TITElTHEMA
|
GlaSFaSSaDen
9FaSSa
De 5/2017MODERNE FASSADEN
MIT BALKONVERGLASUNG.
OFFEN FÜR ALLE
MÖGLICHKEITEN
Transparenter Schall- und
Wetterschutz – variabel
und komplett zu öffnen.
Ganz nach Bedarf, ganz Solarlux.
solarlux.dedigkeiten im doppelbrechenden Medium,
woraus sich ein Gangunterschied (nm) als
Wegdifferenz zweier Wellen ergibt. Je größer
der Gangunterschied, desto farbiger erschei-
nen die Irisationen für den Betrachter. Die
Höhe einer Anisotropie resultiert aus der
Ungleichmäßigkeit der eingebrachten Ober-
flächendruckspannung, die bereits durch
geringe Spannungsdifferenzen von wenigen
MPa hervorgerufen werden. Der Effekt ver-
stärkt sich zudem, je dicker das Glas wird.
Problemstellung
Die für hochwertige Fassadenprojekte be-
nötigten Glasabmessungen und -aufbau-
ten können aufgrund technischer (Fes-
tigkeit), ökonomischer (Glasdicken) und
sicherheitstechnischer Randbedingungen
(Bruchbild) nur sinnvoll mit thermisch vor-
gespannten Gläsern erreicht werden. Durch
die steigenden optischen Anforderungen,
insbesondere bei repräsentativen Bauten,
in Kombination mit den stetig wachsen-
den Glasanteilen von Fassadenflächen, wird
dieser physikalische Effekt, seine Ursachen,
Wirkung und deren Vermeidung von Archi-
tekten und Bauherren in den letzten Jahren
kritisch hinterfragt
[5]
. Ein Maß für eine zu-
lässige Anisotropie ist nicht definiert, we-
der für eine erhöhte optische, noch für ei-
ne unzulängliche Qualität. Anisotropien/
Irisationen werden nach aktuell geltenden
Normen
[6], [7]
und Richtlinien (z.B. Hadamar
TR9) nicht als Mangel gewertet. Diese nor-
mativ geregelten Anforderungen wurden zu
einer Zeit beschlossen, in der es keine prak-
tikable quantitative Messmethode gab und
die Einhaltung von Festigkeit und Bruchver-
halten im Vordergrund standen. Eine reine
subjektive Beurteilung der Irisationen an-
hand von Mock-ups ist nicht zielführend,
da Anisotropien in Abhängigkeit von der
Lichtpolarisation unterschiedlich stark bzw.
gar nicht sichtbar sind. Darüber hinaus er-
gibt sich eine starke Abhängigkeit der An-
Bild 3: Szenarien bei denen Anisotropien im thermisch vorgespannten Glas sichtbar werden
hochschule München / rthw aachen