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Lift
journal 3/2018
Am 25. Mai ist die EU-Datenschutzgrund-
verordnung in Kraft getreten. Bei Nichtbe-
folgungdrohenhoheBußgelder. Die Firmen
müssen handeln. Dabei helfen die kosten-
losenundzertifizierungsfähigenVdS-Richtli-
nienbesonderskleinerenUnternehmen–wie
es sie in der Aufzugbranche zahlreich gibt.
Die EU-Datenschutzgrundverordnung
(DSGVO) regelt die Verarbeitung perso-
nenbezogener Daten für jedes Unterneh-
men und Behörden europaweit einheitlich
– undmuss seit dem 25.Mai 2018 vollstän-
dig umgesetzt sein. Die Auswirkungen der
300-Seiten-Verordnung auf Organisation
und IT besonders von kleinen und mittle-
ren Unternehmen (KMU), wie sie auch in
der Aufzugbranche überproportional ver-
treten sind, sind äußerst tiefgreifend. Seit
dem 25. Mai drohen bei Zuwiderhandlung
hohe Bußgelder von bis zu vier Prozent
des weltweiten Vorjahresumsatzes. Kurz
gesagt: die Firmen müssen handeln.
Die wohl wichtigste Neuerung ist die
sogenannte Rechenschaftspflicht. Jedes
Unternehmen muss jederzeit vollständig
nachweisen können, dass sämtlicheVorga-
ben der DSGVO eingehalten werden. Dies
gilt selbst für jeden Ein-Mann-Aufzug-
techniker-Betrieb, der etwa Kontaktdaten
eines Ansprechpartners bei einemKunden
oder Daten von weiteren Ein-Mann-
Unternehmen, mit denen er kooperiert,
gespeichert hat.
Die Forderung ist nur auf eine Art um-
setzbar: Durch das Einrichten eines Da-
tenschutz-Managementsystems. Dieses
ist ein Führungssystem, kein technisches
Hilfsmittel – es kann allerdings durch
ein solches abgebildet werden. Nötig ist
seit dem Stichtag ein Regelrahmenwerk
mit klar definierten Leit- und Richtlinien,
Prozessen, Rollen und Verantwortlich-
keiten sowie Kontrollmechanismen, mit
prüffähiger Dokumentation und klaren
Kommunikationsregeln.
Auf 32 Seiten: Präziser
DSGVO-Leitfaden für die Praxis
Die 300 Seiten Forderungen der DSGVO
werden durch die kompakten Richtlinien
VdS 10010 in praxisgerechte Vorgaben
übersetzt. Auf 32 Seiten werden klar
definierte Rollen und Verantwortlichkei-
ten für die Erfüllung der EU-Vorgaben
vorgegeben. Generell adressiert sich der
Leitfaden an die Unternehmensführung,
denn Datenschutz ist Chefsache – und
keinesfalls, wie bisweilen angenommen,
ein reines IT-Thema.
The EU General Data Protection Regu-
lation enters into force on 25 May. It
imposes heavy fines for non-observance.
Companies have to act. The free and
certifiable VdS guidelines are helpful
for small companies in particular - of
which there are many in the lift sector.
The EU General Data Protection Regulation
(GDPR) regulates the processing of personal data
for every company and authority throughout
Europe - and has to have been implemented in
full by 25 May 2018. The effects of the 300-page
regulation on the organisation and IT of small
and medium companies in particular (SMEs),
which are also disproportionately present in the
lift sector, will be extremely far-reaching. From25
May, fines of up to four percent of the worldwide
turnover loom in the event of contraventions. In
short, companies have to act.
Undoubtedly the most important new feature
is the so-called accountability obligation. Every
companymust be able to prove in full at all times
that all requirements of the GDPR are being
observed. This even applies to every one-man
lift technician company, which has stored the
contact data of a contact at a customer or the
data of another one-man company with which
it cooperates.
The requirement can only be implemented in
one way: setting up a data protection manage-
Datenschutzgrundverordnung: Sie müssen handeln!
General Data Protection Regulation: you have to act!
Perspektiven /
Perspectives
Foto:
©Markus Schulze/ VDS