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glas+rahmen

11.17

technik

37

technik

fachveranstaltung

ift-Leiter Prof. Ulrich

Sieberath mahnte,

Branchenunternehmen,

die sich jetzt nicht mit

der Digitalisierung in

ihrer ganzen Bandbreite

beschäftigen, müssen

womöglich schon in ein

paar Jahren ihr Geld

mit anderen Dingen ver-

dienen.

tive Verglasungen“, „Fenster“ und „Nachhaltigkeit“ ih-

ren persönlichen Schwerpunkten entsprechend infor-

mieren. Durch den zeitlichen Versatz der Blöcke blieb

auch bei den diesjährigen Fenstertagen ausreichend Zeit

fürs Networking, dem auch beim Bayerischen Abend in

der Inntalhalle intensiv nachgegangen werden konnte.

Neue Geschäftsmodelle gefordert

Den zweiten Veranstaltungstag eröffnete der gelernte

Kriminologe, Buchautor und Innovationsmanager Dr.

Jens-Uwe Meyer (Innolytics GmbH) zumThema „Digi-

tale Disruption“. Anhand vieler Praxisbeispiele machte er

deutlich, dass eine digitale Revolution wirklich in Gang

ist und sich nicht aufhalten lässt. In der nächsten Ent-

wicklungsstufe werde es eine digitale Disruption geben,

so Meyer. Sie werde ganze Branchen grundlegend erneu-

ern oder überflüssig machen. Menschliche Kompetenzen

würden durch Algorithmen ersetzt. Wer die Mechanis-

men der digitalen Disruption verstehe und sich auf die

Logik der digitalen Zukunft einstelle, werde diese erfolg-

reich mitgestalten. Unternehmen müssen ein modernes

Innovationsmanagement entwickeln, um mit kreativen

Mitarbeitern schnell die verborgenen Kundenwünsche

zu erkennen und in Geschäftsmodelle umzuwandeln.

Keine Zukunft ohne Online-Vertrieb

Welche riesigen Vertriebschancen sich durch eine mo-

derne Website ergeben, erläuterte Dr. Frederik Lehner

(Interconnection Consulting) unter dem provokanten

Vortragstitel „E-Commerce am Fenstermarkt – Eurograb

oder Umsatzmotor?“ Anhand aktueller Marktforschungs-

ergebnisse und Praxisbeispiele wurden für die Zuhörer

schnell die richtigen „Hebel“ erkennbar, mit denen sich

Onlineumsätze generieren oder steigern lassen. Lehner

ließ keinen Zweifel daran, dass Unternehmen ohne On-

line-Verkaufsstrategien keine Zukunft haben. Denn die

meisten Fensterkunden informierten sich schon heute

vorab über Produkte und Preise im Internet, erklärte der

Marktforscher. Wer nicht über Google gefunden werde

und anschließend sachlich und lösungsorientiert infor-

miere, habe schon heute schlechte Vertriebschancen. Fast

alle Zielgruppen tätigten heute mehr oder weniger häufig

Onlinekäufe und erwarteten einen Service wie bei Ama-

zon – das sei die Messlatte für jeden Anbieter.

Funktionale Leistungsbeschreibung

Prof. Christian Niemöller (SMNG) konfrontierte die

Teilnehmer in seinem Vortrag „Bauen mit Generalun-

ternehmern – Funktionale Leistungsverpflichtung des

Fenster-/Fassadenherstellers?“ mit juristischen Tatsa-

chen. Funktionale Leistungsbeschreibungen gewinnen

an Bedeutung, so der Rechtsanwalt, weil Auftraggeber

und Generalunternehmer sich immer weniger mit kon-

struktiven oder architektonischen Details beschäftigen,

Bernhard Helbing,

Fensterbauer und

ift-Vorstandsvorsit-

zender, stimmte die

Branchenvertreter

auf neue digitale

Herausforderungen

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die Planungskosten reduzieren wollen oder einen Festpreis

bevorzugen. Niemöller stellte die Chancen und Risiken vor.

Nach Auffassung des BGH übernehme der Auftragnehmer

bei einer funktionalen Leistungsbeschreibung das Leis-

tungsermittlungsrisiko, denn er werde zumPlaner der Bau-

leistung. Damit steige auch das Risiko der Mangelhaftung,

da ihm die wesentliche Planungs- und Ausführungsverant-

wortung obliege. Niemöller erklärte aber auch den Gestal-

tungsspielraum, in dem sich mit geeigneten Konstruktio-

nen und Bauweisen Kosten sparen lassen, oder wie Mehr-

aufwendungen geltend gemacht werden können, beispiels-

weise, wenn diese auf falschen Angaben des Auftraggebers

in der funktionalen Leistungsbeschreibung beruhen.

Einbruchhemmung bei Antrieben

Dem Megathema Einbruch und Sicherheit widmete sich

gleich ein ganzerThemenblock. Christian Kehrer (ift) berich-

tete über „Entwicklungen bei Normung, Prüfung undMonta-

ge“. Auch hier schimmerte

die digitale Veränderung

durch, denn die Leis-

tungsfähigkeit und der

Marktanteil von elektro-

motorischen Schlössern

und Beschlägen nimmt

ständig zu. Wie hier die

Einbruchhemmung zu be-

werten ist, erarbeitet gera-

de eine Arbeitsgruppe von

Experten aus Österreich,

der Schweiz und Deutsch-

land. Die Ergebnisse und

Bewertungskriterien sol-

len bis zur fensterbau/

frontale im März 2018 in

einer Richtlinie vorgestellt

werden.

In weiteren Vortrags-

blöcken wurden am zwei-

ten Veranstaltungstag

die Schwerpunktthemen

„Bauphysik“, „Fenster-

markt“ und „Baurecht“

behandelt. Ergänzend

zum Vortragsprogramm

der Fenstertage bot das ift

auch indiesemJahr wieder

am Vortag einen Power-

Workshop zu den The-

men „Montage von Hebe-

Schiebelementen“, Visuelle

Beurteilung von Glas“, ift-

Montageplaner“ und „Aus

der Gutachterpraxis“ an.

Informative Berichte

zu weiteren

Fachveranstaltungen

finden Sie auch auf

www.glas-rahmen.de