen

Durch die Kombination

mit Interlayer-Folien

sind mit evguard Glas-

Laminate mit faszinie-

renden gestalterischen

Effekten möglich.

nicht erst seit dem erfolgreichen

ersten Auf-

tritt auf der Vitrum 2017 sieht Vertriebs- und Marke-

tingleiter Stefan Schröter die Folienwerk Wolfen GmbH

auf einem guten Weg in den Glasmarkt. Grund für den

Optimismus ist die aus eigener Entwicklung stammende

evguard-Folie. Ihre Vielseitigkeit sowie die sehr gute

Wärme- und Alterungsbeständigkeit eröffnen verschie-

denste Anwendungsbereiche in der Architektur und

Innenarchitektur. evguard basiert auf dem Copolymer

Ethylen-Vinylacetat (EVA). Folienwerk Wolfen zählt zu

den Pionieren in der Verarbeitung dieses Materials, das

auf demMarkt neben Produkten wie PVB (Polyvinylbu-

tyral) und SGP (Sentryglas plus) in der Glaslamination

eingesetzt wird.

Die evguard Laminierfolie eignet sich dank ihrer Ma-

terialeigenschaften zur Herstellung von Verbundsi-

cherheitsglas oder ballistischen Gläsern, Schallschutz-

glas mit akustischen Eigenschaften, leichtgewichtigem

Brandschutzglas sowie für Glaslaminate mit dekorativen

Einlegematerialien.

Verarbeitung im Vakuum- oder

Autoklavenverfahren

evguard kann in einem Temperaturbereich zwischen 105

und 160 Grad Celsius verarbeitet werden. Damit ist ei-

ne Glaslamination sowohl im Vakuum- als auch im Au-

toklavenverfahren möglich. Zwischen den Gläsern bil-

det die evguard-Laminierfolie durch Temperatureinfluss

eine dreidimensionale, hochvernetzte Verbundschicht.

Für evguard besitzt Folienwerk Wolfen seit Oktober

2016 eine Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ)

durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt). Wie

das Unternehmen aus Bitterfeld-Wolfen mitteilt, schafft

evguard die Norm des Pendelschlagtests im Gegensatz

zu herkömmlichen PVB-Folien bereits bei einem 44.1

Verbundaufbau (zwei Scheiben á 4 mm mit einer 0,380

mm starken Lage evguard-Folie dazwischen). Auch in

puncto Schallschutz erfüllt das Produkt hohe Anforde-

rungen: Bei einer aktuellen Schallschutzprüfung nach

DIN EN ISO 10140-2 durch das MFPA Leipzig im No-

vember 2017 erreichte evguard im Aufbau 44.2 (zwei

Scheiben à 4 mm mit einer 0,760 mm starken Lage ev-

guard) ein Luftschalldämm-Maß von 37 dB.

In Verbindung mit Interlayer-Folien lassen sich mit

evguard faszinierende Effekte erzielen. Außergewöhn-

liche Texturen oder Farben mit festen oder schaltbaren