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Branche

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RTS-Magazin 4/2017

Seit mehr als 35 Jahren ist die

Heydebreck GmbH Spezialist für

hochwertige Aluminium-, Edel-

stahl, Sicherheits-, Holz- und

Brandschutzrollläden. Wir spra-

chen mit dem Unternehmens-

gründer Bernd Heydebreck da-

rüber, wo er die Schwerpunkte

des Familienunternehmens sieht.

RTS: Was macht Ihr Unterneh-

men Ihres Erachtens maßgeb-

lich aus?

Bernd Heydebreck: Wir stehen

für Qualität. Uns ist es wichtig,

dass wir zu 100 Prozent hinter

den Produkten stehen, die un-

ser Haus verlassen. Zudem bie-

ten wir individuelle Lösungen.

Der klassische Rollladen- und

Jalousiebauer macht sein Ge-

schäft größtenteils im Renovie-

rungssektor, wofür häufig spe-

zielle Vorgaben umgesetzt wer-

den müssen. Für unsere Partner

erarbeiten wir das bestmögliche

an die jeweilige Montagesitua-

tion angepasste Produkt. Durch

die enge und vertrauensvolle Zu-

sammenarbeit mit unseren Part-

nern in einer familiären Atmo-

sphäre konnten wir uns in den

letzten drei Jahrzehnten erfolg-

reich gemeinsam weiterentwi-

ckeln. Mit Sicherheit liegen wir

preislich im oberen Bereich, da-

für liefern wir jedoch auch groß-

„Eine ehrliche Beratung ist das A und O“

artige Qualität, einen tollen Ser-

vice, umfassende Schulungen

und Unterstützung in jeder Hin-

sicht.

RTS: In der Branche wird mo-

mentan gerne über die von Ih-

nen in den Ring geworfene Be-

zeichnung „richtige“ Rollläden

diskutiert. Was meinen Sie da-

mit konkret?

Bernd Heydebreck: Zuallererst

muss ich sagen, dass bei die-

ser Bezeichnung nicht automa-

tisch der Umkehrschluss ge-

zogen werden sollte. Als Ver-

gleich: Eine Frau wird für ih-

ren „richtigen“, hochwertigen

Schmuck bewundert. Das än-

dert aber nichts daran, dass ein

Kinderring aus Plastik ebenfalls

„Schmuck“ ist. Bei einem „rich-

tigen“ Rollladen ziele ich dem-

nach auf die Produkte ab, die

möglichst viele Anforderungen

erfüllen. Wir haben eine Liste

erstellt, in der fünf Rollladen-

Varianten aufgeführt werden,

die jeweils in sieben Katego-

rien bewertet werden können.

Damit wollen wir zeigen, dass

eben nicht jede Art von Roll-

laden alle Anforderungen er-

füllt. Denn im Ursprung unse-

res Handwerks stand 120 Jahre

ausschließlich der Holzrollla-

den, dem dann ab Anfang der

60er Jahre der Kunststoffroll-

laden als Wettbewerbsprodukt

mit gleicher Stabilität – bis 400

Zentimeter Breite einsetzbar

– gegenüberstand, aber sogar

mit höherem Preis. Damit die

Optik bewahrt blieb wurde er

dann auch in „Holzoptik“ ge-

fertigt. Heute würde man es ei-

nen „Fake“ nennen. Das wurde

dann später mit rollgeformten

Alu-Rollläden übrigens auch

angeboten.

Hier liegt stets meine Ver-

gleichsbasis: Die Stabilität des

Kunststoffrollladens war da-

mals dem Basisprodukt unseres

Handwerks, dem Holzrollladen,

gleichwertig: hochwertig, stabil,

pflegeleicht, langlebig. Ein rich-

tiger Rollladen aus alternativem

Material. Diese Kunststoffrolllä-

den haben bis dato 50 Jahre Le-

bensdauer nachgewiesen, wenn

sie keinem Hagelschlag ausge-

setzt waren. Nehmen Sie mal

einen Rollladenstab aus der ge-

genwärtigen Kunststoff-Rollla-

denproduktion zumVergleich in

die Hand. 

RTS: Woraus sollten Rollläden

Ihrer Meinung denn bestenfalls

sein?

Bernd Heydebreck: Faktisch wä-

ren Kunststoff-Rollläden aus

Carbon die beste Wahl, was aber

in Bezug auf die Kostenfrage na-

türlich indiskutabel ist. Ich per-

sönlich bin ein Verfechter von

Holz-Rollläden: Die halten 100

Jahre! Für mich sind das quasi

Möbelstücke und somit leider

eher etwas für Individualisten.

Nichtsdestotrotz haben selbst-

verständlich auch andere Mate-

rialien klare Vorteile. An sich am

effektivsten ist der Edelstahlroll-

laden, mit dem man aber wohl

eher nicht sein Tagesgeschäft be-

streiten kann. Übrigens finde ich

Kunststoff-Rollläden nicht per

se schlecht, schließlich verkau-

fen wir ja auch selber welche. Ich

bemängele nur die heutige Qua-

lität. In puncto Wärmedurch-

gangs-Widerstand können Roll-

läden aus Kunststoff sogar Alu-

Produkte übertrumpfen. Früher

hatten die zudem aber auch we-

sentlich höhere Wandstärken, als

es heute üblich ist. Ich finde das

bedenklich, weil die Kunststoff-

industrie sicherlich nicht düm-

mer geworden ist, als sie es da-

mals war, und sich trotzdem be-

züglich der Qualität da nichts tut.

Kurz und gut: Das Material eines

Rollladens muss immer nach sei-

nem Montageort ausgerichtet,

an das Budget des Endverbrau-

chers angelehnt aber dabei im-

mer qualitativ den individuellen

Ansprüchen gerecht werden.

Heydebreck (3)

Bernd Heydebreck gründete sein Unternehmen 1981.

„An sich am effektivsten ist der Edelstahlrollladen, mit dem man aber wohl

eher nicht sein Tagesgeschäft bestreiten kann“, so Bernd Heydebreck.