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glas+rahmen

12.18

verbände

68

Digitalisierung bedarfsorientiert planen

Der Landesinnungsverband des Glaserhandwerks Hessen kombinierte

seine Herbst-Mitgliederversammlung am 8. november mit dem

mittlerweile 11. glaserfrühstück und informierte unter anderem

über die Chancen und Risiken der digitalisierung.

In gemütlicher Atmo-

sphäre informierten sich

die hessischen Betriebs-

inhaber über die Mög-

lichkeiten der Digitali-

sierung und weitere im

Glaserhandwerk aktuel-

le Themen.

Landesinnungsmeister

Martin Gutmann infor-

mierte über den aktuel-

len Stand in Sachen

asbesthaltigem Kitt und

zog eine positive Bilanz

zur Präsenz des Bundes-

innungsverbandes auf

der glasstec 2018.

roman freund,

Digitalisierungsberater der Hand-

werkskammer Wiesbaden, konstatierte gleich zu Beginn

seines Vortrags „Digitalisierung – Sinn oder Unsinn?

Was passt für meinen Betrieb?“, dass es bei der Digita-

lisierung auch Verlierer geben wird. Im Handwerk aber

werde es nach seiner Einschätzung überwiegend Gewin-

ner geben, „denn die Unternehmen produzieren Dinge,

die regional gebraucht werden.“ Allerdings müssten sich

die Betriebe konsequent demThema stellen und sich der

Entwicklung im Markt anpassen, erklärte der Digitali-

sierungsspezialist den 16 Teilnehmern des Glaserfrüh-

stücks in der Gaststätte „Niddapark“ in Frankfurt. Ein

hoch aktuelles Thema in Handwerksbetrieben ist laut

Freund aktuell die digitale Zeiterfassung. Die anwesen-

den Betriebsinhaber bestätigten dies, und die, die bereits

vom klassischen Stundenzettel auf digitale Nachweise

umgestellt haben, berichteten von ihre Erfahrungen und

den Reaktionen ihrer Mitarbeiter. Roman Freund warn-

te, nur wegen des allgemeinen Trends auf digitale Pro-

zesse umzustellen und alles darauf auszurichten. Wegen

fehlender Schnittstellen würden trotz Digitalisierung

häufig noch mit viel Aufwand Abläufe händisch erle-

digt. Sein Rat lautete: „Stellen Sie bei der Beratung durch

Spezialisten die richtigen Fragen.“ Neue Systeme müss-

ten genau zu den Bedürfnissen eines Unternehmens pas-

sen. Insgesamt waren die Erfahrungsberichte der anwe-

senden hessischen Glaser mit der digitalen Zeiterfassung

überwiegend positiv. Roman Freund riet den Betriebsin-

habern, sich über den „DIGI-Zuschuss“ des Landes Hes-

sen zu informieren, mit dem digitale Projekte und die

Verbesserung der Datensicherheit in kleinen und mittel-

ständischen Unternehmen gefördert werden. (Infos im

Internet unter

digitalstrategie-hessen.de/digi-zuschuss)

Vor dem Hintergrund zahlreicher Fragen im Zusam-

menhang mit der Digitalisierung wurde im Rahmen des

Glaserfrühstücks vereinbart, dass der LIV bei seinen

Mitgliedsbetrieben abfragt, mit welchen Softwarepro-

grammen (ERP, digitale Zeiterfassung, Content Manage-

ment) gearbeitet wird, um imNachgang einen informel-

len Austausch der Betriebe untereinander zu ermögli-

chen.

Handhabung abesthaltiger Kitt

Im Rahmen der dem Frühstück nachgelagerten Mit-

gliederversammlung berichtete Landesinnungsmeister

Martin Gutmann, dass die Etablierung des vom Bun-

desinnungsverband des Glaserhandwerks in Koopera-

tion mit der BG BAU entwickelten vereinfachten Ver-

fahrens für die Bearbeitung von asbesthaltigem Kitt in

Fenstern schon weit fortgeschritten sei. Mittlerweile ist

das Verfahren vom Institut für Arbeitssicherheit akzep-

tiert worden (siehe Seite 64). Da es sich bei dem Materi-

Fotos: © Vössing