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Editorial

A

uch ein paar schöne Tage im Juli haben keine Rettung gebracht: Der Sommer

war nichts. Das Einzige, worauf man sich verlassen konnte, war, dass es morgens

schon früh hell war. Wenigstens etwas. Eines Morgens machte ich mich bereits kurz

nach Sonnenaufgang mit meinem Auto auf den Weg zu einem Termin, wobei ich durch

meinen noch tief schlafenden Heimatort fuhr. Die Hauptstraße, auf der sich kleinere

Geschäfte sowie zahlreiche Restaurants befinden, besticht durch wirklich nette Ge-

bäude. An diesem Morgen störte mich jedoch etwas an diesem eigentlich schönen An-

blick: Statt liebevoll gestalteter Eingangsbereiche und Sitzgruppen im Freien reihten

sich hier jetzt Zelte aneinander.

Was war passiert? Stand ein Stadtfest oder ein Flohmarkt an? Natürlich nicht. Das

Einzige, was in den Startlöchern lauerte, war das unbeständige Wetter. Und das hat die

Restaurantbesitzer meines Wohnortes of-

fensichtlich dazu veranlasst, Planen vor ihre

Tür zu schmeißen. Sie kennen das bestimmt:

Wenn man einmal begonnen hat, auf etwas

zu achten, sieht man es überall. So ist das in

unserer Branche definitiv mit kaputten Roll-

läden, verklemmten Toren, gammeligen Mar-

kisen, im Wind wehenden Screens und Plis-

sees auf Halbmast. Und nun sehe ich auch

noch an jeder Ecke gruselige Raumerweite-

rungen.

Angefangen hat dieses Dilemma mit Si-

cherheit im Zuge des Rauchverbotes. Muss-

ten die Fluppen in den ersten Wochen nach

der Einführung noch auf der verregneten

Straße angesteckt werden, folgten im Zuge

der Nachfrage mit der Zeit zuverlässig schim-

melnde Sonnenschirme, die Aschenbechern

und Rauchern gleichermaßen etwas Schutz boten. So Raucher sind ja auch nicht be-

sonders anspruchsvoll und freuen sich schon über einen Hauch von Zuwendung seitens

ihrer Gastgeber. Als dann irgendwann klar wurde, dass man drinnen wirklich langfristig

nicht mehr der Sucht nachkommen darf, wurden die ersten spartanischen Zelte aufge-

schlagen.

Und nun auch noch das unbeständige Wetter! Da ja jeder hofft, dass das mit dem

vielen Regen in dem jeweiligen Jahr nur eine Ausnahme ist und im nächsten Jahr der

Sommer ein richtiger Sommer sein wird, entdecken viele Gastwirte ihr Improvisations-

talent. Warum sollte auch in einen anständigen Wetterschutz investiert werden, wenn

der dunkelweiße PVC-Pavillon vom letzten Polterabend noch im Keller steht und nur

darauf wartet, endlich wieder das Tageslicht zu sehen? In der nächsten Saison wird ja

ohnehin alles wieder gut und darüber hinaus kann der Fachhandel sowieso nicht bin-

nen eines Tages so etwas montieren. Gesagt, getan.

Wenn es dann etwas kühler wird, droht weiteres Ungemach. Da der Sommer ja so

schlecht war, wollen alle die letzten Sonnenstrahlen des Herbstes genießen. In Win-

deseile werden über Nacht im unteren Bereich des Pavillons Holzlatten an ein Gerüst

gezimmert, um eventuell aufkommenden Wind fern zu halten. Diese Konstruktionen

stehen dann da und niemand baut sie je wieder ab. Schließlich hält nichts länger als ein

Provisorium.

Diese Vorbauten sind genauso hässlich wie ungemütlich und es macht in keiner

Weise Spaß, unter einer Folie ein leckeres Essen zu sich zu nehmen. Ich hoffe sehr, dass

die Restaurants in meinem Heimatort das zuerst merken und in vernünftige Systeme

investieren, die neben Schutz vor Regen auch bei stechender Sonne für ein angenehmes

Klima sorgen. Spannend wird es dann wieder, wenn irgendwann ein Rauchverbot un-

ter Überdachungen jeder Art verabschiedet wird. Dann muss erneut angebaut werden.

Beste Grüße

Maren Meyerling

m.meyerling@verlagsanstalt-handwerk.de

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