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TECHNIK
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Objekte
FASSADE 2/2018
Brigida González
Eindrucksvolle Hülle
Forschungscampus ARENA2036 mit perfekt gedämmter VHF umgesetzt
Vor einem Jahr übergab das Land Baden-Württemberg den Forschungscampus ARENA2036
feierlich an die Universität Stuttgart. Der innovative Neubau begeistert insbesondere auch durch die
außergewöhnliche Fassadenlösung mit ihren prismenartigen, leicht reflektierenden Paneelen.
Das Kürzel ARENA steht für „Active Re-
search Environment for the Next Generati-
on of Automobiles” und somit für das neu-
este Forschungszentrum auf dem Stuttgarter
Universitäts-Campus. In einer öffentlich-
privaten Partnerschaft arbeiten hier Wirt-
schaft und Wissenschaft gemeinsam in den
Bereichen Leichtbau und innovative Pro-
duktionstechnologien, um Deutschland bzw.
Baden-Württemberg langfristig als führen-
den Standort in der Automobilproduktion
zu erhalten. Neben der Universität Stuttgart
sind BASF, Bosch, Daimler, das Deutsche
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR),
Deutsche Institute für Textil- und Faserfor-
schung Denkendorf (DITF) und Fraunhofer-
Institute von Beginn an dabei. Weitere hoch-
karätige Firmen sind inzwischen demVerein
beigetreten. Das neue Hallengebäude mit
rund 6.500 Quadratmeter Nutzfläche um-
fasst die Werkstatt, Labor- und Büroflächen
und unterstreicht mit seinem innovativen
baulich-technischen Konzept die Leucht-
turmfunktion des Forschungsprojekts.
Gefaltete Fassade
Fast wie eine Skulptur wirkt der lange Bau-
körper mit seiner markanten Shed-Dach-
form und der gefalteten Fassade im Erd-
geschoss, die lediglich am Eingang ein-
geschnitten ist. Große Glasfronten im
Erdgeschoss heben das Gebäude optisch
an. Die außergewöhnliche Fassade mit ih-
ren prismenartigen, leicht reflektierenden
Paneelen, spiegelt die Umgebung wieder.
Analog zu dem im Inneren des Gebäudes
zu entwickelndem Leichtbau der zukünfti-
gen Automobile, besteht die Fassade aus ei-
nem Verbundwerkstoff aus Aluminium auf
Kunststoffplatten. Zusätzlich dient in Rah-
men gespanntes helles Textilgewebe an der
Ostseite als feststehender Sonnenschutz.
Dämmplatte als Brandsperre
eingesetzt
Für die Fassadenkonstruktion, die als VHF
montiert wurde, verwendeten die Verarbei-
ter von WF Fassadenbau aus Barleben zum
einen Isover Kontur FSP 1-035 Fassaden-
Dämmplatten aus Glaswolle und zum an-
deren die Ultimate Fassaden-Dämmplatten
035. Dämmstoffe aus Ultimate, die wie ei-
ne Steinwolle jedoch im Herstellungspro-
zess der Glaswolle produziert werden. Diese
zeichnen sich dabei besonders durch hohen
Brandschutz aus. Ihr Schmelzpunkt liegt wie
bei Steinwolle über 1000 °C. Weitere Vortei-
le sind die hohe Anpassungsfähigkeit an den
Untergrund und die hohe Komprimierbar-
keit für einen effektiven Transport und ein
perfektes Handling. Die Ultimate Fassaden-
Dämmplatte wurde hier als Brandsperre ein-
gesetzt. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von je-
weils 0,035 W/mK sichern beide Dämmplat-
ten den geforderten Wärmeschutz. Durch
die optimale Flexibilität schlucken die Plat-
ten Unebenheiten des Untergrundes und
vermeiden damit die bauphysikalisch un-
günstige Hinterströmung der Dämmschicht.
Vlieskaschierungen machen die Dämmplat-
ten widerstandsfähig gegen widrige Wetter-
verhältnisse während der Montage. Beide
Fassaden-Dämmplatten sorgen so für sehr
hohe Sicherheit bei der Verlegung und im
eingebauten Zustand.
Objekttafel
Projekt:
Forschungscampus ARENA2036 (Stuttgart)
Bauherr:
Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
Konzeption/Architektur:
Henn Architekten (München)
Fassadenbau:
WF Fassadenbau (Barleben)
Fassadendämmung:
Isover (Ludwigshafen)
Fertigstellung:
2017