Branche
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RTS-Magazin 2/2019
Die Internationale Handwerks-
messe vom 13. bis 17. März 2019
in München ist Schaufenster für
die Innovationskraft des Hand-
werks, sagt Hans Peter Wollsei-
fer, Präsident des Zentralverban-
des des Deutschen Handwerks
(ZDH). Im Interview erklärt er,
warum dies von zentraler Bedeu-
tung ist, und weshalb die Messe
das große Aushängeschild zu
den Aktivitäten der Imagekam-
pagne des Handwerks 2019 wird.
Herr Wollseifer, das Handwerk
hat in den vergangenen Jahren
eine spannende Entwicklung
erlebt. Wo beobachten Sie die
größten Veränderungen?
Hans Peter Wollseifer: Mit der
steigenden Komplexität von
Technik und digitalen Anwen-
dungsmöglichkeiten in vie-
len Bereichen des Lebens wan-
delt sich auch das Handwerk.
Es spiegelt heute die veränderte
Lebenswelt der Kunden wider.
Handwerker bringen neue Tech-
nologien, digitale Anwendun-
gen und neue Materialien zum
Einsatz. Der allgemeine Grad
der Vernetzung nimmt zu. Kom-
plexe Bauprojekte etwa lassen
sich heute bis ins letzte Detail auf
„Wir befinden uns mitten imWandel“
In der Geschäftsstelle des BVRS
in Bonn haben sich Ende des
vergangenen Jahres der zu die-
ser Zeit noch im Amt befind-
liche Geschäftsführer Chris-
Vertiefte Zusammenarbeit
toph Silber-Bonz, der neue Ge-
schäftsführer Ingo Plück, so-
wie die Technischen Referenten
Marcus Baumeister und Björn
Kuhnke mit dem 2.Vorsitzenden
desVDS, Werner Gräf, bei einem
längeren Gespräch ausgetauscht
und die Möglichkeiten einer in-
tensiveren Kooperation der bei-
denVerbände erörtert.
Im Zentrum des Gesprächs
stand die professionelle Reini-
gung von Sonnenschutztech-
nik als hochinteressantes Betä-
tigungsfeld bzw. Kooperations-
möglichkeit für den RS Fachbe-
trieb. Hierzu sollen in Zukunft
regelmäßige Informationen so-
wohl über die Landesinnungen
als auch an die RS Fachbetriebe
direkt geleitet werden. Der VDS
bietet Vorträge, Schulungen und
Beratung zu diesem Themen-
komplex an. Für dieses Jahr sind
weitere Gespräche geplant, um
konkrete Schritte zu besprechen
und Fachfragen zu erörtern.
www.vds-sonnenschutz.demehreren virtuellen Ebenen und
von verschiedenen Schnittstellen
aus digital nachvollziehen. Tech-
nische Hilfsmittel erleichtern
körperliche Arbeit. Handwerker
haben nicht nur die Kniffe für
die praktische Fertigung drauf,
sondern strukturieren mit Hilfe
moderner, häufig digitaler Tech-
nologie Prozesse, die effizient in-
einandergreifen. Sie profitieren
dabei von der Tradition, immer
schon für individuelle Kunden-
anfragen die jeweils besten Lö-
sungen zu entwickeln und dafür
auf ihre gereifte Expertise zu-
rückgreifen zu können. Mit die-
sem Könnerwissen, mit Neugier
und Lust an der Problemlösung,
werden stets neue Wege be-
schritten und Innovationen her-
vorgebracht.
Welche Chancen und Herausfor-
derungen ergeben sich durch die
Entwicklungen für Handwerks-
betriebe?
Hans Peter Wollseifer: Der Ein-
satz gerade auch digitaler Tech-
nologien steigert die Vielfalt und
Geschwindigkeit der Produk-
tionsprozesse, zum Teil bringt
er ganz neue Geschäftsmodelle
hervor. Die Dienstleistung kann
Christoph Silber-Bonz, Werner Gräf, Marcus Baumeister, Björn Kuhnke und Ingo Plück (v. l.) sprachen über eine zukünftig
intensivere Zusammenarbeit der Verbände.
ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, BDA-Präsident Ingo Kramer und DIHK-
Präsident Dr. Eric Schweitzer beim Münchener Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft anlässlich der Internationalen
Handwerksmesse 2018.
Foto: © VDS
Foto: © GHM