glas+rahmen
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technik
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betriebsführung
„keiner will mehr
als Handwerker ar-
beiten“, heißt es oft – sowohl unter Hand-
werkskollegen als auch in den Medien. „Das
ist bis zu einem gewissen Grad auch richtig“,
sagt Thomas Graber. Nur das Wort „keiner“
stimme in diesem Satz nicht. Denn natürlich
gebe es immer noch genügend Menschen,
die mit Freude und Begeisterung in Hand-
werksbetrieben arbeiten – etliche schon seit
vielen Jahren, aber auch viele, die gerade erst
am Beginn ihrer Karriere stehen. Doch ganz
von selbst kommen diese Menschen nach
seiner Einschätzung nicht (mehr) in die Be-
triebe der Branche. „Man muss schon etwas
tun dafür“, sagt Graber und ist ganz schnell
beim Thema Mitarbeitermanagement. „Ich
die Leute davon laufen.“
vertrauen
bedeutet für Graber, dass die
Mitarbeiter in Entscheidungen involviert und
über das Unternehmen informiert werden
müssen. „Ich berichte meinem Team immer
wieder, wie einzelne Projekte gelaufen sind,
damit sie sich selbst ein Bild vom Gesamter-
gebnis ihrer Leistung machen können.“
verbindlichkeit
ist mehr als die Ein-
haltung von Versprechen. „Verbindlichkeit
ist die Endstufe der Verbindung von Men-
schen – wenn aus einem Team so etwas wie
eine Familie wird.“
Auf die Frage, woherThomas Graber seine
neuen, motivierten Mitarbeiter bekommt,
erklärt er: „Die ziehe ich mir selbst.“ En-
Personalmangel? Selber schuld!
Unternehmenstrainer Thomas Graber ist Chef eines
Handwerksunternehmens Und sich sicher: wer heute
keine Mitarbeiter bekommt, ist selbst Schuld.
Thomas Graber ist Inhaber der
Graber GmbH, einem mittelständi-
schen Fachbetrieb für Dämmtech-
nik, Trockenbau und Innenausbau.
Darüber hinaus ist er Geschäfts-
führender Vorsitzender der Förder-
gemeinschaft Dämmtechnik und
Vorstandsmitglied der Bundesfach-
gruppe WKSB im Zentralverband
des Deutschen Handwerks. Als
Speaker und Trainer gibt er sein
Wissen und seine Erfahrungen in
Seminaren weiter. www.graber-
management-training.deDie neue Datenschutzgrundverordnung der
Europäischen Union (DSGVO) kann Unter-
nehmen mit Firmenhandys durch ein ho-
hes Bußgeld hart treffen. Kunden haben
nun das Recht, Auskunft über ihre Da-
ten zu erhalten sowie deren Löschung zu
fordern. Da bisher Fotos und Kundenda-
ten beispielsweise in Whatsapp-Gruppen
und -Chats verteilt wurden, kann ein Be-
trieb nicht gewährleisten, alle Daten zu
löschen. Eine Alternative zu WhatsApp ist
die WerkerApp. Dabei handelt es sich um
eine digitale Lösung für Handwerker, Mon-
teure und Installateure, die die Berech-
nung, Mängelerfassung und Dokumentati-
NEUE DATENSCHUTZ-RICHTLINIEN
DIGITALES WERKZEUG HILFT
wähle ganz bewusst den Begriff Mitarbei-
ter- und nicht Personalmanagement“, be-
tont der Unternehmer. Schon das sei ein ers-
ter Schritt zur Wertschätzung, zum respekt-
vollen Umgang miteinander. Manchmal sei
es nur das Wording. Was für Graber ein ganz
entscheidender Erfolgsfaktor im Mitarbei-
termanagement ist, sindWerte. „Ich muss als
Unternehmer eine Ethik entwickeln, muss
diese selbst beherzigen und meinem Team
vorleben“, sagt er. Zu diesen Werten gehö-
ren für ihn Respekt, Vertrauen und Verbind-
lichkeit.
respekt
beinhaltet den wertschätzenden
Umgang auf Augenhöhe. Graber: „Wer im-
mer nur den Chef raushängen lässt und rum-
schreit, braucht sich nicht wundern, wenn
gagierte Nachwuchskräfte seien die eine,
Freunde und Bekannte von motivierten
Mitarbeitern die zweite Quelle. „Wenn einer
aus dem Team im Freundeskreis motiviert
und begeistert von seiner Arbeit spricht, ist
das doch für mich als Arbeitgeber die bes-
te Werbung“, sagt der Unternehmer. Einige
aus seinem Team seien schon seit fast 30 Jah-
ren dabei, manchmal arbeite die halbe Fa-
milie bei ihm. „Das schafft eine ganz enge
Bindung, und sowohl für meine Mitarbei-
ter als auch für mich ist das Team so etwas
wie eine Familie.“ Aber wie in jeder Familie
müsse man am guten Verhältnis unterein-
ander auch arbeiten. Und das gehe nur über
die drei Schlagworte Respekt, Vertrauen und
Verbindlichkeit, ist sich Graber sicher.
„Ich muss als Unter-
nehmer eine Ethik
entwickeln, muss
diese selbst beher-
zigen und meinem
Team vorleben.“
on von Baustellen per Smartphone ermög-
licht. Die erfassten Fotos und Informationen
bleiben laut Anbieter innerhalb von Wer-
kerApp und können auf Anfrage herausge-
geben oder gelöscht werden. Handwerks-
betriebe können sich einen WerkerApp-Ac-
count erstellen und ihre Mitarbeiter da-
zu einladen. WerkerApp belässt die Daten
innerhalb des Betriebes. Es kann jederzeit
nachverfolgt werden, welche Daten über-
mittelt wurden. „Die Dokumentation und
Kommunikation rund um die Baustelle er-
folgt in einem geschlossen System. Zugriffs-
rechte können nach Erfordernis gesetzt wer-
den”, beschreibt Frank Wiedemann. Der
Gründer der WerkerApp merkt jetzt schon
deutlich eine veränderte Nachfrage: „Seit
dem 25. Mai sind unsere Nutzerzahlen stark
gestiegen, und wir erhalten sehr viel positi-
ves Feedback.” Das Ziel für WerkerApp ist es,
nicht nur für die Monteure auf der Baustel-
le ein einfaches Werkzeug zu sein, sondern
auch den Meistern und Betriebsinhabern
den Aufwand mit Themen wie Datenschutz
und Serverstrukturen zu nehmen. Der Preis
für die Nutzung ist gestaffelt. In der Kate-
gorie von einem bis fünf Nutzer liegt er mo-
natlich bei 6,30 Euro (netto).
www.werkerapp.comFoto: © Graber