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ForumWintergärten 4/2018
den deutlichen Ausbau des Geschäftsfeldes
im Bereich Hochsicherheit anstreben kon-
zentrieren sich Schüco und die Soreg AG
auf den Vertrieb und die Vermarktung von
High-End-Schiebesystemen. Die neuen
Produkte werden auch in München auf der
BAU 2019 vorgestellt. Die Messevorberei-
tungen mit einem neuen Standkonzept sind
in vollem Gange.
Digitale Roadmap
Damit auch die Mitarbeiter aus Metallbau-
fachbetrieben die Herausforderungen der
Digitalisierung meistern können hat Schüco
gemeinsam mit „Digital in NRW“ und der
IHK-Akademie Ostwestfalen den ersten
IHK-Zertifikatslehrgang zur Digitalisierung
im Metallbau initiiert. Der erste Kurs ist im
April 2018 gestartet. Neben der bundes-
weiten Etablierung von Weiterbildungsan-
geboten arbeitet Schüco zusätzlich daran,
das Berufsbild des „Digitalen Metallbau-
ers“ auch in die Ausbildung zu integrieren,
damit sich künftig mehr Jugendliche für die-
sen zukunftsorientierten Beruf entscheiden.
Standort- und Referenzausbau
Das größte Schüco eigene Neubau- und
Sanierungsprojekt ist der Bielefelder Stand-
ortausbau, für den insgesamt die Investiti-
onssumme von 95 Millionen Euro bereit-
gestellt wird. Bereits fertiggestellt ist
der Erweiterungsneubau Zubehör- und
Beschlagslogistik, dessen Bauarbeiten mit
dem symbolischen Spatenstich im Septem-
ber 2016 eingeleitet wurden. Mit dem neuen
Logistikzentrum stärkt das Unternehmen
seine logistische Nutzenführerschaft: Bei
vollständiger Kapazitätsauslastung können
täglich 20 000 Päckchen das Logistikgebäude
verlassen.
Ein weiterer Schritt in der Bielefelder Stand-
ortentwicklung ist mit den Gestaltungsar-
beiten des Gebäudes an der Ecke Kammer-
ratsheide/Schücostraße geschafft: Mit dem
Slogan „Go Digital“ zeigt die bedruckte vor-
gehängte Textilfassade Facid der EPS Sys-
tems GmbH, seit 2016 eine Mehrheitsbe-
teiligung von Schüco, jedem Besucher, dass
die Unternehmensbereiche Schüco Digital
zusammen mit Digital Products und Digital
Support in diesem Umfeld angesiedelt wer-
den. Im Zusammenspiel mit dem zurzeit im
Umbau befindlichen gegenüberliegenden
Gebäude, das u. a. von Plan.One bezogen
wird, entsteht so an der Kammerratsheide
ein neuer Hotspot der digitalen Aktivitäten.
Auch die Weichen für ein neues „Welcome
Forum“ als Zentrum auf dem Campus sind
gestellt. Das Architekturbüro one fine day aus
Düsseldorf gestaltet das „Herz von Schüco“
für Mitarbeiter und Gäste als eine Erlebnis-
welt, in der System-Showroom, die digitale
Welt des Bauens, der Schüco Maschinenpark,
Besprechungsräume sowie ein Café und ein
Shop attraktiv kombiniert werden.
Die Arbeiten für das neue Parkhaus in der
Schüco Straße gehen stetig voran – und auch
eine Teilbaugenehmigung für den Erweite-
rungsbau der Unternehmenszentrale wurde
bereits erteilt, so dass kurzfristig mit dem
Neubau nach Entwürfen des Kopenhage-
ner Architekturbüros 3XN begonnen wer-
den kann. Dafür wurden zwischenzeitlich
zwei alte und nicht mehr zeitgemäße Büro-
gebäude, die sich auf dem Erweiterungsge-
lände an der Ecke Karolinenstraße/Herforder
Straße befanden, abgerissen.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist bei Schüco Bestandteil des
Geschäftsmodells. Das Unternehmen unter-
stützt Investoren, Architekten und Partner-
betriebe bei der Verwirklichung von nach-
haltigen Gebäudehüllen – von der Planung
über die Umsetzung bis hin zum Recycling.
Schonender Umgang mit Ressourcen und
kontrollierte Kreisläufe sind Bestandteile des
360 Grad Nachhaltigkeitskonzeptes, das den
gesamten Lebenszyklus eines Bauprojektes
abdeckt.
Gerade im Bausektor ist es wichtig, die ein-
gesetzten Ressourcen in gelenkten Stoff-
kreisläufen zu führen, die unbedenklich für
Mensch und Natur sind. Cradle to Cradle
(von der Wiege zur Wiege) ist das Konzept
dahinter. Schüco hat bereits einen Groß-
teil seiner Aluminium-Systeme nach die-
sem Standard zertifizieren lassen. Das erste
Gebäude in Deutschland, das „C2C-inspi-
red“ errichtet wurde, ist das RAG-Gebäude
auf Zeche Zollverein in Essen – ausgestattet
mit Schüco Fenstersystemen in C2C-Silber.
Verantwortung in der Lieferkette zu über-
nehmen ist ein weiterer Aspekt der Schüco
Nachhaltigkeitsstrategie. In der Metallbau-
Sparte engagiert sich Schüco als Gründungs-
mitglied der ASI (Aluminium Stewardship
Initiative) für eine nachhaltige Alumini-
umwirtschaft sowie für die Gestaltung von
nachhaltigen Standards und nimmt als Glied
der Lieferkette seine Verantwortung darin
auch selber wahr.
Die Schüco Polymer Technologies KG
(Kunststoff-Sparte) wurde ihrerseits Anfang
2018 mit demVinylPlus Label zertifiziert und
ist damit eines der ersten Unternehmen in
der Branche, das für seinen aktiven Beitrag
zur nachhaltigen Entwicklung von PVC-
Anwendungen ausgezeichnet wurde.
Nachhaltig handeln heißt für Schüco aber
auch, Verantwortung für gesellschaftliche
Belange zu übernehmen. Der Klimaschutz
ist deshalb seit vielen Jahren ein wichtiges
Thema. Das Unternehmen engagiert sich
dafür, das auf dem Weltklimagipfel in Paris
verabschiedete Klimaziel innerhalb der Wirt-
schaft zu adressieren und praxisorientierte
Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.
Doch Schüco setzt auch auf vielen internen
Ebenen an, um den Energieverbrauch und
damit auch den sogenannten CO
2
-Fußab-
druck oder Carbon Footprint zu reduzieren.
Ausblick 2. Halbjahr
Schüco sieht in Deutschland für 2018 wei-
terhin ein positives Marktumfeld und damit
Wachstum im Metallbau- und Kunststoff-
bereich. Das anhaltende niedrige Zinsni-
veau und der boomende Wohnungsneu-
bau in Deutschland werden voraussichtlich
die Investments in Immobilien weiterhin
attraktiv halten. Allerdings führt der Fach-
kräftemangel im Baubereich zu einigen Ver-
schiebungen bei Großprojekten. Die Aus-
und Weiterbildung von jungen Menschen in
einer zukunftsorientierten und interessan-
ten Berufswelt ist somit eine der Kernaufga-
ben dieser Branche.
Die Entwicklung der internationalen Märkte
lässt sich nicht ohne weiteres einschätzen.
Die Folgen des Brexits sind immer noch
offen und auch die Entwicklungen in Russ-
land, der Türkei sowie der USA lassen wei-
terhin noch keine sichere Prognose zu.
www.schueco.deFoto:
© Schüco/Jens Kirchner
Der RAG-Neubau auf
Zeche Zollverein in Essen ist
das erste „C2C-inspired“
errichtete Gebäude in
Deutschland.
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