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glas+rahmen

10.17

verbände

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verbände aus den innungen

Gelungene bvj-Tagung

Vom 21. bis 23. September führte der Bundesverband der Jungglaser

e.V. (bvj) in Emden seine diesjährige Fachtagung durch. Neben der

Mitgliederversammlung standen aktuelle Glaser-Themen und im

Rahmenprogramm interessante Ausflugsziele auf dem Programm.

ein problem der jungglaser

wurde auch bei der

diesjährigen Fachtagung, die im jährlichen Wechsel mit

der Jungglasertagung statfindet, deutlich: die Zahl der

Tagungsteilnehmer hätte durchaus größer sein können.

Hier steht der bvj vor der selben Herausforderung wie

die anderen Fachgruppen und der Bundesinnungsver-

band des Glaserhandwerks bei ihren Versammlungen

und Fachtagungen. Die Bereitschaft, sich ehrenamt-

lich in die Arbeit des Verbandes einzubringen und sei-

ne Freizeit in Facharbeitskreisen oder bei Fachveranstal-

tungen wie der Jungglaser-Fachtagung in Emden zu ver-

bringen, sinkt weiter. In den Augen der aktiven Mitglie-

der ist dieser allgemein in der Gesellschaft feststellbare

Trend nur bedingt nachvollziehbar. Dabei geht es nicht

um das auch bei der Emdener Veranstaltung wieder sehr

attraktive Rahmenprogramm mit Besuchen der weltbe-

kannten Meyer-Werft, des Emdener VW-Werks und des

für seine innovativen Produkte in der Branche bekann-

ten Glasunternehmens Hero-Glas in Dersum. Attraktive

Besichtigungstouren kann man auch privat, ohne Kol-

legen machen. Dabei erfährt man allerdings mit großer

Wahrscheinlichkeit nichts über die anstehenden Her-

ausforderungen für das Glaserhandwerk und hat auch

nicht die Möglichkeit, sich mit Kollegen darüber auszu-

tauschen, wie man diese meistert. Ebenso unmöglich ist

es, seine persönlichen Vorteile aus den Vorträgen von

spezialisierten Fachreferenten zu ziehen. Denn auch in

Emden standen brandaktuelle Themen auf dem Vor-

tragsprogramm. So berichteten beispielsweise der bvj-

Vorsitzende Detlev Kasten und Joachim Möbes, beide

Mitglieder des Arbeitskreises „Baurecht“, über die Ein-

führung eines neuen Bauvertragsrechts in das BGB zum

1. Januar 2018 und die damit verbundenen, weitreichen-

den Folgen für das Handwerk im Umgang mit Kunden

und Zulieferern.

Asbesthaltigen Kitt sicher entfernen

Nicht minder interessant waren die Ausführungen von

Dipl.-Ing. Hermann Hamm, Inhaber des gleichnamigen

Ingenieurbüros, zu den aktuellen Regelungen zur Be-

messung von Glas im Bauwesen auf Basis der Änderun-

gen bzw. Neufassungen der Glasbemessungsnorm DIN

18008, Teil 1 und 2 - Ganzglasanlagen und sonstige In-

nenanwendungen von Verglasungen. Auch hier gilt es, in-

formiert zu sein, um im beruflichen Alltag Fehler bei der

Auswahl des richtigen Glases zu vermeiden. Weitreichen-

de Folgen kann künftig auch der sorglose Umgang mit

asbesthaltigem Kitt haben. Nachdem die Diskussion um

die Handhabung mittlerweile bundesweit Kreise zieht

(siehe S. 36), kann sich kein Glaser mehr aus der Verant-

wortung ziehen. Wie man bei der Entfernung von mögli-

cherweise asbesthaltigemKitt vorgehen muss, wurde auf

der Jungglaser-Fachtagung detailliert erläutert. Dipl.-Ing

Andrea Bonner von der Berufsgenossenschaft Bau zeigte

Wege auf, wie auf Basis der aktuell gemeinsam mit dem

Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks erarbeite-

ten Fortbildungen und Arbeitsregeln asbesthaltiger Kitt

sicher entfernt und entsorgt werden kann.

jüv

Der bvj-Vorsitzende

Detlev Kasten bot

seinen Fachgrup-

penmitgliedern

brandaktuelle Fach-

informationen und

ein hoch attraktives

Rahmenprogramm

zur Tagung.

Bundesinnungsmeister

Martin Gutmann be-

klagte in Emden das

mangelnde Interesse

von Handwerkern an

der ehrenamtlichen

Verbandsarbeit.

Dipl.-Ing. Hermann

Hamm informierte über

die Änderungen der DIN

18008, Teil 1 und 2.

Dipl.-Ing. Andrea Bon-

ner von der BAU BG

zeigte Lösungswege für

den Umgang mit as-

besthaltigem Kitt auf.

Fotos: Vössing