glas+rahmen
05.18
technik
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praxis
technik
bisher war eine klebung
in Holzfens-
tern wegen sehr unterschiedlicher Mate-
rialien und der großen Vielfalt der Ober-
flächenbeschichtungen nur auf unbehan-
delten Holzoberflächen möglich. In Zu-
sammenarbeit mit den Firmen Remmers,
Spezialist für die Herstellung von bauche-
mischen Produkten, Holzfarben und -la-
cken sowie Industrielacken, Otto-Chemie,
einem der führenden europäischen Kleb-
und Dichtstoffhersteller, sowie Lohmann,
einem der Pioniere in Sachen Klebeband-
Technologie, hat das ift Rosenheim ein
konkretes Verfahren für die Klebung be-
schichteter Holzoberflächen beschrieben.
Der neue, ergänzende Teil 5 der ift-Richt-
linie VE-08/4 „Beurteilungsgrundlagen für
geklebte Verglasungssysteme“ lässt auf der
Basis einfacher Vorversuche eine repräsen-
tative Auswahl von mindestens drei Kle-
besystemen, bestehend aus Holzart, Ober-
flächenbeschichtung und Klebstoff/Kle-
beband und Glas zu und ermöglicht die
ziell entwickelten Klebebandes ermöglicht
bereits eine RC2-Zertifizierung, der zusätz-
liche Einsatz eines 2K-Silicon-Kleb- und
Dichtstoffs sogar RC3.“
Die systematische Klebung auf beschich-
teten Holzoberflächen optimiert den Fer-
tigungsprozess beim Holzfensterhersteller,
denn das zertifizierte Zusammenwirken von
Klebe- und Beschichtungssystem bringt eine
erhebliche Zeitersparnis. Außerdem lassen
sich ausgesprochen große Glasflächen auf-
grund der geringen Rahmenbreite herstel-
len. „Ich danke den beteiligten Unterneh-
men, die mit großem Aufwand dazu beige-
tragen haben, den Nachweis zu erbringen“,
so Karin Lieb vom ift Institut Rosenheim bei
der Zertifikatsübergabe. „Auf der Basis die-
ser Ergebnisse und der Hinweise, die in der
VE 08/4 Teil 5 gegeben sind, können interes-
sierte Hersteller die Anwendung nun eigen-
verantwortlich übertragen.“
www.remmers.com/
www.otto-chemie.de/
www.lohmann-tapes.comNachweis für Klebung auf beschichtetem Holz
Die Ift-Richtlinie VE-08/4 „Beurteilungsgrundlagen für geklebte
Verglasungssysteme“ wurde erweitert: Die Systematische
Anwendung der Klebung beschichteter Holzoberflächen optimiert
nun die Fertigungsprozesse beim Hersteller.
Foto: © ift Rosenheim
Freuen sich über die
Zertifizierung (v.l.):
Karin Lieb (ift Rosen-
heim GmbH), Martin
Wiesmann (Remmers
GmbH), Günther
Weinbacher (Hermann
Otto GmbH), Martin
Stöger (Remmers
GmbH), Paul Kemmel
(Lohmann GmbH & Co.
KG), Matthias Müller
(Lohmann GmbH & Co.
KG) und Projektleiterin
Monika Huttner (ift
Rosenheim).
eigenverantwortliche Übertragung auf wei-
tere Klebesysteme.
Zertfizierung nach aufwändigen
Prüfungen erteilt
Aufwändige Prüfungen waren der Zerti-
fizierung vorausgegangen. Martin Wies-
mann, Remmers-Bereichsleiter RTS Rem-
mers Technik Service Industrie, der das
Projekt von Anfang an begleitete, erkärt: „Es
wurde das Zusammenspiel von Beschich-
tung und Klebstoffen anhand verschiedener
Holzarten, Trocknungsmethoden und Be-
schichtungsaufbauten getestet – sowohl für
handwerkliche als auch industrielle Anwen-
dungen.“ Günther Weinbacher, Projektleiter
Geklebte Fassade und Schulungsleiter bei
Otto-Chemie, ergänzt: „Mit dem Nachweis
bieten wir dem Verarbeiter die Möglichkeit,
geklebte Verglasungen auch in beschichte-
tes Holz sicher und sauber einzubringen.“
Paul Kemmel, Anwendungstechniker von
Lohmann, betont: „Der Einsatz eines spe-