34 / 60
glas+rahmen
07.17
technik
34
der erste jahreskongress
unter Führung von
Detlef Timm, dem im Vorjahr neu gewählten VFF-
Präsidenten, stand unter dem Stern der bevorstehen-
den Bundestagswahl sowie der politischen Zukunft von
Klimaschutz und energieeffizientem Bauen und Sa-
nieren. Das Motto der Veranstaltung lautete entspre-
chend „Wie wir die Zukunft sichern“. Nachdem am ers-
ten Veranstaltungstag eine gemeinsame Mitglieder-
versammlung vom Verband Fenster+Fassade und der
Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren
durchgeführt worden war, stand an Tag zwei des Kon-
gresses ein Fachprogramm im Mittelpunkt. Präsident
Timm ging in seinen einleitenden Worten zunächst auf
den aktuellen Preisdruck im deutschen Fenstermarkt
und die Akzeptanzprobleme von Bauherren und Pla-
nern beim angemessenen Preis für hochwertige Fens-
ter und Türen ein. Mahnend rief er auf: „Ich kann je-
des Unternehmen verstehen, das seine Produkte nach
vorn bringen will, aber bitte mit Maß.“ Christoph Sil-
ber-Bonz, Hauptgeschäftsführer des Bundesverban-
des Rollladen+Sonnenschutz, erklärte im Anschluss,
dass seine Branche rund 20 Prozent ihres Umsatzes
mit Fenstern und Türen mache. Auch er warnte vor ei-
nem aggressiven Wettbewerb. Silber-Bonz: „Die Fra-
ge ist nicht, wie verteilen wir den Kuchen, sondern wie
können wir durch Zusammenarbeit den Kuchen größer
machen und was können wir gemeinsam tun, um unse-
re Produkte stärker in das Bewusstsein von Bauherren
zu transportieren.“
Sanierungsförderung strittig
Bei der politisch hochkarätig besetzten Podiumsdiskus-
sion mussten die Veranstalter gezwungenermaßen Ab-
striche machen. Aufgrund einer kurzfristig im Bundes-
tag angesetzten namentlichen Abstimmung hatten fünf
der sechs eingeladenen Vertreter der Politik kurzfristig
absagen müssen. Kurzentschlossen nutzten die Veran-
stalter die Situation zu einer Diskussion der versammel-
ten Experten und Verbandsvertreter. In einem einfüh-
renden Impulsreferat skizzierte Thomas Drinkuth von
der Deutschen Energie-Agentur (dena), wie der Stellen-
wert des Gebäudesektors als Schlüsselfeld der Energie-
wende in den Wahlprogrammen der Parteien berück-
sichtigt wird. Neben Drinkuth nahmen an der nach-
folgenden, von VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn
moderierten Diskussion, VFF-Präsident Detlef Timm,
Christoph Silber-Bonz, der Modernisierungsexperte
Ronny Meyer sowie - als einziger Parteienvertreter - der
Zukunftsfragen im Fokus
Auf ihrem Jahreskongress „Inside 2017“ boten die Fensterverbände
am 22. und 23. Juni in Potsdam den rund 190 Teilnehmern ein thematisch
breites Programm. Zu den Höhepunkten der Veranstaltung zählten
eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der energetischen Gebäudemoder
nisierung und die Vergabe des VFF Marketingpreises 2017.
VFF Präsident Detlef
Timm mahnte die
Fensterbauer zu Augen-
maß beim Wettbewerb.
Fotos: © Vössing