glas+rahmen
11.17
technik
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technik
fachveranstaltung
ift-Leiter Prof. Ulrich
Sieberath mahnte,
Branchenunternehmen,
die sich jetzt nicht mit
der Digitalisierung in
ihrer ganzen Bandbreite
beschäftigen, müssen
womöglich schon in ein
paar Jahren ihr Geld
mit anderen Dingen ver-
dienen.
tive Verglasungen“, „Fenster“ und „Nachhaltigkeit“ ih-
ren persönlichen Schwerpunkten entsprechend infor-
mieren. Durch den zeitlichen Versatz der Blöcke blieb
auch bei den diesjährigen Fenstertagen ausreichend Zeit
fürs Networking, dem auch beim Bayerischen Abend in
der Inntalhalle intensiv nachgegangen werden konnte.
Neue Geschäftsmodelle gefordert
Den zweiten Veranstaltungstag eröffnete der gelernte
Kriminologe, Buchautor und Innovationsmanager Dr.
Jens-Uwe Meyer (Innolytics GmbH) zumThema „Digi-
tale Disruption“. Anhand vieler Praxisbeispiele machte er
deutlich, dass eine digitale Revolution wirklich in Gang
ist und sich nicht aufhalten lässt. In der nächsten Ent-
wicklungsstufe werde es eine digitale Disruption geben,
so Meyer. Sie werde ganze Branchen grundlegend erneu-
ern oder überflüssig machen. Menschliche Kompetenzen
würden durch Algorithmen ersetzt. Wer die Mechanis-
men der digitalen Disruption verstehe und sich auf die
Logik der digitalen Zukunft einstelle, werde diese erfolg-
reich mitgestalten. Unternehmen müssen ein modernes
Innovationsmanagement entwickeln, um mit kreativen
Mitarbeitern schnell die verborgenen Kundenwünsche
zu erkennen und in Geschäftsmodelle umzuwandeln.
Keine Zukunft ohne Online-Vertrieb
Welche riesigen Vertriebschancen sich durch eine mo-
derne Website ergeben, erläuterte Dr. Frederik Lehner
(Interconnection Consulting) unter dem provokanten
Vortragstitel „E-Commerce am Fenstermarkt – Eurograb
oder Umsatzmotor?“ Anhand aktueller Marktforschungs-
ergebnisse und Praxisbeispiele wurden für die Zuhörer
schnell die richtigen „Hebel“ erkennbar, mit denen sich
Onlineumsätze generieren oder steigern lassen. Lehner
ließ keinen Zweifel daran, dass Unternehmen ohne On-
line-Verkaufsstrategien keine Zukunft haben. Denn die
meisten Fensterkunden informierten sich schon heute
vorab über Produkte und Preise im Internet, erklärte der
Marktforscher. Wer nicht über Google gefunden werde
und anschließend sachlich und lösungsorientiert infor-
miere, habe schon heute schlechte Vertriebschancen. Fast
alle Zielgruppen tätigten heute mehr oder weniger häufig
Onlinekäufe und erwarteten einen Service wie bei Ama-
zon – das sei die Messlatte für jeden Anbieter.
Funktionale Leistungsbeschreibung
Prof. Christian Niemöller (SMNG) konfrontierte die
Teilnehmer in seinem Vortrag „Bauen mit Generalun-
ternehmern – Funktionale Leistungsverpflichtung des
Fenster-/Fassadenherstellers?“ mit juristischen Tatsa-
chen. Funktionale Leistungsbeschreibungen gewinnen
an Bedeutung, so der Rechtsanwalt, weil Auftraggeber
und Generalunternehmer sich immer weniger mit kon-
struktiven oder architektonischen Details beschäftigen,
Bernhard Helbing,
Fensterbauer und
ift-Vorstandsvorsit-
zender, stimmte die
Branchenvertreter
auf neue digitale
Herausforderungen
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die Planungskosten reduzieren wollen oder einen Festpreis
bevorzugen. Niemöller stellte die Chancen und Risiken vor.
Nach Auffassung des BGH übernehme der Auftragnehmer
bei einer funktionalen Leistungsbeschreibung das Leis-
tungsermittlungsrisiko, denn er werde zumPlaner der Bau-
leistung. Damit steige auch das Risiko der Mangelhaftung,
da ihm die wesentliche Planungs- und Ausführungsverant-
wortung obliege. Niemöller erklärte aber auch den Gestal-
tungsspielraum, in dem sich mit geeigneten Konstruktio-
nen und Bauweisen Kosten sparen lassen, oder wie Mehr-
aufwendungen geltend gemacht werden können, beispiels-
weise, wenn diese auf falschen Angaben des Auftraggebers
in der funktionalen Leistungsbeschreibung beruhen.
Einbruchhemmung bei Antrieben
Dem Megathema Einbruch und Sicherheit widmete sich
gleich ein ganzerThemenblock. Christian Kehrer (ift) berich-
tete über „Entwicklungen bei Normung, Prüfung undMonta-
ge“. Auch hier schimmerte
die digitale Veränderung
durch, denn die Leis-
tungsfähigkeit und der
Marktanteil von elektro-
motorischen Schlössern
und Beschlägen nimmt
ständig zu. Wie hier die
Einbruchhemmung zu be-
werten ist, erarbeitet gera-
de eine Arbeitsgruppe von
Experten aus Österreich,
der Schweiz und Deutsch-
land. Die Ergebnisse und
Bewertungskriterien sol-
len bis zur fensterbau/
frontale im März 2018 in
einer Richtlinie vorgestellt
werden.
In weiteren Vortrags-
blöcken wurden am zwei-
ten Veranstaltungstag
die Schwerpunktthemen
„Bauphysik“, „Fenster-
markt“ und „Baurecht“
behandelt. Ergänzend
zum Vortragsprogramm
der Fenstertage bot das ift
auch indiesemJahr wieder
am Vortag einen Power-
Workshop zu den The-
men „Montage von Hebe-
Schiebelementen“, Visuelle
Beurteilung von Glas“, ift-
Montageplaner“ und „Aus
der Gutachterpraxis“ an.
Informative Berichte
zu weiteren
Fachveranstaltungen
finden Sie auch auf
www.glas-rahmen.de