glas+rahmen
01.18
titel
18
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beschläge
- eine Methode, Beschläge auch ohne Nachweise manu
ell zu prüfen und die Bauteile entsprechend zu klassi
fizieren.
Mit einer Neufassung von DIN EN 1627ff. ist frühestens
2019 zu rechnen.
Im Bereich der mechanischen Nachrüstung stehen
mit DIN 18104 Teil 1 und Teil 2 zwei nationale Nor
men zur Verfügung. Grundsätzlich wird zwischen auf
schraubbaren Nachrüstprodukten (Teil 1) und im Falz
integrierten Nachrüstprodukten (Teil 2) unterschie
den. Ziel beider Normen ist es, bestehende Fenster und
Türen – sofern geeignet – durch Einbau moderner Be
schlagstechnik „sicherer“ zu machen. Dadurch wird
es den Tätern erschwert, den Einbruch mit einfachen
Werkzeugen durchzuführen und die Bauteile zu über
hebeln. Eine sicherheitstechnische Nachrüstung von
Fenstern und Türen ist zweckmäßig, wenn sie gegen
den „schnellen Zugriff “ mit einfachen Werkzeugen ge
schützt werden sollen. Im August 2017 ist eine Neuaus
gabe der DIN 18104-1 erschienen. Gegenüber der Vor
gängerausgabe von DIN 18104-1 vom Mai 2013 wurden
die Begriffe und der Anhang D überarbeitet, Abschnitte
präzisiert und gestrichen sowie die normativen Verwei
sungen aktualisiert.
Entwicklungen bei der Prüfung
Nach wie vor wird der Hauptanteil an Prüfungen von
einbruchhemmenden Fenstern in der Widerstandsklas
se RC2 mit Trend zur Widerstandsklasse RC3 durchge
führt. Der Schwerpunkt hinsichtlich des verwendeten
Rahmenmaterials teilt sich näherungsweise wie folgt auf:
Tabelle 1
Aktueller Stand der
Normen im Bereich
Einbruchhemmung
und mechanischer
Nachrüstung
- 60 % Kunststoff
- 20 % Aluminium und Stahl
- 10 % Holz
- 10 % Mischsysteme (Holz-Alu
oder Composite)
Bei den Bauteilen Fenster, Türen oder Fassaden ist ein
klarer Trend hinsichtlich einer kompletten Systemab
deckung festzustellen. Für die Ausführung eines Wohn
objekts mit ein- und zweiflügeligen Fenstern, Schiebe
elementen und Zubehörteilen in der Widerstandsklasse
RC2 bedarf es der Zulassung unterschiedlichster Bau
arten, Profile und Zubehörteile. Weiterhin sollte bereits
frühzeitig der Einbau bzw. die Montage mit in die Pla
nung einbezogen werden (Stichwörter: Mauerwerk und
Montagesituation). Auch hinsichtlich der Prüfung von
Sonderkonstruktionen wie Paniktüren, Fensterelemen
ten mit Spaltlüftung oder auch Wertbehältnissen liegen
zum Teil schon sehr umfangreiche Erfahrungen bei der
Bewertung nach EN 1627 vor.
Zusammenfassung und Ausblick
Die anhaltend hohe Zahl an verübten Einbrüchen for
dert nach wie vor eine Vielzahl von Experten im Bereich
Beratung, Herstellung von Produkten sowie im Bereich
der Montage im breiten Feld der mechanischen Siche
rungstechnik. Die Bedeutung der elektromechanischen
Einbruchhemmung wird künftig weiter zunehmen, da
bereits eine Vielzahl von Produkten am Markt ist und
der Trend nach „Elektrifizierung“ sich weiter fortset
zen wird. Auch die Normer sind gefordert, die Stan
dards weiterzuentwickeln, damit diese angepasst oder
auch neue „Modi operandi“ vorbereitet werden können.
Einbruchhemmende Produkte im Rahmen der Erstaus
stattung oder der mechanischen Nachrüstung werden
stetig weiterentwickelt und optimiert, um den aktuellen
Marktanforderungen gerecht zu werden. Es bleibt abzu
warten, ob seitens der Politik die vorhandenen Förder
töpfe für den mechanischen Einbruchschutz nochmals
aufgefüllt werden.
Bild 3
Einbruchbelastung in
Deutschland bezogen
auf 100.000 Einwohner
Lfd. Nr. Bereich
Normentitel
Ausgabedatum
1.
Erstausstattung DIN EN 1627ff.:
Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterele
mente und Abschlüsse – Einbruchhemmung –
Anforderungen und Klassifizierung
2011-09
2.
Mechanische
Nachrüstung
DIN 18104-1:
Einbruchhemmende Nachrüstprodukte – Teil 1:
Aufschraubbare Nachrüstprodukte für Fenster
und Türen – Anforderungen und Prüfverfahren
2017-08
DIN 18104-2
Einbruchhemmende Nachrüstprodukte – Teil 2:
Im Falz eingelassene Nachrüstprodukte für
Fenster und Türen – Anforderungen und Prüf
verfahren
2013-05
VERTEILUNG NACH HÄUFIGKEITSZAHLEN BEI WOHNUNGSEINBRÜCHEN