TECHNIK
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Objekte
FASSADE 5/2017 www.aluprof.euMB-SR50N HI+
U
f
≥ 0,7 W/(m
2
K)
MB-TT50
U
f
≥ 0,5 W/(m
2
K)
Die Pfosten-Riegel-Fassadensysteme
MB-TT50 und MB-SR50N HI+
haben die höchste Energieeffizienzklasse
A+ für Produkte erhalten, die für
Passivhäuser bestimmt sind.
•
einfache und schnelle Montage
•
flexible Verglasungsmöglichkeiten
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hervorragende Wasser-
und Luftdichtigkeit
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innovative technische Lösungen
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CWCT Zertifikat
Aluprof Deutschland GmbH
Steller Heide 20, D-28790 Schwanewede
kontakt@aluprof-deutschland.comtel.
+49 421 89 81 89
20
MB-TT50
und
MB-SR50N HI+
FASSADENSYSTEME
mit Passivhaus Zertifikat
Vorteile von BIM
BIM hat – nach Durchstehen der gravieren-
den Änderungen in der Nutzung von Kon-
struktionsprogrammen mit allen Konse-
quenzen der Umschulung von Mitarbeitern
auf neue Programme und neue Denkarten
und insbesondere auf die Entwicklung von
BIM-Bauteilbibliotheken – erhebliche Vor-
teile gegenüber der herkömmlichen, dezen-
tralen Planung. Das dreidimensionale Mo-
dell, für das und an dem alle Planungsbe-
teiligten arbeiten, bietet in jedem Moment
der Bearbeitung realistische und vollstän-
dige Informationen. Es kann neben der re-
alistischen Darstellung, Kombinationsfehler
unterschiedlicher Eingaben aufdecken und
vermeiden. Das System kann Materialspezi-
fikationen und Kosten integrieren und Zeit-
abläufe ergänzen und kombinieren. Stück-
zahlen und Größen sind sofort abrufbar und
zu Gesamtkosten zusammenzustellen. Bei
der Zusammenführung aller Gewerke be-
steht die Möglichkeit der normgerechten
Kostenermittlung. Ein besonderer Vorteil ist
die sofortige Umrechnung von Änderun-
gen. Für den Objektplaner besteht der be-
sondere Vorteil unter anderem darin, dass
die Ausführungsplanung unmittelbar durch
die Planungsbeteiligten in das Modell ein-
gegeben wird. Die Korrektur und Vertie-
fung durch den Objektplaner entfällt. Für
den Fassadenbauunternehmer ergeben sich
bei ausreichender Verbreitung einerseits die
Vorteile der frühen Einbindung in die Pla-
nung und anderseits die automatische Ge-
nerierung der Stücklisten und der Werk-
stattvorbereitung.
Die Einsparung durch Entfall von Teilen der
Architektenplanung, durch den Entfall der
Planerstellung des Fachplanes für die Fas-
sadentechnik und die direkte Nutzung der
BIM-Objekte kann zur Verbesserung der
Kontrolle und der Fassade selbst genutzt
werden.
Konflikte mit BIM
Die Verlagerung der Detailplanung vom
Fachplaner für die Fassadentechnik auf die
Systemhäuser und die autonom arbeiten-
den Fassadenbauunternehmen wird zum
Verschwinden der kleineren, mittelständi-
schen Büros führen, wenn diese sich nicht
auf die neue Art der Zusammenarbeit ein-
stellen. Wer den langen Atem zur EDV-Um-
stellung und Entwicklung eigener BIM-Bi-
bliotheken nicht hat, wird in der künftigen
Bauplanungsliga, zumindest bei Großobjek-
ten nicht mehr mitspielen. Die Neigung der
Objektplaner, den Verlockungen der Indus-
trie mit ihren kostenlosen BIM-Objekten
zu erliegen, wird zum Verlust firmenneut-
raler, optimierter Planung und Vergabe füh-
ren. Der vermeintliche wirtschaftliche Vor-
teil in der Planung wird ein kurzfristiger Er-
folg sein, da sich die Einsparungen auf die
Honorarbezugssumme auswirken und der
Wettbewerb zu zusätzlichen Zugeständnis-
sen führt.
Fazit
Die kurz- bis mittelfristig zu erwartende
Aktualisierung der Bauplanungsprozesse
vom zweidimensionalen Planen in kleinen
Arbeitsschritten zum dreidimensionalen
Planen in gesamtheitlichen Arbeitsschrit-
ten wird zu einer Verschiebung der Planung
von kleinen mittelständischen Fassadenpla-
nungsbüros hin zur Industrie führen. Die
Aufgaben des Fachplaners für die Gebäude-
hülle werden sich von der stark detailplane-
risch geprägten Arbeitsweise zur qualitätssi-
chernden Arbeit wandeln. Die Schwerpunk-
te dieser Arbeit liegen in der Entwurfsphase
des Objektplanes, also vor der Auswahl von
Systemen oder Unternehmen und bei der
Auswahl von diesen, sowie der Prüfung der
Werk- und Montagepläne und schließlich
unverändert bei der Kontrolle der fachge-
rechten und vertragsgemäßen Umsetzung
auf der Baustelle. Um diese Aufgaben im
Gesamtprozess richtig zu erkennen und die
unabhängigen Planungsbüros darauf einzu-
stellen und zu qualifizieren, arbeitet die Ar-
beitsgruppe BIM im UBF gezielt an diesen
Themen. Die mit der immer komplizierter
werdenden Technik zunehmende Zahl an
Bauschäden im Fassadenbereich und damit
zunehmenden Zahl gerichtlicher Auseinan-
dersetzungen macht mit den immer kom-
plizierter werdenden Planungstechniken in
BIM auch die Kontrolle der Fassadenpla-
nung und Ausführung immer wichtiger!
Dipl.-Ing. Hans-H.
Zimmermann ist
Inhaber des Ingenieurbüros IGF Zimmermann
(Mülheim an der Ruhr) und 1. Vorsitzender
des UBF – Unabhängige Berater für
Fassadentechnik e.V.