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Vorgehängte hinterlüftete Fassaden

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FASSADE 4/2017

Holger Knauf, Düsseldorf (2)

Lemken zählt weltweit mehr als 1000 Mit-

arbeiter und gehört als Spezialist für Boden-

bearbeitung, Aussaat und Pflanzenschutz

europaweit zu den führenden Unterneh-

men in der Branche. Als „Visitenkarte“ war

für den Hersteller ein hochkarätiger Bau ge-

fragt – ganz im Sinne des Fortschritts. Die

Lösung für den Wunsch nach einer hel-

len Fassade, die ihre schützenden Funktio-

nen sowie den Anspruch an eine hochwer-

tige Optik erfüllt und darüber hinaus ein

konzentriertes Arbeiten ermöglicht, lag in

der Anwendung von Streckmetall aus dem

Hause Pohl.

Ästhetik in Streckmetall

Neubau eines Landmaschinen-Spezialisten mit edler Fassadenlösung realisiert

Beim Neubau am Entwicklungswerk des Stammsitzes der Lemken GmbH & Co. KG im

niederrheinischen Alpen ging es darum, Entwicklung und Versuch zu vereinen und so

einen effizienten und praktischen Ort für Innovationen zu schaffen. Dabei spielt auch die

außergewöhnliche Fassade aus Streckmetall eine wichtige Rolle.

Streckmetall auf vormontierten

Punkthaltern

Bei dem neuen Entwicklungszentrum galt

es, eine Grundfläche von ca. 5800 Quad-

ratmetern auf zwei Etagen mit sichtbar ver-

schraubtem Streckmetall zu verkleiden.

Dabei stellte ein zuverlässiger Schutz vor

Feuchtigkeit und Windeinflüssen ein unab-

dingbares wie elementares Kriterium dar.

Hier wurden zunächst zwei Varianten ange-

dacht: zum einen eine farbige Fassadenfolie

oder – mit Hinblick auf den Brandschutz –

eine Verbundplatte bestehend aus zwei Alu-

minium-Deckschichten und einem minera-

lischen Kern. Letztlich wurde allerdings eine

Lösung entwickelt, bei der das Streckmetall

auf vormontierten Punkthaltern sitzt, welche

direkt auf den Aluminium-Blechen befestigt

sind. Der Vorteil besteht darin, dass eine Jus-

tierung der Unterkonstruktion – das Ganze

ist vormontiert und pulverbeschichtet – we-

niger aufwendig und um einVielfaches mon-

tagefreundlicher ist, als Justierungen an den

einzelnen Punkthaltern anzubringen.

Fassade mit charakteristischer

Wabenoptik

Realisiert wurde schließlich eine individuelle

Fassade mit charakteristischer Wabenoptik,

welche sofort ins Auge fällt. Die dezente, ed-

le Farb-Kombination bestehend aus weißem

Streckmetall und hellgrauem Blech dahinter

stellt einen wahren Hingucker mit Design-

Faktor dar. Dabei wurde das für das Gebäude

perfekte Verhältnis von Maschen- und Steg-

breite sowie ein optimaler Sonnenschutz auf

der Südseite ausgearbeitet. Da die Herstel-

lung des Streckmetalls ohne Materialverlust

erfolgte, ist die Fassadenkonstruktion Vorrei-

ter im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Weitere

Herausforderung: Auf der Nord- und Süd-

fassade verläuft Streckmetall auch vor den

Fenstern. Hier dominiert dennoch durch die

Wahl der Maschen die Transparenz der Fas-

sadenlösung, sodass das Ganze keinesfalls

wie eine Verriegelung wirkt. Den nördlichen

Teil des Gebäudes bildet eine großeVersuchs-

halle, im südlichen Teil befinden sich Büro-

räume für die Konstrukteure. Auf der Südsei-

te ist der Sonnenstand am höchsten. Deshalb

sind die Räumlichkeiten hier besonders hell.

Die Lösung aus dem Hause Pohl vermittelt

auch hier eine angenehme Raumatmosphä-

re und einen freundlichen Gesamteindruck.

Objekttafel

Objekt:

Lemken Entwicklungswerk (Alpen)

Bauherr:

Lemken GmbH & Co. KG (Alpen)

Architekten:

StructureLab GmbH (Düsseldorf)

Fassadenhersteller & Verarbeiter:

Christian Pohl GmbH (Köln)

Fertigstellung:

2015

Die Fassade des Entwicklungszentrums wurde auf zwei Etagen mit sichtbar verschraubtem Streckmetall verkleidet.

Die edle Farb-Kombination besteht aus

weißem Streckmetall und hellgrauem Blech

dahinter.