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FASSADE 4/2018

TECHNIK

|

BIM in der Fassadentechnik

Philip Weiße (TAWWeisse International

GmbH & Co. KG)

„Wie bereits in dem Beitrag von Herrn Förs-

ter erwähnt, bedarf es im Rahmen der BIM-

Planung einer sehr detaillierten Vorstellung

bzw. Beschreibung der Anforderungen an

das Gebäude. Mithilfe dieser Beschreibung

können schon in frühen Planungsphasen

bereits die Anforderungen an den späte-

ren Betrieb abgeleitet und auf Konformität

mit dem Planungsentwurf geprüft werden.

Entsprechend verschafft die integrale Pla-

nungsphilosophie des BIM den Planern die

Möglichkeit, bereits im Entwurf auf die pro-

jektspezifischen und betrieblichen Ziele zu

reagieren. Extrarunden und teure Änderun-

gen in späteren Planungsphasen können

hierdurch vermieden werden.“

Fachverband Baustoffe und Bauteile

für vorgehängte hinterlüftete

Fassaden e.V. (FVHF)

„Der FVHF hat sich bereits in mehreren

Arbeitskreisen mit den Prinzipien des Digi-

talen Planens und Bauens mit Vorgehängten

Hinterlüfteten Fassaden (VHF) auseinander-

gesetzt. Die Aufgaben und Arten der Zusam-

menarbeit der am Bau Beteiligten werden

sich durch die Möglichkeiten der Digitalisie-

rung voraussichtlich substantiell verändern.

Aber erst mit durchgängigen, möglichst in-

ternational gültigen digitalen Datenstan-

dards wird die Implementierung von Me-

thoden des Building Information Modeling

die gewünschten Effizienzen liefern können.

Der FVHF sieht es daher als sehr wichtig an,

dass einheitliche Datentemplates mit bran-

chenspezifischen und standardisierten In-

halten geschaffen werden und damit sicher-

gestellt wird, dass Wettbewerb auch in Zu-

kunft definiert, fair und planbar stattfinden

kann und die architektonische Gestaltungs-

vielfalt derVHF in Zeiten digitaler Planungs-

prozesse erhalten bleibt.“

Dipl.-Ing. Gregor Kassl (Leiter Fassaden-

planung Arup Deutschland GmbH)  

„Die Komplexität der Baumaßnahmen

nimmt zu und damit auch die Notwendig-

keit, viele unterschiedliche Fachdisziplinen

in den Planungsprozess zu integrieren. Für

einen reibungslosen Projektablauf müssen

die Planungsschnittstellen sorgfältig koor-

diniert werden. Ein gemeinsam genutztes

BIM-Modell ist ein hervorragendes Instru-

ment, um die bestmögliche Kommunikati-

on zwischen den Planern und Bauherrn zu

gewährleisten. Als zentrale Datenbasis bie-

tet es allen Projektbeteiligten Zugriff auf ak-

tuelle Projektinformationen, Analysen und

Auswertungen. Gleichzeitig erhöht es die

Kosten- und Terminsicherheit. Zusätzlich zu

den Vorteilen in der Projektkoordination ist

das BIM-Model ein wichtiges Werkzeug zur

Kontrolle des Entwurfsgedankens und un-

terstützt somit auch das Design.“

Dr. Karoline Fath (Projektleiterin

BIM-Koordination, Ed. Züblin AG)

„Der Mehrwert entsteht, wenn alle Pla-

nungsbeteiligten mit der BIM-Methode

zentral Informationen bereitstellen und

auf dieser gemeinsamen Grundlage part-

nerschaftlich zusammenarbeiten. Wenn

dieselbe Wand als Grundlage für die Sta-

tik, die Schlitz- und Durchbruchsplanung

der TGA und für den Ausbau genutzt wird,

wird Doppelarbeit vermieden und die Aus-

wirkungen von Änderungen sind sofort für

jedes Gewerk ersichtlich. Durch die Ver-

knüpfung von Modellen können Kollisi-

onen und Schnittstellen einfacher identi-

fiziert werden. Auch wenn Informationen

mit den anderen Planungsbeteiligten wei-

terhin klassisch ausgetauscht werden, er-

laubt alleine die 3D-Darstellung in einem

BIM-Modell einen schnelleren Projektzu-

gang für Außenstehende. Zusätzlich kön-

nen durch die mit dem 3D-Modell ver-

knüpfte Datenbank in einem BIM-Mo-

dell auch schon innerhalb eines Gewerks

schnell Lücken in der Planung identifiziert

und behoben werden.“

Foto:

© Arup Deutschland

Foto:

© Ed. Züblin AG

Philipp Forchheim, Teamleiter KSP

Jürgen Engel Architekten, Frankfurt)

„Das BIM-Modell bildet die Basis für unse-

re Planung und ist der Informationsträger

für alle an der Planung Beteiligten. Sämtli-

che Informationen zu einem Bauvorhaben

sind im Modell gebündelt und dort abruf-

bar. Die jeweiligen Fassadenbauteile und

Elemente sind mit der bürospezifischen

Datenbank verknüpft. Das Modell erleich-

tert bei der integralen Planung darüber hi-

naus den Überblick über alle Planungsleis-

tungen und macht konstruktive Konflikte

sofort sichtbar. Insbesondere beim komple-

xen Thema Fassade dient das BIM-Modell

zumVerständnis und zur Visualisierung der

wesentlichen Anschluss- und Detailpunkte.

Die Überprüfung am BIM-Modell erleich-

tert und verbessert zudem die Kontrolle der

Planung (Qualitätssicherung).“

Statements und Meinungen zu den

weiteren 4 definierten Kernfragen

zu BIM in der Fassadentechnik fin-

den sich demnächst auf der Website

www.die-fassade.de

Foto:

© Hegenberg + Sellers

Foto:

©TAW Weisse