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Technik

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ForumWintergärten 4/2018

Das Licht brennt, die Heizung läuft – um

sich in den eigenen vier Wänden rundum

wohl zu fühlen, muss die Atmosphäre im

Raum perfekt sein. Daher ist es nicht ver-

wunderlich, dass rund 36 Prozent des End-

energieverbrauchs in Deutschland auf den

Gebäudebereich entfallen. Doch es geht

auch deutlich energieeffizienter. Dank smar-

ter Hausautomation lässt sich ein angeneh-

mes Raumklima erzeugen und gleichzeitig

Energie für Wärme und Strom sparen. Eine

wesentliche Rolle spielt dabei der automati-

sierte Sonnenschutz.

„Wer innen- und außenliegende Sonnen-

schutzprodukte mit intelligenten Steuerun-

gen bisher als reine Verschattungsmöglich-

keit und attraktive Gestaltungselemente

betrachtet hat, unterschätzt deren vielfäl-

tige Wirkungsweise. Denn mit ihrem indivi-

duellen Sonnenlichtmanagement leisten sie

einen messbaren Beitrag zur Energieeffizi-

enz von Gebäuden“, erläutert Ulrich Lang,

Experte für Bauphysik und Energieeffizienz

bei Warema, dem europäischen Marktfüh-

rer für technische Sonnenschutzprodukte.

Eine aktuelle Studie der Industrievereini-

gung Rollladen-Sonnenschutz-Automation

(IVRSA) belegt, dass sich je nach Gebäude

mit der richtigen Kombination von Fenster

und automatisiertem Sonnenschutz bis zu

50 Prozent Kühlenergie und bis zu 30 Pro-

zent Heizenergie einsparen lassen im Ver-

gleich zu Fenstern ohne Sonnenschutz.

Sonnenenergie nach Bedarf nutzen

Im Winter wird die Strahlung der Sonne

tagsüber in die Räume geleitet, um diese zu

erwärmen. Nachts wird durch die Luftpols-

ter zwischen dicht schließendem außenlie-

gendem Sonnenschutz, zum Beispiel Roll-

laden, und Fenster die Wärmedämmung

erhöht, so dass die Wärme nicht nach drau-

ßen entweicht. Im Sommer verhindert der

Sonnenschutz tagsüber das ungewollte

Aufheizen der Räume. Besonders effizient

ist hierbei außenliegender Sonnenschutz,

welcher die Sonnenstrahlen schon vor der

Scheibe abfängt. In der Nacht erlauben bei-

spielsweise Raffstoren das Öffnen der Fens-

ter zum Lüften bei gleichzeitigem Sicht-

schutz.

Entscheidend für die optimale Energieein-

sparung sind dabei automatisierte Steue-

rungssysteme wie das bidirektionale Funk-

system WMS von Warema, das sich auch

bequem per App bedienen lässt. Denn die

Automatik ist feinfühliger und reagiert

schneller als der Mensch selbst. Wenn die

Bewohner feststellen, dass es ihnen zu

warm in einem Raum wird, ist es schon zu

spät, um durch den Sonnenschutz noch ein

Aufheizen zu verhindern. Der automati-

sierte Sonnenschutz reagiert jedoch selbst-

tätig und rechtzeitig auf Temperatur- und

Klimaveränderungen, so dass durchgehend

ein Wohlfühlambiente bei bedarfsgerech-

ter Sonnenenergienutzung besteht. Weiterer

Vorteil ist, dass die Bewohner nicht zuhause

sein müssen, um von Hand für die richtige

Beschattung zu sorgen, sondern dass alles

automatisch funktioniert.

Sonnenstrahlen einfangen oder

reflektieren

Nicht zuletzt gehört auch der innenliegende

Sonnenschutz zu einem effizienten Sys-

tem. Mit einem hellen, hochreflektierenden

Behang, zum Beispiel bei Rollos oder Falt-

stores, lässt sich der Raum angenehm und

blendfrei mit Tageslicht erhellen, während

die Sonnenstrahlen nach außen zurückge-

worfen werden. ImVergleich zu einerVergla-

sung ohne Sonnenschutz kann der Wärme-

eintrag der Sonne so um bis zu 60 Prozent

reduziert werden. Ein dunkler Behang hin-

gegen unterstützt im Winter die Heizung,

Die Kraft der Sonne nutzen

Fotos:

© Warema (2)

Sonnenschutzprodukte leisten einen messbaren Beitrag zur Energieeffizienz von Gebäuden.

Es entsteht ein angenehmes

Raumklima bei gleichzeitiger

Energieeinsparung für Wärme

und Strom.

worfen werden. Im Vergleich zu einer Ver-

glasung ohne Sonnenschutz kann der Wär-

meeintrag der Sonne so um bis zu 60 Pro-

zent reduziert werden. Ein dunkler Behang

Wärme- und Kühlenergie auch Strom für

die Beleuchtung sparen lässt. So ermöglicht

nach unseren Berechnungen ein Sonnen-

schutz mit Lamellen zusammen mit einer

guten automatisierten Steuerung

Energieeinsparungen für Kunst-

licht um mindestens 20 Prozent.

Mit der Lamellennachführung

werden die Lamellenwinkel so

weit geöffnet, dass kein direk-

ter Sonnenstrahl ins Innere ge-

langen kann. Gleichzeitig kommt

möglichst viel diffuses Tageslicht

durch die teilweise geöffneten La-

mellen herein. Dadurch muss für

die Beleuchtung deutlich weniger

Kunstlicht eingeschaltet werden“,

sagt Ulrich Lang.

Zwei Atomkraftwerke

weniger

Mit einem automatisierten Son-

Der automatisierte Sonnenschutz reagiert selbsttätig und rechtzeitig auf Temperatur- und

Klimaveränderungen, so dass durchgehend ein Wohlfühlambiente bei bedarfsgerechter

Sonnenenergienutzung besteht.

Sonnenschutz = Energieeffizienz

=

-50 %

Kühlenergie

Fenster

Automatisierter Sonnenschutz

Kunstlicht

-20 %

Heizenergie

-30 %

+