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glas+rahmen

05.17

verbände

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verbände

aus den innungen

ren soll, der die nächsten Jahre abdeckt, oder in kleinen

Schritten über Jahre hinweg. Unumstritten ist, dass der

BIV sich an den verschiedensten Stellen, bei politischen

Entscheidern, in Normungsausschüssen und weiteren

Fachgremien zeigen und engagieren muss, um die Inte-

ressen seiner Mitglieder wirkungsvoll zu vertreten. Das

geht nicht zum Nulltarif. Eine weitere kontrovers disku-

tierte Frage war, wie man junge Betriebsinhaber stärker

für die Mitarbeit im BIV gewinnen kann. Um den Kon-

takt zur nächsten Generation aufzubauen und ihre Inter-

essen undWünsche abzuklopfen, soll schon in naher Zu-

kunft ein erstes Dialog-Forum stattfinden. Martin Gut-

mann erklärte dazu: „Unser Ziel ist, etwas zu verändern.

Da sind wir für alle Vorschläge offen.“

Stimmrecht für Direktmitglieder

Klarheit gab es bezüglich einer angestrebten Satzungsän-

derung, die Innungen, die als Direktmitglied imBIV ver-

treten sind, ein Stimmrecht verschafft. Nach demWillen

des Bundeswirtschaftsministeriums muss die BIV-Sat-

zung derart geändert werden, dass Innungen aus Bun-

desländern, in denen es keinen Landesverband gibt, Di-

rektmitglied im BIV sein können und auch Stimmrecht

erhalten. Gibt es aber einen Landesverband, ist eine di-

rekte Mitgliedschaft im BIV für die dort ansässigen In-

nungen nicht möglich. Neu ist auch, dass das Stimm-

recht bei Mitgliederversammlungen nicht mehr übertra-

gen werden darf. Künftig muss also jeder Landesverband

mit der seiner Stimmzahl entsprechenden Personenzahl

anreisen, um bei Abstimmungen seine volle Schlagkraft

zu sichern. Die neue Satzung wurde ebenso einstimmig

beschlossen wie der Vorstand und die Geschäftsführung

für das vergangene Geschäftsjahr entlastet wurden.

Ausglasungen mit Risikopotenzial

Ebenfalls auf der Tagesordnung der Frühjahrsversamm-

lung standen aktuelle Informationen über den Umgang

mit asbesthaltigem Kitt bei Ausglasungsarbeiten. Ähn-

lich wie andere Gewerke, die in der Sanierung von Be-

standsgebäuden aktiv sind, müssen sich auch Glaser

dem Thema stellen. Die Politik hat die enorme Reich-

weite der Problematik bereits erkannt. Am 8. Mai fand

ein großer nationaler Asbestdialog mit 180 Vertretern

aus Politik, Verbänden und Interessensgruppen statt,

bei dem der Umgang mit Asbest beim Bauen im Be-

stand diskutiert und nach Lösungen gesucht wurde. Da-

rüber hinaus will der BIV in der Angelegenheit auch bei

den zuständigen politischen Stellen vorstellig werden.

Noch weiß niemand, welche Regelung künftig für das

Handwerk in Deutschland gelten wird. Im Zweifelsfall

empfiehlt sich zurzeit ein Anruf bei der zuständigen Be-

rufsgenossenschaft oder dem zuständigen Gewerbeauf-

sichtsamt. Entwarnung gab Hauptgeschäftsführer Stefan

Kieckhöfel hinsichtlich der Zuständigkeit der Sozialkas-

sen der Bauwirtschaft (SOKA BAU). „Glaser sind bei der

SOKA BAU ausgeschlossen, es sei denn, sie führen aus-

schließlich Montagearbeiten durch.“

Attraktive Werbung für wenig Geld

Aktiv von den Mitgliedsbetrieben eingesetzt werden

sollten nach Meinung der Verbandsspitze die vom BIV

bereitgestelltenWerbemotive. Für nur 90 Euro kann sich

jedes Mitglied sechs ansprechende Werbemotive bestel-

len und individuell für seine eigenen Werbeaktivitäten

im Internet, in Zeitungen oder für Plakatwände einset-

zen. Gegen einen geringen Aufschlag können die Moti-

ve auch gleich mit eigenen Firmendaten individualisiert

bezogen werden. Um denMitgliedern auch weiterhin ei-

ne zeitgemäße Unterstützung zukommen zu lassen, soll

der Glaser-Shop überarbeitet werden. Darüber hinaus

stellte Michael Schulze, Leiter des BIV-Marketingaus-

schusses, das Konzept eines Glaser-Portals vor, das die

Möglichkeit eröffnet, den Verband und seine Mitglieder

im Internet deutlich besser zu positionieren.

Bezüglich des neu formulierten Berufsbildes des Gla-

serhandwerks gibt es folgenden Stand: Die Inhalte der

bereits vorliegenden Fassung mussten auf Anregung des

Bundeswirtschaftsministeriums noch einmal umfassend

überarbeitet werden. Sobald die Reinschrift im BIV er-

folgt ist, soll das offizielle Novellierungsverfahren, zu

dem die entsprechenden Sozialpartner und das Kultus-

ministerium hinzugezogen werden, beantragt werden.

Des Weiteren informierte Udo Pauly, Leiter des BIV-Be-

rufsbildungsausschusses, die Delegierten über die An-

forderungen der neuen Meisterprüfungsverordnung

und die neu organisierte Ausbildung von Sachverstän-

digen imGlaserhandwerk, deren Umfang um 25 Prozent

aufgestockt wurde.

jüv

BIV-Hauptgeschäftsfüh­

rer Stefan Kieckhöfel

betonte in Haltern, dass

man für die Bewälti­

gung künftiger Heraus­

forderungen eine starke

Organisation benötige,

die finanziell entspre­

chend ausgestattet sei.

Während der erste

Teil der Mitglieder­

versammlung im

Tagungshotel statt­

fand, folgte der

zweite Teil im Festzelt

beim Mitglieds­

unternehmen Werner

Schlagheck (3.v.r.)

in Dülmen-Buldern.

Bilder: Vössing