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Markt

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RTS-Magazin 12/2017

Im Rahmen ihres Baukonjunktur Meetings

informierte die Heinze GmbH wieder über

aktuelle Entwicklungen und Prognosen

zur Baukonjunktur in Deutschland. In die-

sem Jahr machte das Meeting vom 19. bis

21. September in Hannover, Düsseldorf und

Nürnberg Station. Berichtet wurde schwer-

punktmäßig über den Stand der Entwick-

lung im Wohnbau und Nichtwohnbau so-

wie über eine aktuelle Studie zu Kapazi-

tätsengpässen in der Branche.

Die Bevölkerungsentwicklung in den

kommenden Jahrzehnten ist eine wichtige

Grundlage für die Beurteilung der Baukon-

junktur. Wir werden älter, wir werden mehr,

sofern die Zuwanderung sich bei

jährlich mindestens 300000 Men-

schen einpendelt – zugleich steigen

die Haushaltszahlen, deren durch-

schnittliche Größe aber sinkt. Aus

der Bevölkerungsentwicklung lässt

sich ableiten, dass vor allem der

Mehrfamilienhausbau künftig ei-

nen Zuwachs erfahren wird, wäh-

rend der Eigenheimbau nach 2020

eher etwas rückläufig sein wird.

Die Flüchtlingskrise, die noch im

vergangenen Jahr deutlichen Druck

auf die Bauwirtschaft ausgeübt

hatte – vor allem durch den akut

notwendigen Wohnheimbau – hat

sich etwas entspannt. Im laufenden

Jahr sind lediglich 170000 Flüchtlinge regist-

riert worden.

Im Wohnungsbau war die Genehmi-

gungsentwicklung in den ersten sieben Mo-

naten rückläufig. Eine Ursache dafür sind die

starkenVorjahreswerte, die auch auf die Vor-

zieheffekte wegen der EnEV-Verschärfung

zurückzuführen sind. Die vorgezogenen

Baugenehmigungen fehlen dem Jahr 2017.

Ein weiterer Grund für die Genehmi-

gungsdelle 2017 dürfte auch die Bundes-

tagswahl gewesen sein. So werden einige

Bauherren und Investoren auf die angekün-

digten Wohnungsbauförderungen der neuen

Regierung warten, um derenWahlgeschenke

mitzunehmen. Betroffen von den aktuellen

Rückgängen sind sowohl der Eigenheim-

als auch der Mehrfamilienhausbau. Bei den

Mehrfamilienhäusern lässt sich der Einbruch

hauptsächlich auf die dramatischen Rück-

gänge der Genehmigungen von Wohnhei-

men für Flüchtlinge zurückführen. Für das

Gesamtjahr 2017 ist für den Mehrfamili-

enhausbau eine Stagnation und 2018 eine

leichte Belebung zu erwarten.

Auch im Nichtwohnbau war aufgrund

der Vorzieheffekte im Jahr 2016 für 2017 ein

größeres Wachstum kaum zu erwarten. Das

Genehmigungsniveau kann 2017 aber weit-

gehend gehalten werden. Aufgrund der Ver-

besserung der konjunkturellen Situation

wird für 2018 eine deutliche Belebung der

Genehmigungsaktivitäten erwartet.

Kapazitätsengpässe

Die sehr positive Baugenehmigungsent-

wicklung des Jahres 2016 hat die Kapazi-

tätsengpässe in der Baubranche verschärft.

Eine Umfrage unter Betrieben des Bauge-

werbes ergab, dass mehr als die Hälfte aller

Betriebe sich als überlastet oder sehr stark

ausgelastet betrachten. Hierdurch entstün-

den teils erhebliche Terminverschiebun-

gen von durchschnittlich 2,9 Monaten bei

größeren Projekten. Neben Verzögerungen

nannten die befragten Unternehmen auch

Auftragsablehnungen und höhere Preise

als häufig gezogene Konsequenzen. Viele

Unternehmen konzentrieren sich außer-

dem auch auf lukrative Aufträge, was sich

letztlich auch negativ auf die Entwicklung

des Modernisierungsmarktes auswirkt. Als

größtes Problem sieht die Branche den Ar-

beitskräftemangel: Weder könnten offene

Stellen ausreichend besetzt werden, noch

gebe es ausreichend Arbeiter auf

den Baustellen. Der Mangel an

Auszubildenden und Arbeitern für

einfache Tätigkeiten wird ebenfalls

als große Herausforderung ange-

sehen.

Die von den Betrieben des Bau-

gewerbes genannten Verschiebun-

gen bei der Projektabwicklung wer-

den von den Ergebnissen einer Ar-

chitektenbefragung zur Dauer der

Bauphasen bestätigt. Bei Mehrfa-

milienhäusern etwa summieren

sich die Verzögerungen von der

Genehmigung bis zum bezugsfer-

tigen Ausbau auf insgesamt durch-

schnittlich 4 Monate.

Baubranche optimistisch,

aber mit Kapazitätsengpässen

Heinze (2)

ImWohnungsbau war die Genehmigungsentwicklung in den ersten sieben Monaten rückläufig.

Neben Verzögerungen nannten die befragten Unternehmen auch

Auftragsablehnungen und höhere Preise als häufig gezogene

Konsequenzen aus der Überlastung.