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Branche

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RTS-Magazin 2/2019

so näher am Kunden erbracht

und genau auf seine individu-

ellen Bedürfnisse zugeschnitten

werden. Je komplexer und tech-

niklastiger die Prozesse werden,

desto höher ist der Grad der da-

für notwendigen Qualifikation

wie der Anforderungen an Qua-

lifizierung. Die Betriebe müssen

ihre Mitarbeiter auf dem neues-

ten Stand der technologischen

Entwicklung halten. Die Hand-

werksorganisation

unterstützt

das, indem sie Ausbildungsord-

nungen anpasst und ein vielfälti-

ges Schulungsangebot macht.

Welche Aufgabe hat die Inter-

nationale Handwerksmesse da-

bei, die Betriebe auf dem Weg in

eine erfolgreiche Zukunft zu be-

gleiten?

Hans Peter Wollseifer: Sie ist

das Schaufenster der Innovati-

onskraft des Handwerks. Sie ist

seit Jahren ein wichtiger Impuls-

geber für die gesamte Branche.

Nach außen und nach innen:

Das Messepublikum kann sich

von der Modernität des Hand-

werks überraschen und begeis-

tern lassen, Betriebsinhaber und

Mitarbeiter des Handwerks fin-

den über vielfältige Anregungen

und neue Lösungsansätze Inspi-

rationen für das eigene Wirken.

Handwerk im Jahr 2019 ist inno-

vativer, digitaler, überraschender

und vielfältiger, als manche im-

mer noch glauben. Das werden

wir auf der Messe zeigen.

Das Leitmotiv der Internatio-

nalen Handwerksmesse lautet:

„Ist das noch Handwerk? Die

Tradition als Basis. Die Zukunft

als Vorbild.“ Lassen sich High-

tech, Co-Bots, 3D-Drucker tat-

sächlich mit dem Handwerk ver-

einen?

Hans Peter Wollseifer: Selbst-

verständlich. Wir befinden uns

mitten im Wandel. Bäckermeis-

ter verschicken ihre individuell

bedruckten Kekse oder 3D-ge-

druckten

Schokoladenspezia-

litäten weltweit. Drohnen sind

für Dachdecker längst ein gän-

giges Arbeitsmittel. Kfz-Mecha-

troniker begreifen das Auto als

System. Der Elektroniker plant

und installiert smarte Anwen-

dungen und Geräte für Kunden

intelligenter Smart Homes. Zu-

kunft entsteht immer aus der

Gegenwart. Und in der Gegen-

wart bringen erfahrene Könner

ihr Wissen und ihr Traditionsbe-

wusstsein in einen stetigen In-

novationsprozess ein. Gemein-

sam mit Junghandwerkern und

mit frischen Ideen entwickeln sie

neue Lösungen, die auf tradier-

tem Wissen und Können basie-

ren. 

Bei vielen entspricht das nicht

ihrer Vorstellung von Hand-

werk im klassischen Sinne. Was

macht das Handwerk in Zukunft

aus?

Hans Peter Wollseifer: Das

Handwerk wird smarter, digi-

taler und vernetzter. Und das

Handwerk wird dadurch in der

Zukunft sogar noch besser seine

seit jeher große Stärke einer in-

dividualisierten und engen Be-

ziehung zum Kunden ausspie-

len. In einer Erfahrungs- und

Lebenswelt, in der Kunden im-

mer mehr den Anspruch haben,

für verschiedenste individuelle

Anliegen rasch eine Lösung zu

bekommen, kann das Handwerk

mit Hilfe digitaler Mittel Kun-

denwünsche noch schneller, fle-

xibler und individueller erfüllen.

Dabei muss sich das Handwerk

keineswegs neu erfinden. Seine

Stärke liegt in seiner Fähigkeit,

durch die Offenheit für Innova-

tionen Bewährtes mit Neuem

bestmöglich zusammenzufüh-

ren. Handwerk ist wandlungsfä-

hig und damit in der Lage, aktu-

ell und auf der Höhe der Zeit zu

sein.  

Die Veränderungen betreffen

nicht nur Produktion und Dienst-

leistungen, sondern auch die

Art der Zusammenarbeit in und

zwischen Unternehmen. Welche

Entwicklungen sind dort zu be-

obachten?

Hans Peter Wollseifer: Der zu-

nehmende Grad der Vernetzung

erleichtert

Kommunikations-

prozesse in den Teams und zwi-

schen den Kooperationspart-

nern. In den Betrieben trägt er zu

einer modernen Unternehmens-

kultur bei, in der der Mensch,

Teamarbeit sowie die Themen

Flexibilität und persönliche Qua-

lifizierung im Mittelpunkt ste-

hen. Zwischen den Betrieben

erleichtert er die Gewerke über-

greifende Zusammenarbeit und

ermöglicht so bessere und ganz-

heitliche Lösungen im Sinne der

Kunden. 

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Trendmap für das Handwerk

„25 Trends für 2025” lautet

der Arbeitstitel für die Trend-

map Handwerk. Zusammen

mit dem Hamburger Trend-

forscher Peter Wippermann

wirft die GHM Gesellschaft

für Handwerksmessen mbH,

Veranstalter der Internationa-

len Handwerksmesse (IHM),

einen Blick in die Zukunft

der Branche. Vorgestellt wer-

den die Ergebnisse und die

daraus hervorgehende Trend-

map Handwerk, die wichtige

Entwicklungen in und für

die Branche aufzeigen soll,

im Rahmen der Leitmesse in

München.

Gesellschaftliche, techno-

logische und politische Ent-

wicklungen beeinflussen das

Handwerk. Leitende Themen

sind beispielsweise Robotik

und Digitalisierung. Ebenso

werden neue Kooperations-

und

Kollaborationsformen

innerhalb und zwischen Un-

ternehmen beleuchtet und

natürlich spielen Erwartun-

gen von Kunden und Mit-

arbeitern eine große Rolle.

Mit der Trendmap Handwerk

werden Entwicklungen, die

Trendforscher mit Begriffen

wie Employer Branding, Gig-

Working, Digital Education,

Co-Bots, Silver Worker und

Workplace-Wellbeing

be-

schreiben, aufgezeigt sowie

ihre Auswirkungen auf das

Handwerk und seine Unter-

nehmen exemplarisch erklärt.

Dieter Dohr, Vorsitzen-

der der Geschäftsführung

der GHM, erklärt: „Durch die

Trendmap Handwerk sollen

Betriebe erkennen, in wel-

che Richtung sich die Bran-

che entwickelt, welche Chan-

cen sich daraus ergeben und

was sie beachten müssen, um

auch in Zukunft erfolgreich

zu sein.“