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ForumWintergärten 3/2016
Auch wenn die Schiene im vergangenen
Jahr beim Warentransport ein Prozent ver-
loren hat – der Anteil des Güterverkehrs auf
der Straße ist noch stärker gewachsen: Das
Statistische Bundesamt registrierte von 2014
auf 2015 eine Zunahme um 1,9 Prozent
auf über 3,5 Milliarden Tonnen. „Mit dem
zunehmenden Verkehrsaufkommen erhöht
sich leider auch das Unfallrisiko – beson-
ders im Sommer, wenn es auf den Straßen
durch Urlauber und Baustellen zusätzlich
eng wird“, so Jürgen Schulze. Wird ein voll
beladener LKW oder Transporter in einen
Unfall verwickelt, kann das für den Händ-
ler, der dem Spediteur seine Waren anver-
traut hat, teuer werden: Denn die meis-
ten Transportunternehmen haften nur mit
einem Pauschalbetrag je Kilogramm Fracht.
Und der deckt selten den Wert der beschä-
digten Ladung ab.
Haftpflicht- und Sachversicherung
reichen nicht
„Der Haftungsumfang von Spediteuren und
Frachtführern ist meist kein ausreichen-
der Ersatz für eine Transportversicherung“,
warnt Versicherungsexperte Jürgen Schulze.
Dazu kommt: Nicht selten sind gleich meh-
rere Unternehmen mit dem Transport einer
Ware betraut. Das erschwert die Durch-
setzung von Schadensersatzansprüchen
in voller Höhe zusätzlich, wenn der Scha-
den – wie so oft – erst beim Empfänger auf-
fällt. „Eine Transportversicherung befreit
den Kunden von der Pflicht nachzuweisen,
unter wessen Verantwortung der Schaden
eingetreten ist“, erklärt der Experte. „Laut
Handelsgesetzbuch (HGB) trägt nämlich
ein Käufer beimTransport das Risiko.“ Ähn-
liches gilt bei Lieferklauseln wie „ab Werk“
oder „ab Fabrik“. Ganz anders aber bei Lie-
ferungen „frei Haus“: Hier liegt das Risiko
allein beim Absender.
Versicherungsschutz von Spediteuren
meist unzureichend
Es wird immer enger auf Deutschlands Straßen: Mehr als 53 Millionen Kraftfahrzeuge sind in
Deutschland zugelassen – und es werden immer mehr. Gleiches gilt für den Güterverkehr. Doch mit
dem hohen Transportaufkommen wachsen auch die Risiken: Gerade kleinere und mittelständische
Unternehmen erleben nicht selten eine böse Überraschung, wenn ihr Spediteur in einen Unfall
verwickelt wird. „Denn häufig ist die beförderte Ware nicht ausreichend versichert“, weiß Jürgen
Schulze, Experte für betriebliche Versicherungen bei der Nürnberger Versicherung, aus Erfahrung.
Der Besitzer bleibt dann allzu oft auf seinem Schaden sitzen.
Eine Police für viele Transporte
Dabei bedarf es verhältnismäßig wenig
Papierkram, um teure Transportschäden
zuverlässig abzusichern: „Für die Beitrags-
berechnung unseres TransportSchutzes
Europa benötigen wir bei Unternehmen
mit einem Umsatz von bis zu zehn Millio-
nen Euro lediglich Angaben über Jahresum-
satz, die Art der Güter, die Betriebsart und
den maximalen Wert einer Ladung“, erklärt
Jürgen Schulze. Mit Ausnahme einiger ost-
europäischer Staaten gilt der Versicherungs-
schutz zudem in 34 Ländern Europas. Und
falls der weltweite Umsatz nicht mehr als
zehn Prozent des Gesamtvolumens aus-
macht, gilt die Police sogar rund um den
Globus. Damit sind selbst Lieferungen im
Zusammenhang mit Messen und Ausstel-
lungen abgedeckt. Vergleichbaren Versiche-
rungsschutz gibt es auch für weltweit agie-
rende Firmen oder Unternehmen mit mehr
als zehn Millionen Euro Umsatz.
Handwerker abgesichert unterwegs
Was aber, wenn der Inhalt des Transpor-
ters gar nicht als Lieferung gedacht war?
Handwerker befördern in ihren Fahrzeu-
gen oft auch wertvolle Güter ihrer Kunden.
Und wenn die restaurierte Jugendstil-Kom-
mode oder der geleaste Mini-Bagger nach
einem Auffahrunfall nicht mehr zu ret-
ten ist, ist das kein Fall für die Kasko-Ver-
sicherung. „Wer hier nicht auf den Kosten
sitzen bleiben will, sollte mit einer Trans-
porterinhalt-Versicherung vorsorgen“, rät
der Versicherungsexperte der Nürnberger.
Der entsprechende Schutz für Unterneh-
men schließt sogar Verlust oder Beschädi-
Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen erleben nicht selten eine böse Überraschung, wenn ihr
Spediteur in einen Unfall verwickelt wird, da die beförderte Ware häufig nicht ausreichend versichert ist.
Nürnberger
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