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Lift

journal 5/2018

Niggemeier & Leurs nutzten ihren mittler-

weile zehnten Betreibertag, um die neue

Führungsstruktur des Unternehmens vor-

zustellen und für ihren Wartungsservice zu

werben.

Nach dem Ausscheiden eines Geschäfts-

führers ist jetzt Lutz Leurs alleiniger Ge-

schäftsführer des Bottroper Unternehmens.

In der neuen Führungsebene teilen sich nun

drei Mitarbeiter dieVerantwortung: Proku-

ristinNicole Grösbrink (Leitung Finanzen),

Sascha Weimann (Leitung Technik) und

Olaf Menzel (Leitung Service). Menzel

oblag dann dieAufgabe, dieNeuaufstellung

der GmbH und ihre Ziele zu erläutern.

Ziel sei es, die Firma zu einem gut struktu-

rierten „Groß-Mittelständler“ mit Wachs-

tumspotenzial zu entwickeln, bei der neben

der Arbeitssicherheit die Kunden- und

Mitarbeiterzufriedenheit an erster Stelle

stehen soll, erklärte Menzel den rund 45

Betreibern, die sich auf den Weg nach

Bottrop gemacht hatten. Dabei fanden er

und Geschäftsführer Lutz Leurs durchaus

deutliche Worte: „Unsere Kunden sollen

bei uns bleiben, weil sie unsere Leistung

überzeugt und nicht, weil einWechsel we-

gen des Produktschutzes unmöglich ist.“

Auch zum Thema Digitalisierung positio-

nierte sich das mittelständische Unterneh-

men aus dem Ruhrgebiet. Man versperre

sich nicht der modernen Technik, aber nur

unter Einhaltung der gewohnt hohenWar-

KritischeWorte zur bedarfsgerechtenWartung

tungsqualität. „Bedarfsgerechte Wartung

heißt für uns nicht: kassieren und nicht

hinfahren“, so Menzel: „Digitalisierung ist

gut.Aber es muss immer noch einTechniker

regelmäßig vor Ort präsent sein und sich die

Anlage vor Ort genau anschauen.“ Das sei

die Philosophie von Niggemeier & Leurs:

„Und da sind wir stolz drauf.“

„Einfach mal durchlesen!“

Über die Betriebssicherheitsverordnung

und die Gefährdungsbeurteilung infor-

mierte Rechtsanwalt Hartmut Hardt VDI

die anwesenden Betreiber. Ihnen sollte

man als Führungskräfte im Schadenfall

nicht vorwerfen können, dass sie nicht alles

gemacht und sich nicht an das Regelwerk

gehalten hätten. „Die Technik darf aus

juristischer Sicht auch mal nicht funktio-

nieren, wenn alle Pflichten bei derWartung

und Prüfung erfüllt wurden und Sie dem

technischen Regelwerk entsprechend ge-

handelt haben.“

Was Stand derTechnik bei der Gefährdung

im Zusammenhang mit der Instandhal-

tung sei, sagten die Technischen Regeln

für Betriebssicherheit (1112). „Einfach

mal durchlesen!“, so der Rat des Juristen.

Hardt wies auch darauf hin, dass nur die

produktbezogene Gefährdungsbeurteilung

Job der Aufzugfirmen sei. Die tätigkeitsbe-

zogene Gefährdungsbeurteilung müssten

die Betreiber wahrnehmen.

Darauf wies auch Fachplaner für Aufzug-

anlagen und Fahrtreppen, Frank Jourdan,

MESSEN UND VERANSTALTUNGEN /

FAIRS AND EVENTS

in seinem Vortrag über Betreiberpflichten

hin. Diese müssten für alle Aufzuganlagen

eine Gefährdungsbeurteilung erstellen,

es sei denn eine Fremdnutzung könne

sicher ausgeschlossen werden. Jourdan

berichtete, dass es ab dem 31. Dezember

2020 Pflicht sei, alle Aufzuganlagen mit

Personenbeförderung mit einem Fernnot-

rufsystem auszustatten: „Handylösungen

oder einfache Telefonanlagen als Notruf

annehmende Stelle, erfüllen die Auflagen

auch nicht mehr.“

So müssten sich die Notrufgeräte zum

Beispiel spätestens alle 72 Stunden von

alleine in der Zentrale melden, dies müsse

auch dokumentiert werden, betonte der

Sachverständiger (BDSH). Auch wenn die

Aufzuganlage mit einemFernnotrufsystem

ausgerüstet und so die Personenbefreiung

gesichert sei, werde für die regelmäßigen

Kontrollen noch eine beauftragte Person

benötigt, erläuterte Jourdan. Dazu gehöre

auch die Überprüfung des Notrufes, die

dann wiederum in der Zentrale dokumen-

tiert werden müsse.

Betreiber sollten generell bedenken, dass

die Telekom bald die analogen und ISDN-

Telefonnetze abschalten wird, berichtete

der Experte und forderte die Betreiber auf:

„Sie sollten prüfen, ob die eigene Anlage

davon betroffen ist oder bereits mit zum

Beispiel GSM- Technik ausgerüstet ist.“

Ulrike Lotze

www.niggemeier-leurs.de

Die neue Führungscrew von Niggemeier & Leurs (v.l.): Sascha Weimann (Leitung Technik), Olaf

Menzel (Leitung Service), Geschäftsführer Lutz Leurs und Prokuristin Nicole Grösbrink (Leitung

Finanzen).

Information kann auch unterhaltsam sein: Drei

Techniker von Niggemeier & Leurs schlüpften

in die Rolle von Maschinenraum, Schacht

und Kabine gaben dabei Einblicke in die

Praxis der Wartung. (v.l.) Stefan Hein (Schacht),

Daniel Scholten (Maschinenraum) und Frank

Schloßarek (Kabine).

Fotos:

© Ulrike Lotze