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glas+rahmen

01.18

technik

36

edle holzbauteile,

die auf sieben Meter Höhe in

Glaselemente übergehen – die Planer vom SOM-Büro

in San Francisco hatten eine klare Vision für die Lobby

des neuen Büro-Hochhauses. Nur: So etwas wurde laut

sedak noch nie zuvor realisiert. Die erste Idee, diese Op-

tik mit einem fotorealistischen Druck umzusetzen, wur-

de schnell verworfen. Das wirkte den Architekten nicht

real genug. Der Lösungsansatz lautete daher: Laminati-

on von Echtholzfurnieren in den Glasaufbau. Das wie-

derum klang schon fast nach einer „Herkulesaufgabe“

– einen natürlichen, organischen Stoff in ein Fassaden-

glas zu integrieren, ohne dass er im Produktionsprozess

(unter anderem im Ofen!) Schaden nimmt und maßhal-

tig seine Optik behält. Um solche Scheiben zu produzie-

ren, waren gleich mehrere Herausforderungen zu meis-

tern: Der Rohstoff Holz (hier Eukalyptus) ist organisch.

Er reagiert auf klimatische Änderungen wie Luftfeuchte

und Temperatur, kann schwinden, wellen oder brennen.

Der Laminationsprozess (erreicht ca. 100 Grad Celsius)

und muss daher fein auf den Rohstoff abgestimmt sein.

ImAutoklaven schmilzt die SG-Folie, wodurch die Holz-

furniere in den Interlayern ihre Position verändern kön-

Verschmelzung von Glas und Holz

Die perfekte Symbiose aus Glas und Holz macht den Eingangsbereich

eines neuen Office Buildings in Salt Lake City zum Eyecatcher. In der

Fassade der Lobby wächst das Holz über eine Höhe von sieben Metern ge-

radezu in die GlasElemente hinein. Für die Umsetzung entwickelte

das Gersthofener Glasunternehmen sedak ein Laminationsverfahren,

bei dem lange Echtholz-Furniere im Scheibenaufbau verarbeitet werden.

o.: Knapp elf Meter

hohe Glasfins stützen

die Fassade der

exklusiven Lobby und

sorgen für Transparenz

und Leichtigkeit.

l. Holz in Glas. Eukalyp-

tus ist ein relativ hartes

Holz. Daher ist es für

die Lamination gut ge-

eignet.

M. Die Hölzer treffen

auf das Furnier im Glas

und „wachsen“ optisch

in das Glas hinein.

r.: Die einlaminierten

Holzfurniere liegen

parallel im Laminat -

Voraussetzung für den

exakten Anschluss der

Holzbalken und die

perfekte Optik.

bautafel

Standort: 111 South Main Office Building,

Salt Lake City/ US

Standard green building (LEED gold)

Architekten

SOM Skidmore, Owings & Merrill LPP, San

Francisco, USA

Fassadenbauer

Steel Encounters Inc, Salt Lake City, US

sedak-Leistungen

940 qm-Glasfassade (Lobby):

- Holzlaminate, 7,0 m Höhe (3 x 12 mm)

- 57 Fassadenscheiben bis 10,9 m Höhe

(2 x 12 mm)

- 46 Glasfins und -beams bis 10,9 m Höhe

Fotos: © Steel Encounters Inc, Salt Lake City, US