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Pfosten-/Riegel- und Elementfassaden
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FASSADE 4/2018
Das neue CI (Corporate Identity) entwi-
ckelte 2012 die Marketingabteilung von VW
in Wolfsburg. Daraus wurde das Corporate
Design und das Corporate Architecture ab-
geleitet. Es wirkt zurückhaltend, schlicht
und edel zugleich. So sollen in Zukunft vie-
le Autohäuser von VW aussehen. Der Son-
nenschutz wird mit Renson als Systempart-
ner gelöst.
Verschattung mit Screens
Die Porsche Immobilien GmbH plant und
überwacht das Erscheinungsbild der Auto-
häuser.
Bei der Detaillierung der Fassadenbeschat-
tung wird mit Gerhard Schimpl von GS-
Plan aus St. Johann am Walde zusammen-
gearbeitet. Schimpl ist Metallbautechniker
und steckt als selbständiger Fassadenplaner
tief in der Materie. Bereits von einigen Jah-
ren erhielt er von der Porsche Holding eine
Anfrage nach einer CI-konformenVerschat-
tung mit Hilfe von Lamellenjalousien. Sei-
nerzeit fiel die Entscheidung, die Verschat-
tung mit Screens zu lösen und GS-Plan er-
hielt die Aufgabe, nach einem System zu
suchen das funktioniert.
Zurückhaltend und edel
Autohaus in Österreich mit innovativer Screen-Beschattung an der Fassade
Zwei schlichte Portale, ein umlaufender Gebäuderahmen, eine großflächige Glasfassade als
Pfosten-/Riegel-Konstruktion und glattflächige anthrazitfarbene Fixscreens von Renson – die
VW-Niederlassung Toferer im österreichischen Eferding ist das erste Autohaus in der neuen
Corporate Architecture des Autoherstellers mit Screens-Beschattung.
Robust und sturmfest
Gerhard Schimpl erläutert: „Im Standard
gibt es bei den Screens Führungsschienen,
die mit Distanzbügeln vor die Glasfassade
gehängt werden. Das sieht riesig breit und
unschön aus. Ich suchte ein System, dass
ich direkt vor die Pfosten-/Riegel-Fassade
in Form einer Deckleiste aufsetzen konnte.
Dies war die Geburtsstunde für eine schma-
le doppelläufige Führungsschiene, die direkt
auf die Pressleiste des Pfostens aufgeklipst
wird.“ Die schlanke Idee hatte auch einen
Haken. Der Kunde forderte Screens bis zu
einer Größe von über 20 Quadratmetern,
die dabei robust und sturmfest sind.
Die Anfrage von Gerhard Schimpl passte
zum Renson Fixscreen 150. Die Abteilung
Customized Solutions, nahm sich der Auf-
gabe an und entwickelte ein spezielles Profil
für eine 60 Millimeter breite Pfosten-/Rie-
gel-Fassade. Geert Schoenaers, Projektin-
genieur bei Renson, arbeitete bereits an ei-
ner Lösung für Pfosten-/Riegel-Fassaden,
der Wunsch des Kunden passte also zum
laufenden internen Projekt. Die doppelläu-
figen Führungsschienen wurden nochmals
schlanker konstruiert und können jetzt oh-
ne sichtbare Befestigungsmittel, vollstän-
dig glatt und ästhetisch vor die Pfosten ge-
schraubt werden.
Kernproblem der Dehnung
Mit dem Fixscreen 150 können Flächen bis
22 Quadratmeter und bis zur Sturmstärke
(130 km/h) realisiert werden. Die 8,5 Meter
hohen Fensterfronten des VW-Autohauses
Toferer sind mit zwei Typen beschattet. Die
schmalen Screens sind 2,4 x 5,2 Meter groß,
die breiten 4,8 x 2,6 Meter. Das Kernprob-
lem bei dem genannten Objekt war aber
nicht die schmale Führungsschiene, son-
dern die Temperaturausdehnungen. Bei ei-
ner fast 40 Meter breiten Fassadenfront ist
mit Temperaturausdehnungen von rund
40 Millimetern zu rechnen. Wenn alle Pro-
file nur noch schlank sind, wo sollen die
Dehnungen eingebaut werden? Da kam das
Know-how von Renson zum Zuge, denn am
Objekt VW-Autohaus Toferer im österreichi-
schen Eferding hat alles gut funktioniert.
Objekttafel
Projekt:
VW-Niederlassung Toferer
(Österreich/Eferding)
Bauherr:
Adolf Toferer GmbH & Co KG
(Österreich/Eferding)
Architekt:
Bernhard Erlinger, Porsche Holding
(Österreich/Salzburg)
Fassadenplaner:
Gerhard Schimpl, GS-PLAN
GmbH (Österreich/St. Johann am Walde)
Fassadenbauer:
Josef Wick & Söhne GmbH &
Co KG Wick GmbH (Österreich/Linz)
Sonnenschutz:
Renson Ventilation NV
(Belgien/Waregem)
Fertigstellung:
2017
Foto:
© Renson
Schnitt durch
die Pfosten-/
Riegel-Fassade mit
doppelläufiger
Screens-
Führungsschiene.
Fixscreens schützen vor übermäßiger
Sonneneinstrahlung, dunkeln aber
den Ausstellungsraum
nur gering ab.
Quelle:
© Renson