TITElTHEMA
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GlaSFaSSaDen
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FaSSaDe 5/2017
Der Trend zu größeren Scheiben bei gleichzeitig reduzierten Stützkonstruktionen hält nach
wie vor an. Schon lange ist dieses Problem nicht mehr durchs Glas allein zu lösen. Moderne
Glaszwischenlagen (Interlayer) aus Kunststoff – Polyvinylbutyral (PVB) oder Ionoplast – helfen
beziehungsweise schaffen überhaupt erst die gewünschten physikalischen Eigenschaften und
können bei sorgfältiger Planung das Gesamtgewicht der fertigen Isolierglaseinheit senken.
Dabei ist unerheblich, ob es sich um Festverglasungen oder Flügel-/Schiebeelemente handelt.
Luftiger und optisch leichter denn je wirken
heutige Glasfassaden oder Überdachungen
aus Glas. Stützkonstruktionen und Glashal-
ter versucht die moderne Architektur soweit
es geht zu verstecken oder am liebsten ganz
auf sie zu verzichten. Der Kubus des Com-
puterherstellers Apple auf der New Yorker
Sicherer und steifer: Glaszwischenlagen
bei Isolierglaselementen
Von christoph troska
5th Avenue ist so ein Beispiel:
Bestand die ursprüngliche Kon-
struktion im Jahr 2006 noch aus
18 VSG-Scheiben pro Würfelsei-
te, wurde er 2011 umgebaut und
zeigt heute lediglich noch drei
Verbundsicherheitsglas-Schei-
ben pro Seite. So erhält der glä-
serne Würfel eine nahezu bei-
spiellose Transparenz mit ledig-
lich unscheinbaren Titanfittings
als Stützkonstruktion. Ein an-
deres Beispiel ist das neue Aus-
stellungsgebäude der Fondation
Louis Vuitton in Paris. Keine der
3.600 Einzelscheiben gleicht der
anderen. Unterschiedliche Biege-
radien von plan bis zu drei Me-
tern Radius bedurften einer be-
sonderenVerarbeitung und einer besonderen
Konstruktion. Struktursteife Zwischenla-
gen mit hoher Steifigkeit verbessern die me-
chanischen Eigenschaften von Scheiben aus
VSG und ermöglichen leistungsstärkere Lö-
sungen für Glasfassaden. Die Vorteile des
verbesserten Biegeverhaltens und der höhe-
ren Festigkeit, die mit dem Einsatz steiferer
Zwischenlagen verbunden sind, ermöglichen
längere, dünnere und größere Glasscheiben
mit erhöhter Tragfähigkeit. Hier ist erheb-
lich, um welche Folie es sich handelt. Neue,
schubsteife Folien haben gegenüber her-
kömmlichen Standard-PVB-Folien entschei-
dendeVorteile.
Kurzer Rückblick
Verbundglas-Zwischenlagen aus Standard-
Polyvinybutyral (PVB) sorgen seit rund
50 Jahren für eine gewisse Stabilität nach
Glasbruch und tragen dazu bei, dass das
Glas nach einem Bruch in seinem Rahmen
bleibt, allerdings mit eingeschränkter Rest-
tragfähigkeit nach Bruch aller Glasschich-
ten. Dies wird auch in Zukunft so sein. In
Fassaden, Vordächern, Schaufensterfron-
ten, vorgehängten Fassaden oder Dachver-
glasungen erfüllen PVB-Folien in VSG-Ele-
menten auch weiterhin zuverlässig ihren
Dienst. Standard-PVB wurde in der Vergan-
genheit auch für große Scheibendimensio-
nen eingesetzt, aber aufgrund seiner Weich-
heit müssen die Glasscheiben bei gleicher
Belastbarkeit dicker sein als monolithische
Gläser. Seit rund 10 Jahren allerdings er-
möglichen neue Kunststoff-Folien auch sta-
tische Eigenschaften. Erst durch den Einsatz
dieser neuen Folien-Formulierungen wird
die Glasscheibe am Bau zu einem statischen
Element.
Ionoplast-Zwischenlagen und
schubsteife PVB-Folien effektiver
In den 1990ern kam die heute von der
Kuraray vertriebene SentryGlas Ionoplast-
Zwischenlage als mittragendes Element auf
© 2017 kuraray (5)
Großformatige Scheibenformate liegen im Trend. Bei
diesem Haus am Bielersee (Schweiz) kommen Systeme
von Sky-Frame zum Einsatz.
Sky Frame