glas+rahmen
12.18
technik
38
technik
fenster + türen
Klimafenster mit vielen Funktionen
Vor zwei Jahren stellte Schüt-Duis ein Fenster mit integrierter
Lüftungs- und Heizfunktion vor. Geschäftsführer Hermann
Frerichs gab Glas+Rahmen nun Auskunft zum aktuellen Stand der
Dinge rund um das Klimafenster 4.0.
g+r:
Wie ist das Fenster im Markt bei Verarbeitern und
Verbrauchern angekommen?
frerichs:
Das Klimafenster und insbesondere die Heiz-
scheibe sind im Rahmen unserer Messevorstellungen
durchweg positiv angekommen. Die Markchancen für
ein Fenster, das mehr ist als ein Fenster, wurden klar er-
kannt, zumal es die zwei Trendthemen Lüftung und Hei-
zen mit Strom perfekt vereint. Die energetischen, aber
auch die ästhetischen Vorteile liegen klar auf der Hand.
Der Schwerpunkt liegt in der Altbausanierung, dort ins-
besondere im gewerblichen Bereich. Aber auch der Einfa-
milienhaus-Neubau profitiert von dieser Lösung imRah-
men eines Lüftungskonzeptes. In der Prototypphase des
vergangenen Jahres kamen bereits die ersten kontinuierli-
chen Aufträge. Aktuell bereiten wir unsere Isolierglasfer-
tigung auf eine Produktion in höheren Stückzahlen vor.
g+r:
Worin liegt die besondere Herausforderung, diese
Lösung im Markt zu etablieren? Ist mehr Verbraucher-In-
formation notwendig?
frerichs:
Der Mehrwert liegt nach der ersten Beratung
beimVerbraucher schnell auf der Hand. Lüften ohne das
Fenster aufmachen zu müssen. Gefiltert und damit auch
für Allergiker ein Plus. Heizen mit Strom ohne lästigen
Heizkörper, mit behaglicher Strahlungswärme. Für den
Anfang des kommenden Jahres wird es von Schüt-Duis
einen erweiterten Internetauftritt geben. Hintergedan-
ke ist, die Marke Schüt-Duis noch bekannter zu machen,
aber sich auch deutlicher als Dienstleister seiner Kunden
und Partner zu positionieren. Was es auch bei dem neuen
Internetauftritt in absehbarer Zeit nicht geben wird, ist
ein Online-Shop, „weil die Kundenberatung im Vorder-
grund steht“, erklärt Marketingleiterin Nicola Stelling. Des
Weiteren hat das Auricher Unternehmen seine Produktion
„komplett auf den Kopf gestellt und sämtliche Prozesse
und Abläufe optimiert.“ Ein neues Softwaresystem sorgt
nun vom Bestellungseingang bis zur Produktausgabe für
automatisierte Abläufe. So habe sich auch die Lieferge-
schwindigkeit verbessert, ein wichtiger Faktor für das Un-
ternehmen. Denn „wir wollen nicht nur Qualität liefern,
sondern auch kurze Lieferzeiten schaffen“, erklärt Nicola
Stelling.
www.schuet-duis.deAKTUELLE PROJEKTE BEI SCHÜT-DUIS
„Die Herausforde-
rung liegt darin,
dem Verarbeiter bzw.
Fensterbauer die
Chancen zu vermit-
teln, die ein Fenster
hat, das nunmehr
nicht mehr nur
als Fenster gedacht
ist, sondern viele
weitere Funktionen
übernehmen kann.“
Hermann Frerichs
Die Wärmebildauf-
nahme zeigt die
Heizleistung des
Klimafensters 4.0
von Schüt-Duis.
Die innere Scheibe
des montierten
Zwei- oder Drei-
fach-Isolierglases
wird über eine
spezielle nano-
technisch aufge-
brachte Metall-
oxidschicht aufge-
heizt.
Foto: © Schüt-Duis
Endkunden, ob privat oder gewerblich, sind die Vortei-
le klar ersichtlich. Zur Bedarfsermittlung und Amortisa-
tionszeiten gegenüber herkömmlichen Lösungen liegen
konkrete Berechnungen vor. Die Herausforderung liegt
darin, demVerarbeiter bzw. Fensterbauer die Chancen zu
vermitteln, die ein Fenster hat, das nunmehr nicht mehr
nur als Fenster gedacht ist, sondern viele weitere Funkti-
onen übernehmen kann. Sei es zur Lüftung, zumHeizen,
oder ganz aktuell als Alarmfenster (Smart Guard) und so-
mit wichtiger Teil der Gebäudehülle wird.
g+r:
Welche unterstützenden Maßnahmen planen Sie,
um das Fenster samt seiner pfiffigen Möglichkeiten einer
breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren? Sind vielleicht Li-
zensierungen angedacht?
frerichs:
Lizensierungen sind nicht angedacht. Um
den Verarbeiter zu unterstützen, das Klimafenster 4.0
bei seinen Kunden als Alternative zum herkömmlichen
Fenster anzubieten bzw. ganzheitlich rund um die Ge-
bäudehülle zu beraten, haben wir die Schüt-Duis Gebäu-
de- und Elektrotechnik GmbH gegründet. Diese ist ein
eingetragener Elektrofachbetrieb und unterstützt bei al-
len Fragen rund um das Klimafenster 4.0, die Heizschei-
be und Smart Home Lösungen.
Das Interview führte Camillo Kluge