glas+rahmen
08.17
verbände
49
Fragen und Antworten aus
dem Beratungsalltag des
Instituts für Verglasungstechnik
und Fensterbau e.V.
4
Firma
Name
Straße
PLZ/Ort
Datum/Unterschrift
Wenn Sie die besprochenen Bücher bestellen möchten, füllen Sie bitte den Bestellcoupon aus.
Einfach einsenden oder faxen an: 0211/390 98-33
Verlagsanstalt Handwerk GmbH
Buchshop
Auf’m Tetelberg 7
40221 Düsseldorf
Besuchen Sie uns auf:
www.vh-buchshop.deANZAHL
TITEL
PREIS
TR 2 „Anwendung der Glasbemessungsnorm DIN 18008“
37,80
€
TR 6 „Ganzglasanlagen“
22,80
€
Stand 08/17. Bestellung innerhalb Deutschlands ab 25,- Euro versandkostenfrei. Preisirrtümer vorbehalten.
der Hersteller die Anwendung freigegeben hat. Da durch
die Einführung der VV TB die Verwendung von ESG-H
entfällt, wird man sich künftig auf die harmonisierte eu-
ropäische Norm DIN EN 14179 beziehen.
4. Auf welche sicherheitsrelevanten Dinge
wird noch eingegangen?
Ein wichtiger Aspekt, der nicht nur auf Ganzglasanla-
gen zutrifft, ist die Beklebung mit Folien. Hierzu wurde
die DGUV Information 208-014 „Glastüren Glaswände“
herangezogen. Diese Information weist auf die erhöhte
Unfallgefahr hin, die durch das großflächige Bekleben
von monolithischem ESG mit Folie entsteht. Bei einem
Bruch einer solchen mit Folie beklebten ESG-Scheibe
entstehen große Schollen, die als ganze Stücke herabfal-
len können und somit das Verletzungsrisiko erhöhen.
Die Empfehlung in der Technischen Richtlinie Nr. 6
geht so weit, dass von dem großflächigen Bekleben mit
Folie auf monolithischem ESG abgeraten wird. Wenn
dennoch Scheiben großflächig beklebt werden sollen,
wird zur Verwendung von VSG bzw. VG geraten, da es
im Falle eines Schadens nicht zu einer Schollenbildung
kommt. Neben den Vorgaben zur Verwendung von Fo-
lien wird von dem nachträglichen Sandstahlen von ESG
abgeraten. Hier liegen die Gründe direkt in der DIN
EN 12150, die das nachträgliche Sandstrahlen von ther-
misch vorgespanntem Glas nicht behandelt. Das Prob-
lem beim Sandstrahlen ist, dass nicht mit Sicherheit be-
stimmt werden kann, wie sich das Strahlen auf die Fes-
tigkeit der ESG-Scheibe auswirkt. Die Empfehlung ist
ebenfalls, das Sandstrahlen auf VSG oder VG Scheiben
durchzuführen.
Fazit
Die Errichtung von Ganzglasanlagen ist nicht nur in der
Planung, sondern auch in der Umsetzung sehr komplex.
Als Folge des Wegfalls der Vier-Meter-Regel sind weitere
bürokratische und baurechtliche Hürden hinzugekom-
men. Daher soll mit der Technischen Richtlinie Nr. 6
eine Hilfe geboten werden, die die Konstruktion von
Ganzglasanlagen erleichtert. Dennoch muss im Einzel-
fall die baurechtliche Situation mit den Bauaufsichtsbe-
hörden abgeklärt werden.
stefan wolter
Die Technischen Richt
linien des Glaserhand-
werks sind unverzicht-
bare Nachschlagewerke
für die tägliche Berufs-
praxis.
Dimensionierungsvor-
schläge der Technischen
Richtlinie Nr. 6 für Glas-
türen, wie sie in Türzar-
gen oder in Ganzglas-
anlagen verbaut werden
können
Typ mit Skizze
max. Größen je Element
Mindestglasdicken
Türblatt in Zarge
bis 2,1 m²
Über 2,1 m² bis 3 m²
ESG 8 mm, VSG aus TVG oder ESG 44x
ESG 10 mm, VSG aus TVG oder ESG 55x
Türblatt in einer
Ganzglasanlage TYP 1 bis 24
bis 2,75 m²
Über 2,75 m² bis 3,8 m²
ESG 10 mm, VSG aus TVG oder ESG 55x
ESG 12 mm, VSG aus TVG oder ESG 66x
Schiebetüren
(im Innenbereich)
bis 4 m²
Über 4 m² bis 6 m²
ESG 8 mm, VSG aus TVG oder ESG 44x
ESG 10 mm, VSG aus TVG oder ESG 55x
Schiebewände/Faltwände
bis 4,5 m²
ESG 10 mm, VSG aus TVG oder ESG 55x
variable Art und Anzahl der Zwischenlage (jedoch mind. 0,76 mm dicke Folie)
siehe Kapitel 6.3.1 und 6.3.2
Nr.
6
1.Auflage2017
Ganzglasanlagen
TechnischeRichtlinien
desGlaserhandwerks