GLAS+RAHMEN
01.19
VERBÄNDE
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verbände aus den innungen
Die Glaser-Innung Schleswig-Holstein plant
auch im nächsten Jahr wieder einen Vorbe-
reitungslehrgang auf die Meisterprüfung der
Teile I und II im Glaserhandwerk mit beson-
derer Qualifikation durchzuführen. Der Kurs-
beginn ist für Januar/Februar 2019 geplant.
Der Vorbereitungskurs wird basierend auf der
neuen Meisterprüfungsverordnung durchge-
führt. Der berufsbegleitende Lehrgang rich-
tet sich an die Gesellinnen und Gesellen des
Glaserhandwerks und beinhaltet die Vor-
bereitung auf die selbstständige Tätigkeit in
Fachpraxis (Teil I) und Fachtheorie (Teil II) so-
wie die Meisterprüfung. Der Teil I beinhal-
tet zudem den Lehrgangsteil mit besonderer
Qualifikation (m. b. Q.) - Befestigungstechnik
mit Zertifikat und Brandschutz. Der Unterricht
findet freitags von 15.30 Uhr bis 20 Uhr und
samstags von 8 bis 15 Uhr in den Räumlich-
keiten des Kooperationspartners Berufsbil-
dungsstätte Travemünde, Wiekstraße 5, 23570
Travemünde, statt. Darüber hinaus ist eine
Blockunterrichtswoche vorgesehen. Der Lehr-
gang Teil I und II umfasst maximal 882 Stun-
den und dauert ca. 16 Monate. Der Lehrplan
des Vorbereitungskurses beinhaltet:
Teil I:
Fachpraktischer Teil
Teil m. b. Q. Befestigungstechnik mit
Zertifikat, Brandschutz
Teil II:
Fachpraktische Kenntnisse
Die Lehrgangskosten für Teil I, Teil II und
m.b.Q. betragen 6.815,00 Euro. Ratenzahlung
sowie eine Förderung über Meister-BAföG ist
möglich. Eine Internatsunterbringung beim
Kooperationspartner Berufsbildungsstätte Tra-
vemünde ist in Absprache möglich. Die Prü-
fungen werden unmittelbar nach Beendigung
des Meisterkurses vor der Handwerkskammer
Lübeck abgelegt. Die Meisterprüfungsgebüh-
ren der Handwerkskammer Lübeck betragen
für Teil I und II z. Zt. je 340,00 Euro.
WEITERE INFORMATIONEN
Glaser-Innung Schleswig-Holstein
Frau Katharina Prochnow
Tel. 04321/6088-10, Fax. 04321/6088-33
katharina.prochnow@handwerk-mittelholstein.deMEISTERVORBEREITUNGSKURS SCHLESWIG-HOLSTEIN
MITGLIEDERVERSAMMLUNG BIV UND KOMPETENZZENTRUM
HANDWERK IN NORMUNGSGREMIEN ZU SCHWACH VERTRETEN
Bereits in der Dezember-Ausgabe haben wir
über die Neuwahl von Bundesinnungsmeister
(BIM) und Vorstand des Bundesinnungsver-
bandes des Glaserhandwerks am 23. Novem-
ber in Trier berichtet (Glas+Rahmen 12/2018,
Seite 14). Martin Gutmann war dort im Amt
als BIM bestätigt worden, und die beiden
großen Landesverbände Bayern und Baden-
Württemberg hatten sich aus dem Vorstand
verabschiedet.
Neben der Wahl standen in Trier aber noch
einige andere Punkte auf dem Ablaufplan der
Mitgliederversammlung. So berichtete bei-
spielsweise Martin Gutmann im Rahmen sei-
nes Jahresrückblicks, dass es aktuell auf Bun-
desebene Bestrebungen gebe, für verschie-
dene Gewerke die Meisterpflicht wieder ein-
zuführen. Um Argumente zu sammeln, habe
der Zentralverband des deutschen Handwerks
(ZDH) zwei Gutachten in Auftrag gegeben, die
die Auswirkungen des Wegfalls der Meister-
pflicht auf die Personenausstattung und die
finanzielle Situation der Betriebe beleuch-
ten sollen. Da Europarecht tangiert werde,
könne man allerdings noch nicht sagen, wie
sich der Vorstoß entwickeln wird. Sehr zufrie-
den zeigte sich Martin Gutmann mit der Prä-
senz des Bundesinnungsverbandes auf der
glasstec im Oktober 2018.
Auch BIV Hauptgeschäftsführer Stefan Kieck-
höfel blickte positiv auf die internationa-
le Glasfachmesse zurück. Der BIV habe auf
seinem Messestand eindrucksvoll demons-
tiert, wohin die Reise im Glasbereich ge-
he und welche Produkte künftig Anwendung
finden könnten. Bezüglich der Diskussion um
die Wiedereinführung der Meisterpflicht ap-
pellierte Kieckhöfel an die Delegierten, sich
auch auf Landesebene aktiv an die politi-
schen Entscheidungsträger zu wenden, um
die Glasveredler wieder in der Anlage A der
Handwerksordnung zu bekommen.
Unzufrieden zeigte sich der HGF mit der
Präsenz des Handwerks in Normungsgremi-
en, beispielsweise im Normungsausschuss der
Glasbemessungsnorm DIN 18008. Dort ha-
be das Glaserhandwerk nur eine Stimme und
werde bei Entscheidungen von Industrie und
Instituten leicht überstimmt. Auch der ZDH se-
he die unzureichende Präsenz der Gewerke als
Problem an und werde ein Positionspapier mit
den Forderungen herausgeben, dass Beschlüs-
se von Normungsausschüssen künftig von
Sachverständigen des Handwerks auf Prakti-
kabilität geprüft, die Beteiligung des Hand-
werks verbessert und Mitarbeiter von Verbän-
den, die sich mit der Normung beschäftigen,
finanziell gefördert werden. Ferner berichte-
te Stefan Kieckhöfel, dass ein Arbeitskreis „Zu-
kunft“ gegründet worden sei, um ein Konzept
für die Neuausrichtung des von rückläufigen
Mitgliederzahlen betroffnenen Bundesverban-
des der Jungglaser zu erarbeiten. Im weiteren
Verlauf der Sitzung bestätigten die Kassenprü-
fer die Korrektheit der Jahresrechnung für 2017,
und die Versammlung entlastete Vorstand und
Geschäftsführung. Die vogestellten künftigen
Haushalte wurden ebenfalls ohne Einwände
durchgewunken.
Neuwahlen standen auch auf der Mitglie-
derversammlung des Kompetenzzentrums des
Glaserhandwerks am zweiten Veranstaltungs-
tag an. Während BIM Martin Gutmann und
seine Stellvertreter Hermann Fimpeler und
Michael Wolter kraft ihres Amtes Vorstandmit-
glieder des Kompetenzzentrums sind, wur-
den Karin Lieb vom Rosenheimer Institut für
Fenstertechnik und Michael Schulze, Landes-
innungsmeister Schleswig-Holstein, einstim-
mig gewählt.
Bundesinnungs-
meister Martin
Gutmann lobte die
BIV-Aktivitäten auf
der glasstec 2018
und berichtete
von Bestrebungen,
den Meisterbrief
in verschiedenen
Gewerken wieder
einzuführen.
Foto: © Vössing