Previous Page  28 / 44 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 28 / 44 Next Page
Page Background

28

ForumWintergärten 3/2016

Auch wenn die Schiene im vergangenen

Jahr beim Warentransport ein Prozent ver-

loren hat – der Anteil des Güterverkehrs auf

der Straße ist noch stärker gewachsen: Das

Statistische Bundesamt registrierte von 2014

auf 2015 eine Zunahme um 1,9 Prozent

auf über 3,5 Milliarden Tonnen. „Mit dem

zunehmenden Verkehrsaufkommen erhöht

sich leider auch das Unfallrisiko – beson-

ders im Sommer, wenn es auf den Straßen

durch Urlauber und Baustellen zusätzlich

eng wird“, so Jürgen Schulze. Wird ein voll

beladener LKW oder Transporter in einen

Unfall verwickelt, kann das für den Händ-

ler, der dem Spediteur seine Waren anver-

traut hat, teuer werden: Denn die meis-

ten Transportunternehmen haften nur mit

einem Pauschalbetrag je Kilogramm Fracht.

Und der deckt selten den Wert der beschä-

digten Ladung ab.

Haftpflicht- und Sachversicherung

reichen nicht

„Der Haftungsumfang von Spediteuren und

Frachtführern ist meist kein ausreichen-

der Ersatz für eine Transportversicherung“,

warnt Versicherungsexperte Jürgen Schulze.

Dazu kommt: Nicht selten sind gleich meh-

rere Unternehmen mit dem Transport einer

Ware betraut. Das erschwert die Durch-

setzung von Schadensersatzansprüchen

in voller Höhe zusätzlich, wenn der Scha-

den – wie so oft – erst beim Empfänger auf-

fällt. „Eine Transportversicherung befreit

den Kunden von der Pflicht nachzuweisen,

unter wessen Verantwortung der Schaden

eingetreten ist“, erklärt der Experte. „Laut

Handelsgesetzbuch (HGB) trägt nämlich

ein Käufer beimTransport das Risiko.“ Ähn-

liches gilt bei Lieferklauseln wie „ab Werk“

oder „ab Fabrik“. Ganz anders aber bei Lie-

ferungen „frei Haus“: Hier liegt das Risiko

allein beim Absender.

Versicherungsschutz von Spediteuren

meist unzureichend

Es wird immer enger auf Deutschlands Straßen: Mehr als 53 Millionen Kraftfahrzeuge sind in

Deutschland zugelassen – und es werden immer mehr. Gleiches gilt für den Güterverkehr. Doch mit

dem hohen Transportaufkommen wachsen auch die Risiken: Gerade kleinere und mittelständische

Unternehmen erleben nicht selten eine böse Überraschung, wenn ihr Spediteur in einen Unfall

verwickelt wird. „Denn häufig ist die beförderte Ware nicht ausreichend versichert“, weiß Jürgen

Schulze, Experte für betriebliche Versicherungen bei der Nürnberger Versicherung, aus Erfahrung.

Der Besitzer bleibt dann allzu oft auf seinem Schaden sitzen.

Eine Police für viele Transporte

Dabei bedarf es verhältnismäßig wenig

Papierkram, um teure Transportschäden

zuverlässig abzusichern: „Für die Beitrags-

berechnung unseres TransportSchutzes

Europa benötigen wir bei Unternehmen

mit einem Umsatz von bis zu zehn Millio-

nen Euro lediglich Angaben über Jahresum-

satz, die Art der Güter, die Betriebsart und

den maximalen Wert einer Ladung“, erklärt

Jürgen Schulze. Mit Ausnahme einiger ost-

europäischer Staaten gilt der Versicherungs-

schutz zudem in 34 Ländern Europas. Und

falls der weltweite Umsatz nicht mehr als

zehn Prozent des Gesamtvolumens aus-

macht, gilt die Police sogar rund um den

Globus. Damit sind selbst Lieferungen im

Zusammenhang mit Messen und Ausstel-

lungen abgedeckt. Vergleichbaren Versiche-

rungsschutz gibt es auch für weltweit agie-

rende Firmen oder Unternehmen mit mehr

als zehn Millionen Euro Umsatz.

Handwerker abgesichert unterwegs

Was aber, wenn der Inhalt des Transpor-

ters gar nicht als Lieferung gedacht war?

Handwerker befördern in ihren Fahrzeu-

gen oft auch wertvolle Güter ihrer Kunden.

Und wenn die restaurierte Jugendstil-Kom-

mode oder der geleaste Mini-Bagger nach

einem Auffahrunfall nicht mehr zu ret-

ten ist, ist das kein Fall für die Kasko-Ver-

sicherung. „Wer hier nicht auf den Kosten

sitzen bleiben will, sollte mit einer Trans-

porterinhalt-Versicherung vorsorgen“, rät

der Versicherungsexperte der Nürnberger.

Der entsprechende Schutz für Unterneh-

men schließt sogar Verlust oder Beschädi-

Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen erleben nicht selten eine böse Überraschung, wenn ihr

Spediteur in einen Unfall verwickelt wird, da die beförderte Ware häufig nicht ausreichend versichert ist.

Nürnberger

MARKT