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FASSADE 3/2018
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Dass sich beim Hersteller in der Südostecke
Polens einiges bewegt, ist offensichtlich. Ei-
ne riesige Baustelle umgibt das Werk. Die
bislang 120000 Quadratmeter Produktions-
und Lagerfläche wird auf 230 000 Quadrat-
meter fast verdoppelt. Gut 20000 davon sol-
len für die Herstellung der Kunststofffens-
ter und auch Hebeschiebeelemente genutzt
werden. „Wir werden die Profile aber kau-
fen, genauso die Beschläge“, kündigt Drag
Sicherheit und Komfort
Metallbauer plant Herstellung von Kunststofffenstern
Am 01. August 2019 wird Wisniowski – polnischer Hersteller von Toren, Türen und Fenstern sowie
Zaunsystemen – erst 30 Jahre alt. Doch aus dem klassisch in einer Garage gegründeten Unternehmen, wo
Gründer Andrzej Wisniowski seine Vision eines automatischen Tores umsetzte, ist längst ein internationaler
Hersteller mit breiter Produktpalette geworden. Und die wird – so war jetzt bei einem Besuch der FASSADE
am Stammsitz im polnischen Wieloglowy zu erfahren – weiter ausgebaut: „Zum Jahresende“, so kündigt
Michael Drag (Geschäftsführer Deutschland) an, „wird die Produktion von PV-Fenstern aufgenommen, um
die letzte Lücke zu schließen und alles aus einer Hand liefern zu können.“
an. Welche Produkte da das
Rennen machen, sei aller-
dings noch nicht entschie-
den. Auch werde ein neu-
es Lager mit selbstfahrenden
Staplern errichtet, dazu ein
Hochregallager für Garagen-
tore. Insgesamt beziffert Drag
das Investitionsvolumen bis
Ende 2019 auf etwa 40 Milli-
onen Euro.
Dabei konzentriert man sich
nicht allein auf die Produk-
tion, sondern Innovationen
und Service sind wesentli-
che Bausteine der positiven
Entwicklung von Wisniow-
ski. Bereits seit drei Jah-
ren kooperiert der Hersteller
mit Somfy, „das heißt, unse-
re Produkte kann man mit
dem Smartphone steuern,
und man kann sie mit ande-
ren Tahoma-Produkten ver-
knüpfen“, sagt Drag. Auch imWerk wird auf
Zukunft gesetzt, da werde Industrie 4.0 ein-
gesetzt, wo es möglich ist und Sinn macht.
„Aber Sonderanfertigungen werden immer
noch manuell gefertigt“, sagt Drag. Insge-
samt seien es 1700 Mitarbeiter, die Wis-
nioswki beschäftigt, darunter 150 Auszu-
bildende. „80 Prozent sind sehr langjäh-
rige Mitarbeiter“, betont Drag die geringe
Fluktuation. Er verrät aber auch, warum die
Produkte trotz der langen Lieferwege rela-
tiv günstig sind: „Ein Schweißer verdient in
Polen zwischen 800 und 1000 Euro netto im
Monat.“
Derzeit forciert der Hersteller im Vertrieb
besonders sein „Home Inclusive 2.0“. Auch
hier sei die Idee aus der Garagentor-Schie-
ne gekommen, wie Marketingleiterin Katar-
zyna Swiderska erzählt. Doch geht es nicht
mehr allein um das gleiche Design.Von den
rund 100 Zaunsystemen, die der Hersteller
im Portfolio hat, passen nur wenige zu den
gängigen bei Haustür und Garagentor. „Die
Herausforderung lautete, die Beschichtung
unterschiedlichster Untergründe auf ver-
schiedensten Formen so hinzubekommen,
dass die aufgebrachten Farben immer gleich
aussehen und gleich beständig sind“, so die
Marketingleiterin. Das sei nun bei 16 Farben
gelungen.
Etwas Ruhe herrscht dagegen derzeit beim
Garagensektionaltor „Prime“. „Da gibt es
derzeit wenig Neues. Wir arbeiten derzeit
an Verfeinerungen, die insbesondere im Be-
reich der Sensorik liegen“, erklärt der zu-
ständige Produktmanager Marcin Strzelec.
Alles bei Wisniowski scheint derzeit auf ein
Drag formuliertes Ziel ausgerichtet: „Unse-
re Produkte sollen Sicherheit und Komfort
bieten.“
Recht zuversichtlich blickt Michael Drag auf
die Zukunft des Unternehmens.
Marcin Strzelec stellt das Garagentor Prime mit allen seinen
Besonderheiten noch einmal vor.
Foto:
© FASSADE
Foto:
©Wisniowski