Messen & Veranstaltungen
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RTS-Magazin 12/2018
Die BAU, Weltleitmesse für Ar-
chitektur, Materialien und Sys-
teme, findet vom 14. bis 19. Ja-
nuar 2019 auf dem Gelände der
Messe München statt. Erwartet
werden rund 2200 Aussteller aus
rund 45 Ländern sowie mehr als
250000 Besucher aus aller Welt.
Auf 200000 Quadratmetern Flä-
che - das Gelände ist seit Jahren
komplett ausgebucht - präsen-
tiert die BAU in 18 Messehal-
len Architektur, Materialien und
Systeme für den Wirtschafts-,
Wohnungs- und Innenausbau
im Neubau und im Bestand.
Sie führt, weltweit einmalig,
alle zwei Jahre die Marktführer
der Branche zu dieser Gewerke
übergreifenden Leistungsschau
zusammen. Das Angebot ist
nach Baustoffen sowie nach Pro-
dukt- und Themenbereichen ge-
gliedert.
Die BAU spricht alle an, die
mit der Planung, sowie mit dem
Bau und dem Betrieb von Ge-
bäuden aller Art zu tun haben.
Mit mehr als 65000 Planern ist
sie zugleich die weltgrößte Fach-
messe für Architekten und Inge-
nieure. Die zahlreichen attrak-
tiven Veranstaltungen des Rah-
menprogramms, darunter hoch-
karätige Foren mit Experten aus
aller Welt, runden das Messean-
gebot ab.
Die vier Leitthemen der BAU
2019 geben den Takt vor und
Leitthemen im Fokus
bringen Ordnung in die Pro-
duktvielfalt. Sie lauten 2019 „Di-
gital“, „Vernetzt“, „Integral“ und
„Smart“. Viele Aussteller richten
ihre Präsentationen nach den
Leitthemen der BAU aus und
bieten entsprechende Lösungen
an. In den Messeforen werden
die Leitthemen unter verschie-
denen Aspekten erörtert und
diskutiert. Und in den Sonder-
schauen werden sie anhand von
Produkt- und Projektbeispielen
veranschaulicht.
Digital: Prozesse +
Architektur
Als vor gut 20 Jahren das Inter-
net in der breiten Masse populär
wurde, veränderte sich mit der E-
Mail auch die Kommunikation
grundlegend. Den Startschuss
für das mobile und damit allge-
genwärtige World Wide Web gab
das erste iPhone rund 10 Jahre
später, im Januar 2007. Seither
dringt die digitale Welt immer
weiter ins Leben vor. Mehr noch:
Die Grenze zwischen der digita-
len bzw. virtuellen und der ana-
logen bzw. realen Welt weicht
immer mehr auf. Und im Bau-
wesen? Dort kommt die Digita-
lisierung seit einigen Jahren erst
richtig in Fahrt. Mit digitalen Pla-
nungsinstrumenten, sprich: CAD
arbeiten die Büros zwar schon
seit Mitte der 1990er-Jahre, meist
jedoch zweidimensional, quasi
als Ersatz für den Tuschestift mit
Zeichenplatte. Mit den jüngs-
ten Entwicklungen im IT-Bereich
und vor allem mit BIM (Building
Information Modeling) aber ver-
ändert sich das Planen enorm.
Heute ist es Standard, dass in-
ternationale Planungsteams ge-
meinsam und zeitgleich an den-
selben Daten arbeiten. Das ver-
einfacht den Austausch und die
Arbeit erheblich und trägt zu
einer besseren Qualität der Pla-
nung bei.
Vernetzt:
Wohnen + Arbeiten
Die Arbeitswelt befindet sich
derzeit in einem bemerkenswer-
ten Umbruch. Für viele liegt der
Fokus nicht mehr nur auf der
Entlohnung, sondern auch auf
der Flexibilisierung der Arbeits-
zeit und der besseren Vereinbar-
keit von Privatleben und Arbeit.
Neu ist dieser Ansatz nicht, neu
aber sind die Umstände: Durch
die Digitalisierung verschmilzt
die Arbeitswelt immer mehr
mit dem Privatleben der Mitar-
beiter. All das verändert natür-
lich auch das Bauen bis hin zur
ganz konkreten Gestaltung von
Bürolandschaften. Noch größer
sind die Auswirkungen auf die
Wohnungsplanung. Grundrisse
sollten intelligent gestaltet sein,
so dass sie flexibel angepasst
werden können. Home Office,
Mehrgenerationenwohnen, Ver-
dichtung, Erweiterung und Um-
funktionierung müssen mit we-
nigen Umbauten möglich sein.
Die Digitalisierung und die da-
mit einhergehende Flexibilisie-
rung von Arbeit und Privatleben
erfordern mehr denn je flexible
Gebäudestrukturen, auch um auf
die Wohnungsnot in Ballungs-
gebieten reagieren zu können.
Nicht zuletzt wirkt sich das auch
auf die Stadt aus, wo neue, digi-
tale Mobilitätskonzepte künftig
zu neuen Infrastrukturen führen
müssen.
Integral: Systeme +
Konstruktionen
Was Architekten und Ingeni-
eure tun, lässt sich manchmal
nur noch schwer voneinander
trennen. Technisch und tech-
nologisch immer ausgereiftere
Systeme erfordern immer häu-
figer Fachleute, die das Mach-
bare ausreizen. Beim Bauen
geht es neben der guten Gestal-
tung und dem guten Arrangie-
ren von Materialien zunehmend
um komplexe Tragwerke, leichte
Konstruktionen und hochtech-
nologisierte Bauteile. Etwa in
der Fassade, die als äußere Haut
eines Bauwerks auf kleinem
Raum oft auch Technologien
zur Belüftung oder zur Energie-
gewinnung aufnehmen muss.
Bei solchen Themen treffen sich
die Architekten und Ingenieure
recht direkt, was nicht zuletzt
eine frühzeitige und detaillierte,
integrale Planung voraussetzt.
Nur so lassen sich Planungsfeh-
ler vermeiden, die später irre-
versibel sein können.
Je komplexer das Bauen wird,
desto größer ist auf der anderen
Seite der Drang zur Vereinfa-
chung. Der Schlüssel dazu liegt
in der Vorfertigung und in der
modularen Systembauweise. Im
Werk können viele Bauteile bes-
ser und schneller zusammen-
gefügt werden, so dass sie auf
der Baustelle nur noch wie ein
Puzzle zusammengefügt werden
müssen. Das spart nicht nur Zeit
Im Januar findet die BAU 2019 in München statt.
Fotos (2): © Messe München