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enn man nach den sozialen Netzwerken geht, lautet genau so die Devise. Schließ-
lich blitzen auf dem Bildschirm wohl bei jedem mehrmals täglich bunte Bildchen
auf, die diese Aussage mehr oder weniger entsprechend untermalen. Manchmal gibt es
noch den Zusatz: „Im schlimmsten Fall wird es eine Erfahrung.“ Was man umsetzt, ist
dabei eigentlich egal. Dieser Aufruf ist nicht neu: Vielmehr ist das eine jahrzehntealte
Heimwerkerparole, mit der vor allen Dingen in Baumärkten erfolgreich geworben wird.
Erfolgreich deshalb, weil diese Botschaft offensichtlich mitreißt. Grundsätzlich finde ich
das prima. Nichtsdestotrotz ist es meines Erachtens erstaunlich, dass so ein richtiger
Heimwerker wirklich an allem rumbastelt. Unabhängig davon, ob Starkstrom, Vergiftun-
gen, Verlust der Extremitäten oder andere Gefahren drohen mögen. Fraglich ist für mich
an dieser Stelle, ob die Heimwerker mit in die
Statistik „Die meisten Unfälle passieren im Haus-
halt“ eingeflossen sind oder ob es für diesen Be-
reich separate Erhebungen geben mag.
Vielleicht nicht unbedingt lebensbedrohlich,
aber zweifelsohne recht tricky: Als Laie (obwohl
man Heimwerker so bestimmt nicht öffentlich
nennen darf) einen Rollladenmotor reparieren.
Das Ganze scheint definitiv an Schrecken zu ver-
lieren, wenn man sich mit anderen austauscht. So-
lange man zumindest das Gefühl hat, dass einem
jemand zur Seite steht und nicht mit Zuspruch
geizt, wird es schon gehen. Dass man im Rahmen
eines Heimwerkerforums hierbei zur Höchstleis-
tung auflaufen kann, durfte ich mal wieder nach-
lesen.
Natürlich wurde erstmal das Problem erklärt:
Der Rollladen ist komplett oben, macht beim
Hochfahren Geräusche, nach unten hin tut sich
aber gar nichts. Nun stellte sich dem Heimwerker
die Frage, wie er an den Motor gelangt – durch die
Revisionsöffnung kommt er nicht weiter. Und schon ging sie los, die stundenlange Fach-
simpelei. Besonders schön dabei: Es wurden auch Fotos eingestellt, um dem neuen Kol-
legen, der wo auch immer vor seinem Rechner klemmte, ein möglichst genaues Bild der
Situation vermitteln zu können.
Zuerst haben sie sich quasi virtuell an der Welle zu schaffen gemacht. Es wurde gehe-
belt, gebogen und abgewickelt, was das Zeug hält. Und dann wurde Kabelsalat präsen-
tiert, der vom Online-Motivator mit einem „Das wird fummelig“ kommentiert wurde. Be-
sonders gut hat mir an dieser Stelle gefallen, wie die beiden Herren sich gegenseitig virtu-
ell auf die Schulter geklopft haben. Man konnte quasi erlesen, wie gut das den beiden tat.
Für mich überraschend konnte recht schnell eine Diagnose gestellt werden: Ein abge-
schabtes Kabel wurde entdeckt. Ungefähr 40 Fotos später, die den Rollladenpanzer aus
unterschiedlichsten Perspektiven sowie Kabelbeispiele einwandfrei funktionierender Mo-
toren zeigten, wurde unisono festgestellt, dass der Rollladenmotor mal falsch eingebaut
wurde. Das wäre den an der Motor-Instandsetzung Beteiligten natürlich niemals passiert!
Da wunderte sich keiner mehr über das lädierte Kabel und das gegenseitige Schulterklop-
fen wurde von unzähligen „Kopfschüttel-Kommentaren“ abgelöst.
Übrigens haben sich auch hin und wieder andere User eingemischt. Einer hat sich
wahrhaftig getraut den Rat zu geben, einen Fachmann zu befragen. Dieser Kommen-
tar wurde umgehend mit einem „Das kann ja jeder“ plattgebügelt. Ich würde mich nicht
wundern, wenn dieser vermeintliche Heimwerker daraufhin von dem Rest der Online-
Community beim Betreiber des Forums als untragbar gemeldet wurde. In regelmäßigen
Abständen sehe ich nach, ob Bilder des erfolgreich reparierten Motors eingestellt wurden.
Oder sogar ein Video, das eine einwandfreie Funktion belegt. Bislang ist nichts passiert,
aber im schlimmsten Fall war das eben eine Erfahrung.
Beste Grüße
Maren Meyerling
m.meyerling@verlagsanstalt-handwerk.deNicht reden, machen!
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