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TECHNIK
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Objekte
FASSADE 2/2018
Dodel
Metallbau GmbH
Optimal gedämmt
Büro- und Wohnkomplex in Stuttgart mit vorteilhafter VHF-Lösung ausgestattet
Am nördlichen Tor zur Stuttgarter Innenstadt entsteht derzeit ein neues Quartier, das
zukünftig sowohl moderne Büroflächen als auch hochwertige Wohnungen und Appartements
zu bieten hat. Das bereits von weitem sichtbare Erkennungszeichen des Quartiers ist
der Gebäudekomplex Skyline – realisiert mit einer bemerkenswerten hinterlüfteten
Fassadenkonstruktion.
Das Skyline besteht aus einem sechsge-
schossigen Gebäude sowie einem ange-
schlossenen 75 Meter hohen Turm, in dem
146 Wohnungen und Appartements ent-
standen sind. Hier darf man sicher von „be-
vorzugter Wohnlage“ sprechen: Das The-
aterviertel, in dem das Projekt in die Höhe
gewachsen ist, liegt in direkter Nähe zum
Naherholungsgebiet Killesberg. Das sechs-
geschossige, z-förmige Sockelgebäude des
Skyline umfasst eine Bruttogeschossfläche
von circa 10000 Quadratmetern. Hier fin-
den sich Büroräume, die von der „Merce-
des-Hausbank“ Daimler Financial Services
angemietet wurden. Der sich anschließen-
de Wohnturm verfügt über 22 Geschos-
se, in denen rund 74 Zwei-, Drei- und Vier-
Zimmer-Wohnungen sowie 72 möblierte
Ein- und Eineinhalb-Zimmer-Wohnungen
zu finden sind, die als so genannte Long-
Stay-Appartements gemietet werden kön-
nen. Das oberste Stockwerk beherbergt
zwei Penthouse-Wohnungen mit jeweils
rund 185 Quadratmetern. Die Fassadenar-
beiten an dem Wohnturm wurden von der
Dodel Metallbau GmbH ausgeführt, für die
das Unternehmen rund 7500 Quadratme-
ter Fläche mit einer gleichermaßen langle-
bigen wie attraktiven Konstruktion ausge-
stattet hat.
Wärmebrücken minimiert
Mit durchschnittlich zwölf Mitarbeitern war
Obermonteur Helmut Hartl von der Dodel
Metallbau GmbH rund ein halbes Jahr da-
mit befasst die Montage der Aluminium-
Glas-Fassade am Wohnturm des „Skyline“
zu koordinieren. Zuvor hatten er und sei-
ne Kollegen bereits die hinterlüftete Fassa-
denkonstruktion am sechsgeschossigen Bü-
rogebäude fertiggestellt. Die Basis für die
vorgehängte, hinterlüftete Aluminiumfassa-
de und die bodentiefen, dreifachverglasten
Fenster bilden rund 300 Millimeter dicke
Wände aus Stahlbeton. An ihnen wurden
in einem ersten Schritt mehr als 4300 Kon-
solen zur Aufnahme der Unterkonstruktion
befestigt. „Um die Auswirkungen möglicher
Wärmebrücken so gering wie möglich zu
halten, haben wir für eine thermische Tren-
nung zwischen Wand und Konsole gesorgt.
Verschraubt wurden die Anker mit 8 x 85
Millimeter Hilti-HUS-Schrauben. Anschlie-
ßend wurden die eigentlichen Tragprofile, in
die später die Bekleidung aus Aluminium-
paneelen eingehängt wurde, an den Konso-
len befestigt, bevor schließlich dieVerlegung
der Dämmung erfolgte.“
Nichtbrennbare Dämmung
aus Steinwolle
Bei einer Gesamtgebäudehöhe von 75 Me-
tern kam für den Planer nur ein nichtbrenn-
bares System aus Steinwolle infrage. Die
eingesetzten Fixrock 035 VS Dämmplatten
von Rockwool mit einer Dicke von 180 Mil-
limetern sorgen dabei nicht nur für maxima-
len Brandschutz, sondern auch für die prob-
lemlose Erfüllung der energetischen Anfor-
derungen. Darüber hinaus sind die Platten
äußerst formstabil und lassen sich auch bei
beengten Platzverhältnissen auf dem Ge-
rüst problemlos und exakt zuschneiden, et-
wa für die Dämmung der Zwischenräume
in den einzelnen Konsolen. „Verarbeitung
und Montage der Platten waren einfach
und schnell zu erledigen. Theoretisch eignet
sich die Fixrock 035VS sogar für die geprüf-
te Montage mit nur einem Dübel pro Plat-
te. In Abstimmung mit den Technikern bei
Rockwool haben wir uns allerdings im Fal-
le des Skyline entschieden, auf allen Etagen
mit zwei Dübeln je Platte zu arbeiten, wo-
mit dann auch gleich die errechneten Wind-
soglasten von bis zu 1,7 kN/m
2
in den obe-
ren Stockwerken zuverlässig abgeleitet wer-
den“, erläutert Helmut Hartl.
Die bauphysikalischen Eigenschaften und
Vorteile einer hinterlüfteten Fassade un-
terstützen die Steinwolleplatten optimal:
Der Hinterlüftungsraum führt durch seinen
Luftstrom zuverlässig alle anfallende Feuch-
tigkeit ab. Gleichzeitig sind die mit einem
schwarzen Vlies kaschierten Fixrock 035 VS
Platten diffusionsoffen und sorgen damit
aktiv für eine trockene Bausubstanz.
Aufgelockertes Erscheinungsbild
Das Erscheinungsbild des Turmes wird maß-
geblich von der Bekleidung mit schwarzen
(RAL 9011) und eloxierten (Eloxal E6/EU1)
Aluminiumpaneelen sowie den bodentiefen
Verglasungen bestimmt. Eine Auflockerung
erfährt die Fassade insbesondere durch die
Das bereits von weitem sichtbare
Erkennungszeichen des Skyline genannten
Gebäudekomplexes in Stuttgart bildet ein
75 Meter hoher Turm.