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glas+rahmen

03.17

technik

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technik

fachartikel

bereits im jahr 2004

habe ich einen Fachartikel zum

Thema Schimmelpilz im Fensterfalz veröffentlicht. Mehr

als zehn Jahre sind seither vergangen, aber die Kernaus-

sagen treffen heute immer noch zu. Die Technik hat sich

weiter entwickelt und der Gesetzgeber mittlerweile er-

kannt, dass beim Tausch von Fenstern ein „Lüftungs-

konzept“ erarbeitet werden muss. Was damals noch als

Rettung galt, nämlich Fenster mit inneren Überschlag-

dichtungen und abgedichteten Glashalteleisten, wurde in

der Praxis im großen Stil umgesetzt. Heute kommt kaum

noch ein Fenster ohne innere Überschlagdichtung auf den

Markt. Während mit dieser Maßnahme vor ein paar Jah-

ren die Feuchtigkeit noch vom Falzraum der Fenster ab-

gehalten werden konnte, treten nun vereinzelt Feuchte-

schäden auch bei diesen Fenstern auf. Die sich aus daraus

ergebenen Fragestellungen lauten: Wie soll man als Kun-

de und Fensterbauer reagieren, und vor allem, wie lässt

sich das Kondensat im Fensterfalz wirksam verhindern?

Hintergründe des Problems

Kondensat und Schimmelpilz im Fensterfalz wurden

erstmals im Jahr 2002 in auffallender Häufigkeit beob-

achtet. Anfangs wurde das Auftreten des Kondensats

auf eine erhöhte Restbaufeuchte bzw. auf mangelndes

Lüftungsverhalten der Nutzer zurückgeführt. Bald stell-

te man jedoch in ausnahmslos allen Fällen einige Ge-

meinsamkeiten fest: Das Phänomen trat ausschließlich

in Niedrigenergiehäusern auf, die den Blower-Door-Test

gut bestanden hatten. Mehr noch, je besser der Blower-

Door-Test ausgefallen war, umso stärker zeigten sich

Kondensat-Ausfälle im Fensterfalz. Die Luftfeuchtigkeit

imHaus spielte nur eine untergeordnete Rolle. Zwar ver-

stärkt sich die Problematik, je höher die relative Luft-

feuchtigkeit ist, aber grundsätzlich ist das Auftreten von

Kondensat im Fensterfalz schon bei einer sehr trockenen

Raumluft von nur 35 Prozent rel. Luftfeuchtigkeit mög-

lich. Aufgrund des Dampfdrucks sind hauptsächlich die

oberen Etagen von diesem Phänomen betroffen.

Eine weitere Gemeinsamkeit war das Auftreten des

Kondensats bei klassischen Holzfenstern, ohne innere

Überschlagdichtung. Ein Fenstertyp, wie er damals weit

verbreitet war. Kunststoff-Fenster mit Anschlagdich-

tungssystemen waren im Jahr 2002 von diesem Scha-

densbild „noch“ ausgenommen. In Passivhäusern mit

Schimmelpilz im Fensterfalz

Gesetzliche Vorgaben und der Bauherrenwunsch, energetisch

hocheffizient zu bauen, haben zur Folge, dass Gebäudehüllen

immer dichter werden. Dadurch entstehen nicht selten raumklima­

tische Bedingungen, die selbst bei modernen Bauelementen mit

Überschlagdichtung zu Feuchtigkeit in den Falzen führen können.

l.: Nach Schimmelpilz im Bereich

der Bauanschlussfuge hat der

anhaltende Trend zur immer

dichteren Gebäudehülle nun ein

weiteres Problem für Bauherren,

Architekten und Fensterbauer

hervorgebracht - Kondensat und

Schimmel im Fensterfalz.

r.: An sehr kalten Tagen kann es

in den Falzen zur Eisbildung

kommen. Bei Holz-Aluminium-

fenstern ist dies keine Selten-

heit.

Bilder: Jürgen Sieber