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glas+rahmen
02.19
Technik
technik
Fensterproduktion
nen, an denen Mitarbeiter noch Hand anle-
gen müssen sind produktionstechnisch und
ergonomisch bis ins Detail optimiert.
Nachdem ein Mitarbeiter die Profile auf
dem Vorlegemagazin abgelegt hat, erhält
jedes einzelne automatisch zur eindeuti-
gen Zuordnung ein individuelles Etikett
und durchläuft dann das vollautomatische
Zuschnitt- und Bearbeitungszentrum von
Schirmer. Dabei werden zunächst am BAZ
mit G-Modul und sechs Arbeitsachsen al-
le erforderlichen Bohrungen und Fräsun-
gen durchgeführt. Auch Zusatzbohrungen
und Aussparungen, beispielsweise für die
Herstellung smarter Fenster, sind hier kein
Problem. Nach den Sägeeinheiten werden
die Profile automatisch auf eine Pufferstre-
cke befördert, von der sich die nachgelager-
te KKF Endbearbeitungs-Station mit zwölf
Werkzeugen automatisch die Profile ein-
zieht, die für Elemente im Holzfenster-De-
sign, also ohne an den Außenflächen sicht-
bare Gehrungen, einer Spezialbearbeitung
unterzogen werden müssen. Nach der Bear-
beitung erfolgt die Rückführung auf die Puf-
ferstrecke. Ohne menschliches Eingreifen
werden dann die Profile zum vollautomati-
schen Stahleinzug gezogen, verschraubt und
in das Stahlbearbeitungszentrum befördert.
Auch beim Setzen der Schließteile wird ein
Mitarbeiter nur zum Nachfüllen der Maga-
zine benötigt. Wahlweise werden hier neu-
trale Schließteile oder solche mit Mersch-
mann-Logo eingeschraubt. Die komplett be-
arbeiteten Profile werden dann sortiert zum
Schweißen transportiert.
Vorteile durch modularen Aufbau
Angesichts der komplexen Abläufe werden
die Vorteile des für Schirmer-typischen mo-
dularen Anlagenaufbaus sichtbar. Er ermög-
lichte, alle Stabbearbeitungseinheiten exakt
auf die gewünschten Durchlaufbedingun-
gen zuzuschneiden. Auch im zweiten, von
Maschinenbauer Urban bestückten Teil der
Fertigung wurden die Wünsche von Man-
fred und Reinhard Merschmann konsequent
umgesetzt. Den beiden von einer Person be-
dienten Horizontal-Vierkopf-Schweißma-
schinen der AKS 6600-er Serie von Urban
folgt die vollautomatische Zweikopf-Ver-
putzmaschine SV 840. Ihr nachgelagert ist
ein weiteres produktionstechnisches High-
light der Fertigung. Auf einer Wendestation
werden die Blendrahmen bei Bedarf (Roll-
ladenführungen) gewendet, damit sie genau
richtig für die Auflage auf die Endmontage-
tische eingefahren werden.
In der neuen Produktion stehen sechs An-
schlagplätze zur Verfügung plus weitere fünf
für Elemente aus dem Sonderbau. Die Ar-
beitsplätze gleichen denen einer Muster-
werkstatt. Alles, vom Anschlagtisch über
die Lagerung der Beschlagteile bis hin zur
Zuführung und Weitergabe der Rahmen, ist
hochfunktional und mitarbeiterfreundlich
ausgelegt. Das gilt auch für die Bereitstel-
lung aller notwendigen Fertigungsinforma-
tionen. Sie werden durch die Fensterbauer-
Software e-prod von Klaes papierlos auf gro-
ßen Flachbildschirmen im direkten Sichtfeld
der Mitarbeiter angezeigt. Das komplet-
(1) Ein Mitarbeiter be-
stückt das Schirmer-
Vorlegemagazin und
den legt zwischen-
zeitlich Stahlprofile in
das benachbarte Ma-
gazin für die Stahlbe-
arbeitung ein.
(2) Das BAZ mit G-Modul
von Schirmer bringt
mit sechs Achsen alle
Bohrungen und Frä-
sungen ein - auch für
smarte Fenster.
(3) Schließteile, wahlwei-
se mit oder ohne
Merschmann-Logo,
werden vollautoma-
tisch verschraubt.
4) Die zwei Schweißma-
schinen der AKS 6600-
er Serie von Urban
werden von einem
Mitarbeiter bedient.
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