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Markt

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RTS-Magazin 9/2018

Das Projekt drahtlose Energieversorgung

wurde im September 2017 in Zusammenar-

beit mit der HTL (Höhere Technische Lehr-

anstalt) Lienz gestartet und Ende März 2018

erfolgreich abgeschlossen. Das Extrakt aus

diesen Versuchen hat sich der österreichi-

Jugend forscht

sche Hersteller Hella zu Eigen gemacht, um

eine Idee aus der Schublade zu ziehen und

umzusetzen: Energie über kurze Distanzen

quasi über die Luft zu übertragen.

Der Vorteil dabei liegt auf der Hand,

denn in schwer zugänglichen Bereichen

müssen keine Batterien mehr getauscht

werden, und Kabel für die Sensorik können

bei beweglichen Teilen einfach weggelassen

werden, um Verschleiß und somit mögliche

Fehler- und Störquellen zu reduzieren. Da

der Datenaustausch über Funk stattfinden

kann, ist hier auch kein Kabel notwendig.

Mit vielen Anwendungsbereichen für

solche Lösungen im Sonnenschutzbereich,

sieht Hella ein breites Anwendungsfeld im

Bereich der Markisen, Jalousien und Rolllä-

den. Ganz neu ist die Idee nicht, denn ähn-

liche Konzepte sind bereits am Markt. Was

also unterscheidet dieses Projekt von die-

sen Lösungen? Energieübertragung per

Luftstrecke wird zum Beispiel bei Handyla-

depads, Uhren wie der Apple Watch, elek-

trischen Zahnbürsten u. s. w. bereits er-

folgreich angewendet. Die Verfahren sind

hier ausreichend effizient und haben schon

lange die entsprechende Marktreife erlangt.

Standards wie zum Beispiel der Qi-Stan-

dard (induktive Energieübertragung) ha-

ben sich herauskristallisiert und erlauben

eine Interoperabilität zwischen den Gerä-

ten. Hier wird aber in der Regel die Ener-

gie nur einige wenige Millimeter per Luft-

strecke übertragen, und genau das reicht für

viele Produkte eben nicht aus.

Im Rahmen dieses Projekts an der HTL

Lienz ist es gelungen, Energie über eine

Distanz von bis zu 12 Zentimetern zu über-

tragen, eine beachtliche Distanz für die Grö-

ßenordnung der verwendeten Bauteile. Und

genau hier liegt auch der Schlüssel für die

Verwendung im Sonnenschutzbereich, da

die Verbraucher nicht zwangsläufig unmit-

telbar neben der Stromversorgung platziert

werden müssen. Was für ein Handyladepad

oder eine Zahnbürste Sinn macht, braucht

bei Sonnenschutzanlagen einen gewissen

„Bewegungsspielraum“. Mit der entwickel-

ten Lösung kann jetzt die Energie auch über

mehrere Zentimeter bis an den Verbraucher

„gebeamt“ werden, und eröffnet damit ein

völlig neues Spektrum an Anwendungen

und Sensorik.

Der Wettbewerb „Be the Best“ ist eine

Battle für junge Techniktalente, der jedes

Jahr in Innsbruck stattfindet. Als eines der

führenden Unternehmen in Österreich in-

vestiert Hella schon seit Jahren in die For-

schung, um dabei zu sein, wenn es um die

Umsetzung von technisch anspruchsvollen

Lösungen in Produkten geht, denn nur so

kann ein technologischerVorsprung erreicht

werden. Dieses Jahr haben so Fabian Mar-

tischnig und David Reiter der HTL Lienz die

Auszeichnung „Be the Best“ bekommen.

www.hella.info

Fabian Martischnig (l.) und David Reiter der HTL Lienz haben das Projekt perfekt umgesetzt und wurden

dafür ausgezeichnet.

Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungseinrichtungen wie der HTL Lienz, Uni Lienz und TU Graz

ist für das Unternehmen schon fast selbstverständlich.

Fotos (2): © Hella