Messen & Veranstaltungen
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RTS-Magazin 1/2017
„Made in Germany. Das Origi-
nal. Echt bei uns im Handwerk»
lautet das Motto der Internatio-
nalen Handwerksmesse vom 8.
bis 14. März 2017 in München.
Handwerker aus allen Gewer-
ken, ihre Kunden und Partner,
aber auch zahlreiche promi-
nente Gäste aus Wirtschaft und
Politik werden dieses Motto
dort in all seinen Facetten erle-
ben. Hans Peter Wollseifer, Prä-
sident des Zentralverbandes des
Deutschen Handwerks (ZDH),
spricht im Interview über die
Bedeutung von „Made in Ger-
many» für das Handwerk und
die zentrale Rolle, die die Inter-
nationale Handwerksmesse als
lebendige Plattform dabei spielt.
RTS: „Made in Germany. Das
Original. Echt bei uns im Hand-
werk“ lautet das Motto der In-
ternationalen Handwerksmesse
2017. Warum ist dieses Thema
gerade jetzt so aktuell?
Hans Peter Wollseifer: Ers-
tens: Deutschland entdeckt das
Handwerk gerade neu, versteht,
dass Handwerk so viel mehr ist
als „Mann mit Schaufel“. Zwei-
tens: Im Ausland wird Hand-
werk aus Deutschland immer
beliebter – wir exportieren vom
traditionsreichen Original, dem
Dresdner Christstollen, bis zum
High-Tech-Produkt
Roboter-
Werkzeug. Dazu werden immer
häufiger Dienstleistungen mit-
verkauft, die mit der digitalen
Entwicklung erst möglich wer-
den. Drittens: Handwerk ist ent-
scheidender Teil vieler industri-
eller Wertschöpfungsketten und
damit für den aktuellen Erfolg
des „Made in Germany“ insge-
samt mitverantwortlich.
RTS: Was bedeutet dieses
Motto für Sie als Präsident
des ZDH?
Hans Peter Wollseifer: Made in
Germany als Qualitätsverspre-
chen lässt sich nur halten, wenn
das Handwerk seine „Origi-
nale“ behält. Die duale Ausbil-
dung qualifiziert junge Men-
schen in ihrem Handwerk. Der
Meisterbrief sorgt dafür, dass
exzellente berufliche Bildung
Internationale Handwerksmesse
auch in Zukunft im Handwerk
an die nächste Generation wei-
tergegeben werden kann. Die
Handwerksorganisationen ken-
nen die Bedürfnisse kleiner und
mittlerer
Handwerksbetriebe
und unterstützen sie bei al-
len Prozessen, von der Ausbil-
dung über die Fort- und Wei-
terbildung bis zur Betriebsfüh-
rung. Dieses einzigartige System
macht das Handwerk so stark.
Es ist Garant für den weltweit
guten Ruf unserer Dienstleis-
tungen und Produkte – eben
Made in Germany.
RTS: Kann das Handwerk das
Qualitätsversprechen „Made in
Germany“ auch in Zukunft ohne
Einschränkung abgeben?
Hans Peter Wollseifer: Davon
bin ich überzeugt. Aber dafür
muss Deutschland umdenken.
Berufliche und akademische Bil-
dung müssen wirklich gleich-
wertig sein. Unsere Betriebe
wollen weiter in der 1. Liga in
der Welt spielen, mit hoch qua-
lifizierten Mitarbeitern „Made
in Germany“ hoch halten. Da-
für brauchen sie leistungsori-
entierten Nachwuchs, Fachar-
beiter und Meister, Spezialisten
und Bachelor-Absolventen, die
die Praxis der Theorie vorziehen.
Diese jungen Menschen er-
warten Ausbildungsstätten, die
dem Anspruch gewachsen sind,
berufliche Exzellenz auszubil-
den. Da muss die Politik mehr
investieren. Damit die Men-
schen nicht mehr glauben, nur
mit Abitur und Studium könne
man etwas aus seinem Leben
machen. Sondern sich bewusst
für eine berufliche Karriere ent-
scheiden.
RTS: Inwieweit trägt die Inter-
nationale Handwerksmesse in
München dazu bei, handwerkli-
che Spitzenleistungen „Made in
Germany“ öffentlichkeitswirk-
sam zu präsentieren?
Hans Peter Wollseifer: Die In-
ternationale Handwerksmesse
ist das wahre Schaufenster der
Leistungsfähigkeit des Hand-
werks. In diesem Jahr will die
Internationale
Handwerks-
messe die Qualität und Nach-
haltigkeit von Start-ups im
Handwerk unterstreichen. Aber
sie macht auch neue Trends be-
wusst – etwa das Handwerk
als Motor der Energieeffizienz.
Oder sie schaut in die Zukunft,
führt an die Entwicklungen
der digitalen Welt heran – und
macht Handwerker und andere
Messebesucher Staunen. Sie ist
aber auch ein Ort des Austau-
sches zu den großen Zukunfts-
fragen – Europa und Globalisie-
rung, Einbindung von Migran-
ten und Flüchtlingen oder Zu-
kunft der beruflichen Bildung.
Mit der Internationalen Hand-
werksmesse demonstriert das
deutsche Handwerk jedes Jahr
aufs Neue seine Einzigartigkeit.
Wir sind eben das Original.
www.ihm.deEtwa 131 500 Besucher erlebten auf der Internationalen Handwerksmesse 2016
die Leistungen von rund 1000 Ausstellern.
GHM (2)
Jean Paul Warnecke von der Café Konditorei Baumann hat eine eigene
Schokolade für die Internationale Handwerksmesse 2016 produziert.