TECHNIK
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Objekte
tikales Muster von 10 Zentimeter breiten
formparts eine Fläche von hoch reflektieren-
den Glasflächen. Tatsächlich sind diese Be-
tonlamellen kontinuierlich geformte U-för-
mige Glasfaserbetonelemente, die von der
Vorhangwand über ein ausgeklügeltes Sys-
tem von vormontierten mechanischen Ver-
ankerungen gestützt werden. Mit der Ent-
wicklung eines eigenen Befestigungssystems
machte Rieder die rasche Montage der 1300
U-Formteile aus Glasfaserbeton möglich.
Durch die Vormontage der Befestigungsan-
ker wurde eine schnelle und witterungsun-
abhängige Montage bauseits garantiert. Die
Formteile wurden einfach an die Unterkon-
struktion eingehängt und feinjustiert. Durch
das geringe Gewicht der nur 13 Millimeter
dünnen Elemente sowie der hohen Spann-
weiten bis zu 4,25 Meter war weniger Ma-
terial an Unterkonstruktion erforderlich. Da-
her bieten formparts eine wirtschaftliche Lö-
sung für die gesamte Gebäudehülle.
Dynamische Effekte
Knapp aneinander gereiht, ändern die La-
mellen ihren Rhythmus, sobald sie sich der
Gebäudekante annähern und hinter ihr ver-
schwinden. Auf Bodenebene bilden flache
Betonlamellen, aufgefüllt mit grauem Glas-
faserbeton, einen Kontrapunkt zur vertika-
len Maserung der Fassade und produzieren
von der Straße aus gesehen einen auffälli-
gen diagonalen Effekt. Entlang dieser „öf-
fentlichen“ Seite, wo das Gebäude in der
Schräge gesehen wird, entwickelt sich aus
der Kombination zwischen vertikalen La-
mellen und reflektierendem Glas ein beson-
derer dynamischer Effekt. Aus der Ferne ist
das Glas zwischen den Lamellen nicht mehr
sichtbar, wodurch die Wand geschlossen
scheint. Nähert man sich ihr jedoch, werden
diese Glasflächen kontinuierlich sichtbar,
bis die Lamellen komplett verschwinden.
Die Gebäudehülle wirkt nahezu vollständig
reflektierend, bevor das gegenteilige Phäno-
men auftritt und sich die erdige Materialität
des Gebäudes wieder durchsetzt. Der dar-
aus resultierende Effekt ist ungewöhnlich.
Ein und dasselbe Gebäude wirkt gleichzei-
tig gläsern und opak.
Die übrigen zwei Fassadenseiten des CILSE
sind nach innen ausgerichtet, Labore und
andere Service-Bereiche sind hier angesie-
delt. Trotz geänderter Anforderungen macht
es die Einfachheit der Gebäudestruktur er-
forderlich, innerhalb der Materialpalette
Glas und Beton zu bleiben. Daher trennen
in einem kompositorischen Ansatz je zwei
breite Bahnen in sandsteinfarbigem Beton
die Fensterflächen. Auch hier kam Glasfa-
serbeton von Rieder in U-Form zum Einsatz
– jedoch mit einem breiteren Rücken. Die
Breite der formparts ist wiederum identisch
mit den Glasflächen an der öffentlichen Ge-
bäudeseite. Besonderes Augenmerk gilt den
Gebäudeecken, wo der Glasfaserbeton von
tiefen Lamellen in flache Formteile über-
geht.
Objekttafel
Objekt:
Center for Integrated Life Sciences
and Engineering“ (USA/Universität Boston)
Bauherr:
Universität Boston
Architekten:
PAYETTE Architects
Fassadenbau:
Turner Construction
Fassaden-Hersteller:
Rieder Smart Elements (Österreich/Maishofen)
Fertigstellung:
2016
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