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metall an der fassade
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FASSADE 1/2017
Qualitätssicherung bei der Ober
flächenbehandlung von Aluminium
Von Dipl.-Ing. (FH) Hans Pfeifer
Derzeitiger Stand –
anodisierte Oberflächen
Bei anodisierten Oberflächen sind seit Jah-
ren die QUALANOD-Vorschriften bekannt.
Sie enthalten im Gegensatz zu den nachste-
hend aufgeführten Normen nicht nur An-
forderungen an die Oberflächenbehandlung
durch Anodisieren, sondern auch detaillier-
te Vorgaben für die Produktionsanlagen, die
Überwachung der Fertigung und die Eigen-
schaften der anodisierten Produkte. Das be-
deutet, die Qualitätszeicheninhaber können
nicht nur eine Aussage zur Qualität der auf-
gebrachten Eloxalschicht machen, sondern
auch bestätigen, dass der gesamte Verede-
lungsprozess dem QUALANOD-Regelwerk
entspricht. Zusätzlich werden alle Lizenz-
nehmer durch unabhängige Prüfinstitute
auf die Einhaltung der beschriebenen An-
forderungen hin überprüft. Das bedeutet
auch, dass diese Betriebe über eine Reihe
von Messgeräten und Laboreinrichtungen
verfügen müssen, um die Anforderungen
prozesssicher einzuhalten.
Ebenso lange wie das QUALANOD Quali-
tätszeichen gibt es die Norm DIN 17611 –
„Anodisch oxidierte Erzeugnisse aus Alu-
minium und Aluminiumknetlegierungen –
technische Lieferbedingungen“. Seit 2010,
auch ein Novum in der Normung, ist die
ISO Norm 7599 – „Anodisieren von Alumi-
nium und Aluminiumlegierungen – allge-
meine Spezifikation für anodisch erzeugte
Oxidschichten auf Aluminium“ gültig. Diese
ist auch für Ausschreibungen im Architek-
turbereich nutzbar, insbesondere für Bau-
teile, die im europäischen Ausland zum Ein-
satz kommen. Diese Norm ersetzt eine äl-
tere Norm, nämlich die Normenreihe DIN
EN 12373 mit den insgesamt 19 Einzelnor-
men. Die neu formulierte Norm verweist bei
den einzelnen Prüfverfahren zur Charak-
terisierung der Oberfläche nun auf beste-
hende ISO Normen hin. Für alle genann-
ten Normen gilt aber, dass eine Prozess-
kontrolle mit anschließender Überprüfung
der sog. Fertigprodukte nicht vorgegeben
wird. Besonders zu beachten ist, wenn An-
forderungen an tragende Aluminiumbautei-
le gem. ISO 1090 – „Ausführung von Stahl-
tragwerken und Aluminiumtragwerken Teil
3 – Technische Regeln für die Ausführung
von Aluminiumtragwerken“ – einzuhalten
sind. Einerseits ist dort aufgeführt, dass Alu-
miniumtragwerke unter normalen Bedin-
gungen keine Oberflächenbehandlung be-
nötigen, andererseits aber müssen Flächen,
die im direkten Kontakt mit Stahl, Holz usw.
stehen, aufgrund der produktspezifischen
Eigenschaften einen zusätzlichen Oberflä-
chenschutz erhalten. Für diesen Fall gibt der
Anhang F der Norm weitere Hinweise. Be-
sonders wichtig ist in diesem Zusammen-
hang zu erwähnen, dass die DIN 1090 für
deren Anwender das Vorhandensein eines
Qualitätsmanagementsystems gem. ISO
9000 oder gleichwertig fordern. Dies wird
weitgehend durch die Qualitätssiegel erfüllt.
Bereits heute ist von den QUALANOD-Li-
zenznehmern der Erhalt eines sogenannten
Werkzeugnisses möglich.
Was muss nun der
Auftraggeber beachten?
Hinsichtlich des Korrosionsschutzes bei
anodisierten Oberflächen ist zwischen ei-
nem Binnenklima und einem See-/Indus
trieklima zu differenzieren, in dem die Bau-
teile zum Einsatz kommen. Bedingt durch
die hohen Umweltanforderungen können
heute Eloxalschichtdicken von mindestens
20 µm auch an Industriestandorten ausrei-
chend sein. Dagegen sollten im Küstenbe-
reich mit maritimen Einflüssen oder auch
zusätzlich mit industriellen Emissionen
Mindestschichtdicken von 25 µm, bei ent-
sprechender ausreichender Verdichtung der
Oxidschicht, eingehalten werden. Im Übri-
gen werden diese Mindestanforderungen
beispielsweise in England generell gefor-
dert, so dass dort eine Mindestschichtdicke
Im Architekturbereich kommen für die eingesetzten Aluminiumlegierungen zwei Arten der
Oberflächenbehandlung in Frage. Dies sind zum einen das Anodisieren (Eloxieren) und zum anderen
die Beschichtung mit Pulver- und Flüssiglacken nach entsprechender mechanischer bzw. chemischer
Vorbehandlung. Da auch die Optik eine maßgebliche Rolle spielt, wird nur in wenigen Fällen eine
metallblanke Oberfläche vorgegeben. Dazu gibt es eine Reihe von Normen und Regelwerken, die
verschiedene Mindestanforderungen, meist die aufzubringende Schichtdicke des Überzugs verbunden
mit technologischen und Korrosionseigenschaften, beschreibt. Trotzdem kommt es immer wieder zu
Streitfällen. Der Artikel gibt einen Überblick und zeigt auf, was Auftraggeber beachten müssen.
Anhand von 2 Farbmustern wird die
Übereinstimmung der Eloxalfarbe mit der
Produktion kontrolliert.
Eloxalwerk Ehingen Krämer + Eckert GmbH & Co.KG (3)