Markt
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RTS-Magazin 7/2016
Der Trend zu immer größeren Glasflächen
und dichten Gebäuden erfordert dyna-
mische Lösungen, um den Wärme- und
Lichteintrag zu managen. Die österreichi-
sche Sonnenschutz-Industrie hat für diese
Ansprüche die richtigen Produkte und er-
reichte auch im vergangenen Jahr ein sehr
zufriedenstellendes Ergebnis. Das trägt
auch wesentlich zur Wertschöpfung der ös-
terreichischen Wirtschaft bei.
Der österreichische Sonnenschutzmarkt
ist in Bewegung und zeigt zwei Tenden-
zen: Zum einen ist im Low-Budget-Bereich
die Zahl der Anbieter gestiegen, und dies
macht sich bei den Absatzzahlen einzelner
Produktgattungen bemerkbar. Zum ande-
ren ist jedoch die Nachfrage nach hoch-
wertigen, ästhetischen und smarten Pro-
dukten im privaten Wohnbau, bei Dienst-
leistungsgebäuden und im Exportgeschäft
gestiegen. Die österreichische Industrie hat
sich für diese Entwicklung gut aufgestellt
und konnte ihr Produktionsniveau – trotz
leichtem Umsatzrückgang am Heimmarkt
– halten.
Ing. Johann Gerstmann, Sprecher des
Bundesverbandes Sonnenschutztechnik in
Österreich: „Das Thema Komfort wird in
unserer Branche für alle Zielgruppen im-
mer relevanter. Die Konsumenten fordern
beispielsweise leise laufende Motoren so-
wie smarte Steuerungen via App und Ar-
chitekten fragen zunehmend windstabile
Produkte nach. Und natürlich ist auch der
Beitrag einer intelligenten Verschattung zu
einer positiven Gesamtenergiebilanz von
Gebäuden ein entscheidender Faktor.“
Hier sieht der Experte nach wie vor Markt-
potenzial: Der Energieeinspareffekt smar-
ter Lösungen am Fenster durch die Nut-
zung solarer Heizwärme, durch die Kühl-
lastreduktion und durch eine sinnvolle Ta-
geslichtnutzung ist längst noch nicht aus-
geschöpft.
„Smarten, langlebigen und servicear-
men Systemen gehört auch weiterhin die
Zukunft, denn sie passen optimal in die
Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden.
Die Investition in eine gute Sonnenschutz-
anlage rechnet sich über geringere Investi-
tionskosten bei der Verglasung und gerin-
gere Betriebskosten“, so Ing. Johann Gerst-
mann. Dazu kommt eine extrem positive
CO
2
-Bilanz – eine gute Außenverschattung
spart in 20 Jahren knapp das 60-fache des
eigenen CO
2
-Fußabdrucks ein. Natürli-
ches Licht und Schutz vor Überwärmung
ohne Schadstoffbelastung der Raumluft
sorgen für ein artgerechtes Innenraum-
klima, was in Hinblick auf die Gesundheit
und die Leistungsfähigkeit ein wesentli-
cher wirtschaftlicher Aspekt ist. Was den
Experten besonders freut: Sowohl bei Pla-
nern wie auch bei den privaten Bauher-
ren nimmt die Relevanz von Sonnenschutz
deutlich zu: Jalousien, Raffstore und Mar-
kisen sowie Roll-, Falt- und Schiebeläden
sind nicht mehr klassische Nachrüstpro-
dukte. Viel mehr werden sie bei beim Neu-
bau und der Sanierung bereits in der Pla-
nungsphase als Teil der Haustechnik mit
eingeplant, um die Sommertauglichkeit der
Gebäude trotz steigender Temperaturen zu
gewährleisten.
Ing. Johann Gerstmann: „Wie die im
Vorjahr fertiggestellte RIOPT-Studie der
TU Graz zeigt, ist außenliegender Sonnen-
schutz die wirkungsvollste Prävention ge-
gen Überwärmung. Er kann den Einsatz
von Klima- und Splitgeräten, die den Ener-
gieverbrauch und CO
2
-Ausstoß erhöhen,
vor allem im Wohnbau vermeiden und in
Bürogebäuden mindern.“
Automatisch motorisiert
Dementsprechend hoch ist mittlerweile
auch der Motorisierungsgrad: Dieser liegt
über alle Außenbeschattungen gerechnet
bei über 59 Prozent und bei hochwertigen
Außenbeschattungen sogar bei 75 Prozent.
„Motorisierung, Steuerung und auch das
Smart Home werden immer stärker nach-
gefragt. Und zwar drinnen wie draußen.
Wesentlich für die Entscheidung ist aller-
dings die hohe Zuverlässigkeit der einge-
bauten Erzeugnisse“, erklärt Ing. Johann
Gerstmann. Diese bewegen letztendlich
die dynamischen Systeme zum richtigen
Zeitpunkt an den richtigen Platz – und
zwar im Sommer genauso wie im Winter
und auch bei Abwesenheit der Nutzer.
Positive Stimmung für 2016
dank Qualität
Aber nicht nur die Österreicher setzen auf
qualitativ hochwertige Produkte. Die Ex-
portquote von 32 Prozent zeigt, dass auch
in den Nachbarländern Qualität „made in
Austria“ immer stärker nachgefragt wird.
Vergleicht man Import und Export, so bleibt
ein kräftiger Außenhandelsüberschuss,
denn die Importquote sank 2015 auf 13 Pro-
zent.
Erfreulich ist, dass die Produktions-
menge in Österreich trotz schwieriger Rah-
menbedingungen auf dem Heimmarkt
knapp 900 000 Stück beträgt und somit dem
Ergebnis von 2014 entspricht. Während die
Produktionsmengen in den einzelnen Pro-
duktgattungen relativ konstant sind, ha-
ben sich die Absatzzahlen am heimischen
Markt unterschiedlich entwickelt: Beim In-
Sonnenschutzbranche in Österreich:
Zufriedenstellende Entwicklung hält an
BVST