glas+rahmen
01.19
technik
VFF-FACHTAGUNG VOB UND RECHT
DAS NEUE BAUVERTRAGSRECHT IM FOKUS
Am 1. Januar 2018 ist das neue Bauvertrags-
recht des BGB in Kraft getreten. Diese Neu-
regelung und ihre Konsequenzen bilde-
ten den zentralen Themenschwerpunkt der
Fachtagung VOB und Recht des Verbandes
Fenster und Fassade (VFF) am 30. Oktober in
Frankfurt am Main.
Rechtsanwalt Prof. Christian Niemöller er-
läuterte in den ersten beiden Vorträgen der
Fachtagung, welche Punkte Auftragnehmer
bei der Umsetzung des neuen Bauvertrags-
rechts besonders beachten müssen. Im ers-
ten Referat zeigte er auf, wie die Auftrag-
geber z.B. die Allgemeinen Geschäftsbe-
dingungen (AGB) so anpassen, dass sie ih-
re tendenzielle Schlechterstellung durch
die Reform in den zentralen Punkten „Nach-
tragsmanagement“ und „Zustandsfeststel-
lung“ (Abnahme) möglichst gering halten.
In seinem zweiten Vortrag fokussierte Prof.
Niemöller auf die Punkte „Nacherfüllung“
und die ergänzende Neuregelung des „Zu-
liefererregresses“, die den Verkäufer, bei-
spielsweise den Zulieferer, in bisher unge-
kanntem Maße in die Pflicht nimmt. Dabei
thematisierte er auch die Gegenstrategien
der Lieferanten, mit dem §377 HGB und der
geforderten Wareneingangskontrolle die fi-
nanziellen Konsequenzen einzudämmen.
Weitere Themen der mit rund 50 Teilneh-
mern besuchten Tagung waren die Überar-
beitung der ATV DIN 18360 Metallbauarbei-
ten, der aktuelle Stand der DIN 18008 sowie
die praktischen Fallstricke bei einer funkti-
onalen Leistungsbeschreibung mit pauscha-
lem Preis.
www.window.deTREFFEN DER SCHLOSS- UND BESCHLAGBRANCHE IN ESSEN
„ZUVERSICHTLICH, ABER NICHT EUPHORISCH“ INS JAHR 2019
Am 22. November trafen sich rund 60 Vertre-
ter der Schloss- und Beschlagindustrie so-
wie des Baubeschlagfachhandels zur jährlich
stattfindenden Ständigen Konferenz in Essen.
Nach leichten Umsatzrückgängen im vergan-
genen Jahr rechnet der Baubeschlagfachhan-
del für 2018 wieder mit einem leichten Um-
satzwachstum zwischen einem und 1,5 Pro-
zent, so dass Martin Meesenburg, Sprecher
des Arbeitskreises Baubeschlag im ZHH, „zu-
versichtlich, aber nicht euphorisch“ ins Jahr
2019 schaut.
Karl Kristian Woelm, Vorsitzender des Fach-
verbandes Schloss- und Beschlagindustrie
(FVSB), und, konnte hingegen für die Indust-
rie bessere Zuwächse vermelden. Die Herstel-
ler profitieren dabei stärker als der Handel
von anhaltend positiven Entwicklungen auf
ausländischen Märkten, zumal das Inlands-
geschäft auch wieder etwas an Fahrt gewin-
ne. Holger Koch, stellvertretender Geschäfts-
führer des FVSB, verwies auf die im Herbst
meist leicht nach unten revidierten gesamt-
wirtschaftlichen Konjunkturprognosen, die
die weiterhin guten Aussichten für die Bau-
industrie aber noch nicht wesentlich ver-
schlechtern. Dies komme auch in den erneut
positiven Prognosen für den deutschen Tü-
ren- und Fenstermarkt zum Ausdruck.
Mit großem Interesse folgten die Teilneh-
mer den Ausführungen von Carl-Julius Cro-
nenberg, Bundestagsabgeordneter für die FDP
und dem Fachpublikum bereits als Gesell-
schafter der Athmer oHG bekannt. Mit einem
kritischen Kommentar zum aktuellen Koaliti-
onsvertrag ging Cronenberg auf die drei zen-
tralen Titelthemen „Ein neuer Aufbruch für
Europa“, „Eine neue Dynamik für Deutsch-
land“ und „Ein neuer Zusammenhalt für un-
ser Land“ ein.
Abgerundet wurde das Tagungsprogramm
durch zwei interessante Gastvorträge von Nor-
man Bartusch (SmartHome Initiative Deutsch-
land e.V.) sowie Michael Fechner (Prof. Roll &
Pastuch – Management Consultants), der
auf die Bedeutung des Preismanagements
einging.
www.fvsb.deDie Teilnehmer des Arbeitskreises Baubeschlag und Vertreter der Schloss- und Beschlagindustrie bei
der Ständigen Konferenz in Essen.
Foto: © FVSB
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Foto: © VFF
Aufmerksam folgten die Zuhörer den
Ausführungen von Prof. Niemöller.