Previous Page  66 / 84 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 66 / 84 Next Page
Page Background

66

FASSADE 6/2018

Die 3. Frage lautet:

Welche Einschätzung zu den Honorargrund-

lagen im Zusammenhang mit der Erstellung

des BIM-Modells bestehen in den einzelnen

HOAI-Planungsphasen?

An dieser Stelle finden Sie ausgewählte

Statements bzw. Antworten von verschiede-

nen Branchen-Beteiligten.

Stefan Kaufmann (Product Manager

BIM Strategy and NewTechnologies,

Allplan)

„Als Bausoftwarehersteller entwickeln wir

neue Technologien für unsere Kunden, um

sie bei ihrer Wertschöpfung bestmöglich

zu unterstützten und ihnen darüber hin-

aus neue Geschäftsmodelle zu eröffnen.

BIM wird dabei nicht die einzige Schlüssel-

methode sein. Auch in der Fertigung und

Vorfertigung von Bauteilen vollzieht sich

TECHNIK

|

BIM in der Fassadentechnik

ein digitaler Wandel. Werkplanung kann in

Zukunft bedeuten, dass eine Maschine die

Bauteile hochautomatisiert und kosteneffi-

zient fertigen kann. Grundsätzlich stellt die

Modellierung digitaler Modelle eine wert-

schöpfende Tätigkeit dar. Sie sollte daher

stärker unter dem Gesichtspunkt einer In-

vestition als unter reinen Kostengesichts-

punkten diskutiert werden.“

Ludwig Zikeli (BIM-Manager, Projekt­

management im Krankenhausbau,

Hitzler Ingenieure)

„Die aktuelle Fassung der HOAI ist unserer

Meinung nach, trotz marginaler Anpassung,

nicht so gestaltet, dass Planer animiert wer-

den, sich mit dem Thema BIM aus Eigenin-

teresse zu beschäftigen. Die leichte Verla-

gerung des Arbeitsaufwandes in die frühen

Planungsphasen, ohne entsprechende Ver-

gütung, wird nur von denjenigen Auftrag-

nehmern in Kauf genommen, die entweder

selbst an der Entwicklung des BIM-Prozes-

ses interessiert sind oder diesen bereits ein-

geführt haben. Um das Feld der Anbieter

entsprechend zu vergrößern, bedarf es einer

Novellierung der Honorarordnung, die die

neue Arbeitsweise besser abbildet bzw. un-

terstützt – und das bereits in den Grundleis-

tungen.“

Prof. Andreas Hild (Inhaber Hild und K

Architekten)

„BIM beschreibt einen Prozess. Die HOAI

denkt in Stufen. Selbst bei traditioneller Pla-

nung führt das zu Konflikten. Diese Konflikte

werden durch BIM verstärkt, zumal die Initi-

alkosten, welche notwendig sind, um die In-

formationen überhaupt verarbeitbar zu ma-

chen, sehr hoch sind. Man kann die damit

erschlossenen Möglichkeiten erst vergleichs-

weise spät nutzen, demgegenüber steht ei-

ne deutlich erhöhte Vorleistung. Der höhe-

re Aufwand in den frühen Leistungsphasen

müsste entsprechend abgebildet werden.“

Dipl.-Ing. Architektur Holger Kreien-

brink (Leitung Produktmanagement

D/Ö Graphisoft Deutschland GmbH)

„Da die HOAI ein reines Preisrecht ist und

keine Methode vorschreibt, hat das eigent-

lich nichts miteinander zu tun. Nur weil ich

die BIM-Methode im Büro anwende, um

BIM in der Fassadentechnik:

Welche Honorargrundlagen

bestehen?

In Ausgabe 5/2018 der FASSADE haben wir die 2. Frage zu unserer Rubrik rund um

„Building Information Modeling“ (BIM) gestellt – diesmal ist die 3. Frage unserer

Serie dran. Neben der Veröffentlichung der Antworten im Heft finden Sie weitere

Statements sowie den Einführungsbeitrag zum Thema von Redaktionsbeirats-Mitglied

Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Förster auf unserer Website unter

www.die-fassade.de/bim.

Foto:

© Allplan

Foto:

© Hitzler Ingenieure

Foto:

© Fotograf Wilfried Dechau

Statements und Meinungen zu den

weiteren 4 definierten Kernfragen

zu BIM in der Fassadentechnik finden

sich auf

www.die-fassade.de/bim